Die Stadt Zug hat ein neues Oberhaupt

Karl Kobelt wird als Stadtpräsident gewählt

Karl Kobelt ist der gewählte Stadtpräsident.

(Bild: Montage wia)

Die Stimmberechtigten haben entschieden: Sie wählen den FDP-Stadtrat Karl Kobelt klar ins Stadtpräsidium. Dieser Wahlausgang überrascht wenig.

Es ist offenbar Zeit für einen bürgerlichen Stadtpräsidenten. Dies jedenfalls hat das Stadtzuger Volk am Sonntag an der Urne befunden. Es hat den FDP-Stadtrat Karl Kobelt ins Amt des Stadtpräsidenten gehievt.

Der FDP-Mann erreichte mit 4424 Stimmen 57,54 Prozent der Stimmen, seine Konkurrentin, die CSP-Stadträtin Vroni Straub, unterlag mit 3265 Stimmen und damit 42,46 Prozent.

Dieses Resultat überrascht nicht: Dass die Mehrheit der Bürgerlichen Kobelt wählen würden, lag auf der Hand. Ausserdem hatte die städtische CVP im Vorfeld doch beschlossen, Kobelt im Wahlkampf zu unterstützen (zentralplus berichtete).

Die Stimmbeteiligung in der Stadt Zug lag bei 46,28 Prozent. Für einen zweiten Wahlgang ist das hoch.

Nach Bekanntgabe des Resultates äusserte sich der baldige Stadtpräsident wie folgt: «Das Resultat muss ich nun erst einmal setzen lassen. Doch empfinde ich grosse Freude darüber. Ich freue mich darauf, in dieser guten Konstellation dem Stadtrat vorzustehen, und bin sicher, dass wir viel bewegen können.»

Kobelt will die Minderheiten im Auge behalten

Mit einer linken Person im Stadtrat ist der Stadtrat künftig bürgerlicher als während der letzten vier Jahre. Dass die linke Wählerschaft damit leicht untervertreten ist, ist sich Kobelt bewusst. «Das ist richtig. Mir ist es wichtig, immer das Gesamtbild zu repräsentieren und auch die Minderheiten im Auge zu behalten.»

«Es ist wichtig, in die Qualität dieses Wirtschaftsstandorts zu investieren. Dies jedoch nur so weit, dass sich die Leute noch wohlfühlen hier.»

Karl Kobelt, frisch gewählter Stapi

Kobelts Ziel für die kommenden vier Jahre sei es, weiterhin gute Lösungen zu finden, gerade im Dialog mit Kollegen und auch Kritikern. «Das klingt leicht, ist aber in der Realität nicht so einfach», so der frisch gewählte Stadtpräsident. 

«Ausserdem ist es wichtig, dass wir diese Erfolgsstory Zug weiterführen. Einerseits ist es wichtig, dass die Stadt finanziell weiterhin gesund bleibt, anderseits, dass wir in die Qualität dieses Standorts investieren. Dies jedoch nur so weit, dass sich die Leute noch wohlfühlen hier», so Kobelt abschliessend.

Vroni Straub übt leise Kritik an der SP

Für Vroni Straub ist das heutige Resultat nicht nur negativ. «Mit über 40 Prozent Wähleranteil bin ich anständig in den bürgerlichen Wahlkreis hineingerutscht.» Und sie ergänzt: «Doch natürlich ist es schade, dass ich nicht die erste Frau im Stadtpräsidium bin.»

Überraschend käme das Wahlresultat jedoch nicht. «Die Bürgerlichen haben sich im Vorfeld zur Wahl enorm zusammengerottet. Ausserdem hat sich etwa auch die SP vornehm zurückgehalten und etwa keine Medienmitteilung verschickt, dass mich die Partei unterstützen werde.»

Historiker und Kommunikationsprofi

Karl Kobelt ist seit Ende 2012 FDP-Stadtrat und Vorsteher des Zuger Finanzdepartements. Er rutschte beim Rücktritt Ivo Romers nach. Vor seinem Stadtratsamt führte der promovierte Historiker eine Kommunikationsagentur in Zug und politisierte während sechs Jahren als FDP-Vertreter im Grossen Gemeinderat; von 2009 bis 2012 war er Fraktionschef. Karl Kobelt ist 59 Jahre alt, lebt in einer Partnerschaft und hat einen erwachsenen Sohn.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von igarulo
    igarulo, 02.12.2018, 17:43 Uhr

    Mit der FDP an der Spitze wird die Stadt noch mehr Beton und Alibifussgängerzone. Die Unternehmer verdienen ihre goldene Nase und der Arbeiter arbeitet wo auch immer zu einem Lohn, der knapp zum Überleben reicht. Die FDP ist die Partei der Ausbeuter.

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