Luzerner Regierungsratswahlen

GLP-Unterstützung des Gewerbeverbands irritiert Bürgerliche

Der Luzerner Gewerbeverein KGL unterstützt GLP-Kantonsrätin Claudia Huser für die Wahlen. (Bild: zvg)

Dass der KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern (KGL) die bürgerlichen Kandidaten für die Regierungsratswahlen unterstützt, überrascht nicht. Doch er unterstützt auch GLP-Kandidatin Claudia Huser.

Gewerbeverbände unterstützen die Bürgerlichen, Gewerkschaften und Kultur die Linken: so viel zum Status Quo bei den Luzerner Wahlen. Umso mehr überrascht deshalb die Medienmitteilung des KGL für die Luzerner Wahlen im April. Nebst den bürgerlichen Kandidaten Reto Wyss (bisher, Mitte), Fabian Peter (bisher, FDP), Armin Hartmann (SVP) und Michaela Tschuor (Mitte) unterstützt er auch die GLP-Kandidatin Claudia Huser. Mit dem Etikett «KMU-geprüft» stärkt der KGL den Kandidierenden den Rücken.

Wie «CH Media» berichtet, sei der Entscheid für Huser verbandsintern hochumstritten. Denn anders als Mitte, FDP und SVP gilt die GLP in Luzern nicht als typisch bürgerlich. Auch zählt sie nicht zur «Gewerbegruppe» des Kantonsrats, die der KGL prominent auf seiner Website ausweist. So sei ihre Unterstützung erst zugesichert worden, dann wieder nicht und schliesslich nach einem Antrag doch wieder.

Auch die bürgerlichen Parteien sind über die Unterstützung der GLP irritiert. So hält die SVP-Präsidentin Angela Lüthold gegenüber dem Nachrichtenportal fest, dass die GLP nicht bürgerlich sei. Sie hätte es bevorzugt, wenn der KGL nur Wyss, Tschuor, Peter und Hartmann empfohlen hätte.

FDP-Fraktionschef Georg Dubach möchte den Entscheid zwar nicht kommentieren. Doch auch er betont, dass die GLP nicht zu den bürgerlichen Parteien gehört. Deutlicher wird Mitte-Politiker Urs Marti, ehemaliger Vize-Präsident der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft. Seiner Meinung nach wäre ein Vierer-Ticket nur mit den bürgerlichen Kandidaten der richtige Weg gewesen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 09.12.2022, 16:18 Uhr

    Jetzt geben sich die sogenannt «Bürgerlichen» schon gegenseitig aufs Dach. Und natürlich wollen sie ganz, ganz selber bestimmen, wer «bürgerlich» (lies: reaktionär-rechtsnational-konservativ-rückständig) sein darf. Herrlich. Ich hole Popcorn.

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 09.12.2022, 18:48 Uhr

      Zum Glück wollen Sie ganz, ganz selber bestimmen, wer nicht rückständig, reaktionär und rechtsnational ist. Dass Sie alles, was sich rechts von Ihrem rechten Ohrläppchen befindet, in die Pfuischublade stecken, geht in Ordnung, schliesslich ist vom Südpol aus betrachtet auch überall Norden. Von einem differenzierten Gesellschaftsbild zeugt es allerdings nicht. Andrerseits: Das mit dem gegenseitigen Draufhauen ordnet die Geschichte seit jeher eher Ihrer Seite zu. Deswegen gönne ich mir das Popcorn lieber erst nach den Wahlen. Für die ich übrigens genau die Empfehlung abgeben dürfte, die mir beliebt.

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