Die Zuger Linke hats nicht geschafft

Grüne verlieren, SP spricht von Erfolg

Die Alternativen – die Grünen sind konsterniert: Die Hoffnungen waren vergebens. (Bild: Andrea Grujic)

Die Würfel sind gefallen, die Zuger wollen eine rein bürgerliche Vertretung in Bundesbern. Und auch wenn das nicht sehr überraschend ist: Die Ernüchterung ist, besonders bei der Alternative – die Grünen gross. Weshalb hats nicht geklappt? Da gibts verschiedene Erklärungen.

Andreas Lustenberger ist enttäuscht. Es hatte den Hauch einer Chance gegeben. Aber nichts da: Die Alternative – die Grünen wurden von den Bürgerlichen und auch von der SP weit überholt. Persönlich, so findet er, sei sein Resultat zwar nicht allzu schlecht. Er erzielte bei der Ständeratswahl 5’691 und bei den Nationalratswahlen 3’240 Stimmen. «Doch ich bin vor allem enttäuscht, dass die Partei nicht so gut abgeschnitten hat, wie erwartet.»

«Was wollen wir und wie können wir uns besser verkaufen, ohne uns zu verzetteln?»

Andreas Lustenberger, National- und Ständeratskandidat, Alternative – die Grünen

Woran man gescheitert sei? «Uns hat sicherlich der Bisherigen-Bonus gefehlt, den wir bei den letzten Wahlen wegen Jo Lang hatten. Zudem ist die Grosswetterlage der Alternative – die Grünen im Moment schwierig», sagt Lustenberger. «Es braucht wohl eine nationale Kursdiskussion der Grünen, denn die Resultate sehen gesamtschweizerisch nicht gerade rosig aus. Was wollen wir und wie können wir uns besser verkaufen, ohne uns zu verzetteln?»

«Eigentlich ist es für uns ein Wahlsieg, obwohl wir keinen Sitz erhalten haben.»

Hubert Schuler, Zuger SP-Nationalratskandidat

Und wie ist der Tenor bei der SP? Nationalratskandidat Hubert Schuler ist ziemlich zufrieden: «Eigentlich ist es für uns ein Wahlsieg, obwohl wir keinen Sitz erhalten haben.» Wie das? «Ich habe ausgerechnet, dass wir im Vergleich zu den letzten Wahlen um 8,4 Prozent zugelegt haben. Das zeigt uns, dass wir mit unserer Fünf-Listen-Strategie auf dem richtigen Kurs sind, um die Leute zu mobilisieren.»

Viel besser als erwartet

Das sieht auch SP-Ständeratskandidatin Barbara Gysel so: «Wir waren mit unseren Einschätzungen im Voraus sehr realistisch, war doch bereits vorprogrammiert, dass Eder und Hegglin die beiden Ständeratssitze erhalten. Trotzdem ist mein Resultat besser als jenes der SP bei der letzten Wahl.» Dennoch blicke sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die aktuellen Wahlresultate. «Es ist natürlich schade, dass die Alternative – die Grünen nicht mehr Punkte erhalten haben. Doch das ist nicht untypisch innerhalb des linken Lagers, dass es da immer wieder solche Verschiebungen gibt.»

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Stefan Gisler
    Stefan Gisler, 21.10.2015, 12:47 Uhr

    Der Bund ist eben freundlich und gewährt Hess im Parlament Asyl (auf 4 Jahre begrenzt mit der Option auf Ausschaffung bei den nächsten Wahlen).

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  • Profilfoto von zombie1969
    zombie1969, 19.10.2015, 13:01 Uhr

    besonders erfreut: Der Berner E. Hess (svp) sitzt jetzt im Nationalrat und die Autonomen weiterhin in der Reitschule und malen an ihren «Refugees welcome» Schildern.

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