Kaum in der FDP, kandidiert André Bachmann bereits für den Stadtrat
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André Bachmann galt als sechster Stadtrat, als er noch bei der City Vereinigung war. Jetzt will er einen «richtigen» Sitz im Luzerner Stadtrat – und muss dabei ein erstes Gerücht aus dem Weg räumen.
In seiner alten Rolle als Vorstand im Ressort Politik für die City Vereinigung Luzern galt er als sechster Stadtrat (zentralplus berichtete). Nun will André Bachmann tatsächlich in die Luzerner Stadtregierung (zentralplus berichtete) und steigt ins Rennen um die Nachfolge des 2024 abtretenden FDP-Stadtrats Martin Merki.
Er ist nicht der einzige FDP-Vertreter, der Merki beerben will. Auch Marco Baumann hat seinen Hut in den Ring geworfen. Er ist Fraktionschef und Grossstadtrat der FDP Stadt Luzern. Die Parteimitglieder entscheiden am 1. September, wen sie nominieren, und somit, wer für die FDP in den Wahlkampf ziehen soll. Die Freisinnigen sind die einzige Partei mit einem Stadtratssitz, bei der es eine Ausmarchung aus zwei Kandidaten geben wird. Die GLP hat Stefan Sägesser nominiert (zentralplus berichtete), die Grünen Korintha Bärtsch (zentralplus berichtete).
Bachmann hat Kandidaturen schon früher überlegt
Bei FDP-Kandidat André Bachmann fällt allerdings etwas auf: Er sei erst seit Juni Mitglied der Partei, wie er auf Anfrage von zentralplus bestätigt. Zuvor war er parteilos. Jona Studhalter, Grossstadtrat der Jungen Grünen, behauptet in einem Instagram-Beitrag nun, die Kandidatur von Fraktionschef Marco Baumann passe «ein paar Alteingesessenen nicht». Deshalb hätten sie André Bachmann aufgebaut.
Bachmann, der auch Präsident des Gemeindeverbands Luzern Plus ist, will diese «Gerüchte» nicht kommentieren. «Ich kandidiere, weil ich etwas gestalten möchte in der Stadt. Ich wäre stolz, wenn ich mithelfen könnte, Luzern weiterzubringen.» Er habe sich Kandidaturen für Exekutivwahlen schon früher überlegt, die Idee aber jeweils wieder verworfen, weil es nie der richtige Zeitpunkt gewesen sei. «Ich wollte nicht gegen Amtierende antreten.»
Als sich im vergangenen Herbst abgezeichnet habe, dass es im Luzerner Stadtrat zu Rücktritten kommen würde, habe er sich erste Gedanken gemacht. «Anfang Jahr wurde es dann sehr konkret, als klar war, dass drei Stadträte, darunter Martin Merki, nicht mehr antreten werden.»
Lieber mit Fraktion im Rücken
Dass er erst vor einem Monat der FDP beigetreten sei, habe natürlich mit der Kandidatur zu tun. «Ich war früher bei der City Vereinigung und Luzern Plus als Parteiloser gut unterwegs.» Und man könne auch als Parteiloser in ein Exekutivamt gewählt werden, wie das Beispiel des soeben zurückgetretenen Regierungsrats Marcel Schwerzmann zeige. «Doch wenn ich gewählt werden sollte, wäre die Arbeit mit dem Parlament einfacher, da mir eine Fraktion den Rücken stärken würde. Ausserdem bin ich der FDP schon immer nahegestanden.»
Das Parteipräsidium der FDP Stadt Luzern will zu den Gerüchten, dass Bachmann von «Alteingesessenen» aufgebaut wurde, keine Stellung nehmen. «Der FDP ist es gelungen, nicht nur einen, sondern gleich zwei ausgezeichnete Kandidaten der Nominationsversammlung vorzustellen», schreibt Co-Präsidentin Marija Bucher auf Anfrage.
Der zweite Kandidat, Fraktionschef Marco Baumann, war aufgrund einer Ferienabsenz für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
- Instagram-Beitrag von Jona Studhalter, Grossstadtrat Junge Grüne
- Telefongespräch mit André Bachmann, FDP
- Schriftlicher Austausch mit Marija Bucher, Co-Präsidentin FDP Stadt Luzern
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