Drei Dienststellen zügeln nach Rothenburg

Kanton plant Sicherheits-Hotspot für 91 Millionen

Visualisierung des geplanten Sicherheitszentrums in Rothenburg. (Bild: zvg)

Ein neues Sicherheitszentrum für Polizei, Lebensmittelkontrolle und Veterinärdienst: In Rothenburg plant der Kanton Luzern für 91 Millionen Franken ein neues Zentrum. Das Volk wird 2023 darüber abstimmen, 2028 soll das Zentrum eröffnen.

Die heutigen Standorte sind veraltet, zu klein oder gekündigt. Darum muss für die drei Dienststellen Ersatz her. Diesen hat der Kanton Luzern am Montag in Rothenburg Station präsentiert. Der Regierungsrat will hier ein neues Sicherheitszentrum für die Luzerner Polizei, die Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz sowie den Veterinärdienst bauen.

91 Millionen Franken soll das neue Zentrum kosten und 26‘000 Quadratmeter Platz bieten. Dazu kommt eine eine strategische Flächenreserve von 17‘000 Quadratmetern für künftige Entwicklungen. Das Volk soll voraussichtlich 2023 darüber abstimmen können. 2028 soll das neue Zentrum in Betrieb gehen (siehe Box).

Bürgernah und effizient

Der künftige Standort sei ein Bekenntnis zu Sicherheit und zum Schutz der Bevölkerung. Regierungspräsident und Sicherheitsdirektor Paul Winiker (SVP) sagte an der Medienkonferenz: «Die Sicherheit für Menschen, Lebensmittel und Tiere können wir nur garantieren, wenn unsere Leute die richtige Infrastruktur haben, um bürgernah und effizient zu arbeiten.»

Akut ist der Handlungsbedarf bei der Sicherheits- und Verkehrspolizei. Der Stützpunkt Sprengi bei der A2-Ausfahrt Emmen Nord sei massiv überbelegt, die Infrastruktur und die Räumlichkeiten veraltet. Zugemietete Flächen vom Bundesamt für Strassen (Astra) wurden zudem wegen Eigengebrauchs per 2023 gekündigt.

Zeitplan für das neue Sicherheitszentrum

2020: Auswahlverfahren Planer-Wettbewerb
2021: Überarbeitung Wettbewerb und Vorprojekt
2022: Bauprojekt und Kostenvoranschlag
2023: Kreditbewilligung Regierungsrat/Kantonsrat
2023: Volksabstimmung
2024: Baueingabe, Start Ausführungsplanung und Ausschreibung
2028: voraussichtliche Inbetriebnahme

Die Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz befindet sich an der Meyerstrasse 20 in Luzern nahe der Reuss, separiert davon ist das Labor an der Vonmattstrasse 16 in Luzern. Wegen mangelhafter Sicherheit und einem völlig veralteten Laborgebäude kommt es immer wieder zu Betriebsausfällen.

Und auch der Veterinärdienst des Kantons Luzern an der Meyerstrasse 20 verfüge über zu kleine und ungenügende Räumlichkeiten und der Mietvertrag läuft aus. Paul Winiker: «Wir haben zwingenden Handlungsbedarf. Wir müssen handeln. Wir sind alternativlos.»

Ein grosser Brocken

In Rothenburg Station verfügt der Kanton über eine grosse Landreserve mit einem rechtskräftigen Bebauungsplan, das zudem direkt am A2-Anschluss und neben dem Bahnhof liegt. Regierungsrat Reto Wyss (CVP) bezeichnet den Standort als «eigentlichen Jackpot». Der Regierungsrat stösst nun den politischen Prozess an.

Das alles kommt nach Rothenburg:

  • Luzerner Polizei mit rund 200 Mitarbeitenden: Alle Elemente der Verkehrspolizei, das Kommando mit Stab, Personalabteilung, der Bereich Planung und Einsatz sowie Teile von Technik und Logistik.
  • Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz: Alle Abteilungen und das Labor mit rund 30 Mitarbeitenden endlich am gleichen Standort.
  • Veterinärdienst: Alle Abteilungen in geeigneten Räumlichkeiten. Rund 30 Mitarbeitende.

Die Investition von 91 Millionen Franken sei ein grosser Brocken, so Finanzdirektor Reto Wyss. «Dieses Projekt ist in der mittel- und langfristigen Finanzplanung seit längerem enthalten und darum finanzierbar.» Der Finanzhaushalt des Kantons lasse dank des Erfolgs der Finanzstrategie wieder mehr Gestaltungsraum zu.

Auch der Rothenburger Gemeinderat Michael Riedweg (CVP) freut sich: «Rothenburg wird gerne zum kantonalen Hotspot Sicherheit.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Joseph de Mol
    Joseph de Mol, 05.11.2019, 15:12 Uhr

    Wenn’s ums Bauen geht, hat der Kanton Luzern scheinbar ungemein Luft nach oben. Geld ist zwar billig wie nie. Aber man hätte dies durchaus auch für andere Tätigkeitsfelder ebenso günstig aufnehmen können. Wollte man aber ganz offensichtlich nicht. So bleibt der Verdacht der alte: Unser bürgerlich dominierter RR und bürgerlich dominiertes Parlament alimentieren weiterhin unverblümt die Bauwirtschaft. Ist das zum Gemeinwohl?

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