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Martin Pfister ist am Mittwoch in den Bundesrat gewählt worden. Das wird in seiner Heimat Baar gebührend gefeiert. Dabei kommt auch leichte Wehmut auf.
Nach dem ersten Wahlgang ging am Mittwochmorgen ein Raunen durch den Saal im Restaurant Neumühle in Baar. Rund 20 Gäste hatten sich hier versammelt, um die Bundesratswahl zu verfolgen und ihrem Freund, Parteikollegen und Kameraden Martin Pfister die Daumen zu drücken. Nur eine Stimme fehlte Pfister, um gleich in der ersten Runde in die Landesregierung gewählt zu werden.
Ein paar Zeigerumdrehungen später war es dann so weit: Pfister hatte das absolute Mehr erreicht, sein Sieg stand fest. Grosser Jubel im Saal in Baar. Umarmungen, Händeschütteln, ein «Hopp Zug». Zug hat wieder einen Bundesrat.
«Endlich haben wir wieder einen Zentralschweizer im Bundesrat»
Der Baarer Gemeinderat Vital Hotz sei einfach «stolz», wie er gegenüber zentralplus sagte. «Wir haben einerseits Freude für Martin, aber auch für uns als Mitte Baar. Wir sind stolz, dass wir einen Bundesrat stellen können.»
Für André Odermatt, dem früheren Vorstandskollegen von Martin Pfister in der Mitte Baar und dem Präsidenten der Rechnungsprüfungskommission der Stadt Zug, sei der Sieg Pfisters «grossartig. Endlich haben wir wieder einen Zentralschweizer im Bundesrat. Es war an der Zeit».
Felix Horber, Präsident des Zuger Wirtschaftsverbands AWG, freute sich vor allem darüber, dass Pfister das Rennen «so eindeutig für sich entscheiden konnte». Das habe auch mit Pfisters Art zu tun, wie er politisiert. «Er ist ruhig, sachlich, besonnen.»
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Auch die GLP ist glücklich
Nicht nur Mitte-Mitglieder waren in Baar anwesend. Auch Tabea Estermann, GLP-Kantonsrätin, verfolgte die Wahl im Restaurant. Sie sagt: «Das ist eine hervorragende Wahl des Parlaments, ein hervorragender Tag für die Schweiz.» Martin Pfister sei genau das, was es in diesen Zeiten brauche. «Er ist eine Antithese zu Trump. Er macht keine Mähdrescher-Politik. Er ist weitsichtig und holt die Stimmung ab.» Darum sei er auch so beliebt im Kanton Zug.
«Heute haben wir bewiesen, dass wir in der Schweiz smarter sind als die USA. Denn wir denken langfristig. Ein Historiker, wie es Martin Pfister ist, denkt langfristig.»
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Parteikollege empfindet auch Wehmut
Ebenfalls zugegen war Jean Luc Mösch. Der Mitte-Kantonsrat aus Cham kennt Pfister seit Möschs Wahl ins Kantonsparlament 2014. Er sei «stolz», auch für die Mitte Kanton Zug. «Aber ich empfinde auch Wehmut, denn wir verlieren einen sehr fähigen und starken Regierungsrat.»
Mösch, der Pfister auch durch die Pfadi kennt, zeigte sich trotzdem hocherfreut: «Nach Jahrzehnten hat Zug endlich wieder einen Bundesrat. Das ist eine tolle Geschichte. Zudem war Martins Resultat sensationell. Im ersten Wahlgang fehlte nur eine Stimme, das ist fast schon historisch.»
Pfister habe nun einige Hürden zu bewältigen. So müsse er – wenn er denn neuer Vorsteher des VBS wird – voraussichtlich einen neuen Nachrichtenchef und Chef der Armee ernennen. «Aber er wird das meistern», zeigt sich Mösch überzeugt. Der neue Zuger Bundesrat werde die Dossiers rasch analysieren. Da komme es ihm zugute, dass er als Oberst einen hohen militärischen Grad gehabt habe.
Offizielle Feier am 20. März
Nachdem die Freunde, Parteikollegen und Kameraden in Baar gebührend auf den neuen Zuger Bundesrat angestossen hatten, leerte sich der Saal im Restaurant. Später am Abend wird wohl noch die eine oder andere Flasche Wein geöffnet. Aber voraussichtlich ohne Martin Pfister. Die offizielle Feier für ihn findet am 20. März statt (zentralplus berichtete).
- Augenschein vor Ort
- Gespräch mit diversen Personen