Noch besser als erwartet

Kanton Zug rechnet mit über 250 Millionen Gewinn

Heinz Tännler bereitet die Finanzlage des Kantons Zug derzeit kein Bauchweh. (Bild: Archiv)

Geldsorgen hat der Kanton Zug weiterhin keine. Der bedrohlichen Weltlage schaut Finanzdirektor Heinz Tännler gelassen entgegen. Er ist überzeugt: Die negativen Auswirkungen lassen sich dank des hohen Eigenkapitals gut abfedern.

Die Steuererträge entwickeln sind im laufenden Jahr deutlich besser als erwartet. Sie steigen um 112,3 Millionen Franken, wie die Zuger Finanzdirektion mitteilt. Sie führt dies auf das Bevölkerungswachstum, steuerstarke Zuzüge und Einmaleffekte zurück.

Die Finanzlage des Kantons Zug sieht auch in Zukunft rosig aus. «Diese erfreuliche Entwicklung setzt sich auch in den Planjahren fort», wird Finanzdirektor Heinz Tännler (SVP) in der Mitteilung zitiert. Noch unsicher sei, ob die Schweizerische Nationalbank aufgrund der hohen Verluste nächstes Jahr Gewinn an die Kantone ausschütten wird. Tännler rechnet vorsichtshalber nicht damit.

Finanzlage des Kantons Zug ist krisenfest

Im Budget berücksichtigt die Zuger Finanzdirektion auch die Situation in der Ukraine. Sie rechnet mit einer Verdoppelung der Flüchtlinge von 1500 auf 3000 Personen. Kosten dürfte das um die 35 Millionen Franken. «Die zukünftige Entwicklung ist äusserst schwierig abzuschätzen und die internationale Situation präsentiert sich als äusserst volatil», heisst es in der Mitteilung weiter.

Es bestünden weltweit grosse Unsicherheiten und Risiken, die zu weiteren Krisen, Inflation oder Rezession führen könnten. «Mit rund 1,6 Milliarden Franken Eigenkapital per 31. Dezember 2021 verfügt der Kanton Zug über ein solides Polster, um möglichen Herausforderungen begegnen zu können», meint Heinz Tännler

Eine weitere Herausforderung: Die Auswirkungen der OECD-Mindeststeuer auf den Kanton Zug sind noch unklar. Diese soll auf Anfang 2024 eingeführt werden und setzt die finanzpolitische Strategie von Tiefsteuerkantonen wie Zug unter Druck. Der Mindeststeuersatz für Unternehmen wird 15 Prozent betragen. Der Zuger Nationalrat Gerhard Pfister fordert, dass die Kantone die Hälfte dieser Mehreinnahmen dem Bund abliefern (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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