SP Luzern will Strassen sperren

Idee für neuen Määs-Standort stösst auf wenig Gegenliebe

Schaustellerin Lisa Zanolla (SVP) hat keine Freude am Vorschlag aus der SP. (Bild: Tobias Lackner/zvg)

Wohin mit der Luzerner Määs? Ein SP-Postulat will beim Inseli die Strasse dafür sperren. Die Idee stösst jedoch auf wenig Begeisterung.

Luzern ohne Määs auf dem Inseli? Wenn es nach dem Stadtrat und einer von ihm in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie geht, ist dieses Szenario nicht undenkbar.

Seit zwei Wochen ist bekannt, dass es auf dem Inseli in Zukunft eng wird für die Määs. Wegen der geplanten Begrünung auf dem Inseli bleibt für die Herbstmesse samt Luna-Park wohl nicht mehr genug Platz (zentralplus berichtete).

Für viele ist das ein Unding (zentralplus berichtete). Auch weil beim Entscheid über die Neugestaltung des Inseli noch davon ausgegangen wurde, dass diese sich mit der Määs vereinbaren lässt.

Die Zukunft der Määs in Luzern hat über die letzten zwei Jahre schon verschiedene politische Vorstösse ausgelöst. Nun versucht es die SP in einem Postulat von Grossstadrat Mario Stübi. Er bittet den Stadtrat zu prüfen, «inwiefern die Frohburgstrasse zwischen KKL und Universität und der Inseliquai bis Hotel Radisson dauerhaft oder temporär vom Durchgangsverkehr befreit werden können».

Denn wie der Stadtrat argumentiere, sei die Zukunft des Inseli wegen des für 2030 geplanten Baustarts für den Durchgangsbahnhof ohnehin ungewiss. Deshalb will Mario Stübi versuchen, das Inseli mit Umgebung «möglichst lange und grossräumig als einen Ort des Aufenthalts zu etablieren».

Das Postulat löst gemischte Gefühle aus. Gereizt zeigt sich Rico De Bona, Sekretär von Die Mitte: «Dieser Vorstoss war nicht mit uns abgesprochen. Wir äussern uns nicht dazu», sagt er gegenüber zentralplus. Man werde sich erst äussern, wenn eine Antwort vom Stadtrat vorliege.

Für SVP-Fraktionschef wird bei Luzerner Määs «Salamitaktik» betrieben

«Die Määs mit Luna-Park braucht halt zwei Wochen Platz», sagt SVP-Fraktionspräsident Thomas Gfeller. Die Idee, die Frohburgstrasse so lange zu sperren, «können wir von bürgerlicher Seite nicht teilen.» Bei dieser Zeitspanne fürchte er, dass es Postulant Mario Stübi nicht nur um die Määs gehen könnte. «Ich glaube nicht, dass das so gemeint ist. Sondern angestrebt wird hier ein autofreies Inseli.» Eine Sperrung für die Määs könne da ein erster Schritt sein. «Das ist Salamitaktik», sagt Gfeller.

«Wir haben auch noch etwas im Köcher, das aber noch nicht spruchreif ist.»

Lisa Zanolla, SVP-Grossstadträtin und Schaustellerin

Eigene Ideen einbringen will Gfeller noch nicht. «Von bürgerlicher Seite wird auch noch was kommen», sagt er aber gegenüber zentralplus. «Wir haben auch noch etwas im Köcher, das aber noch nicht spruchreif ist», sagt auch Lisa Zanolla. Die SVP-Grossstadträtin ist auch Luzerns bekannteste Schaustellerin an der Määs. Mit ihren Bahnen prägt Zanolla den Luna-Park schon seit Jahren und war im vergangenen Herbst nach dem erneuten Määs-Aus massgeblich für eine Chilbi auf der Allmend verantwortlich (zentralplus berichtete).

Die Lösung mit einer Määs, die bis auf die Frohburgstrasse reicht, hat auch für sie Mängel. «Das ist halt auch nur ein schmaler Schlauch, auf dem etwa grosse Bahnen keinen Platz haben», sagt Zanolla. Das erschwere es, ein Angebot auf die Beine zu stellen, das möglichst viele Bevölkerungsgruppen anspricht.

Doch: «Der Stadtrat setzt die Initiative nicht um. Was weiter wird in diesem Thema, müssen wir abwarten.»

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Lisa Zanolla
  • Gespräch mit Thomas Gfeller
  • Gespräch mit Rico De Bona
  • Postulat von Mario Stübi

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