Kanton Luzern hat am meisten Fonds

Kässeli-Rekord: SP stellt Lotteriefonds in Frage

SP-Kantonsrätin Ylfete Fanaj will nähere Auskunft zu den Lotteriefonds. (Bild: zvg)

Mit 18 separaten Geldtöpfen betreibt der Kanton Luzern schweizweit mit Abstand am meisten Lotteriefonds. Nachdem eine Studie dies kritisch beäugt, stellt jetzt auch die SP Fragen.

Wer Lotto spielt, unterstützt damit auch einen guten Zweck. Von den Einnahmen von Swisslos fliesst ein Teil an die Kantone. Diese müssen das Geld – im Kanton Luzern waren es letztes Jahr rund 20 Millionen Franken – in gemeinnützige Projekte investieren.

Während die meisten Kantone dafür höchstens eine Handvoll Lotteriefonds unterhalten, sind es im Kanton Luzern sage und schreibe 18. «Der Vorteil von klar definierten Lotteriefonds ist: Die Entscheide werden aufgrund von Fachkompetenz in den zuständigen Verwaltungseinheiten getroffen und nicht zentral entschieden», begründete der Sprecher des zuständigen Departements kürzlich gegenüber zentralplus.

Als «Extrembeispiel» wird Luzern in einer kürzlich publizierten Studie von Avenir Suisse erwähnt. Der liberale Thinktank wirft einen kritischen Blick auf das heutige System. Nicht zuletzt aufgrund der Kosten. Avenir Suisse schätzt die administrativen Aufwände aller Lotteriefonds in der Schweiz auf 16 bis 22 Millionen Franken.

Fragen zu Transparenz und Übersichtlichkeit

Im Kanton Luzern verlangt jetzt SP-Kantonsrätin Ylfete Fanaj nähere Auskunft. Angesichts der vielen separaten Fonds stelle sich für die SP die Frage der Übersichtlichkeit, des Zugangs zu Beiträgen und zur Transparenz, hält sie in ihrer Anfrage fest.

Vom Regierungsrat möchte sie nun wissen, wie die grosse Zahl an Kässeli zu erklären ist und ob die einzelnen Fonds eigene Beurteilungskriterien für die Vergabe von Geldern haben. Der Regierungsrat soll zudem darlegen, wie er gewährleistet, dass Bevölkerung und Vereine einfach und unbürokratisch an die nötigen Informationen gelangen und Gesuche stellen können.

Verwendete Quellen
  • Anfrage von SP-Kantonsrätin Ylfete Fanaj
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 06.05.2022, 18:51 Uhr

    „Nachdem eine Studie dies kritisch beäugt, stellt jetzt auch die SP Fragen.“ Der definitive Satz zur SP.

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 06.05.2022, 21:15 Uhr

      Apropos: Was ist eigentlich aus den Brüdern Roth geworden? Man hat sehr lange nichts mehr von ihnen gehört. Immer nur und immer wieder Frau Fanaj. Wird da etwa an David vorbei gebaut? Scheint ihm möglicherweise das einwohnerstärkere Bern langsam geeigneter für Bern?
      Ich frage für einen Freund.

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