Eigentlich hätte am Montagabend am Luzerner Schwanenplatz ein «Abendspaziergang» mit einem prominenten deutschen Corona-Massnahmenkritiker stattfinden sollen. Doch es war weit und breit niemand auszumachen.
Ein Augenschein vor Ort zeigt: Es tümmeln sich am Montagabend einige Touristen auf dem Schwanenplatz in Luzern. Kurze Zeit später holt ein Car sie ab. Ansonsten ist zwischen 18:55 und 19:17 Uhr herzlich wenig los. Eine Demonstration oder ein «Abendspaziergang» ist nicht auszumachen. Auch keine von Corona-Massnahmenskeptikern.
Ein solcher Spaziergang wurde am Samstag zuvor auf X/Twitter angekündigt (zentralplus berichtete). Teilnehmen sollte als prominenter Gast der Deutsche Michael Ballweg, Gründer der «Querdenker»-Bewegung in Deutschland. Auch «Mass-Voll»-Präsident Nicolas Rimoldi wollte nach Luzern fahren, wie er am Samstag sagte.
Rimoldi reist doch nicht nach Luzern
Am Dienstag auf den leeren Schwanenplatz vom Vorabend angesprochen, sagt Rimoldi gegenüber zentralplus, er sei tatsächlich nicht in Luzern gewesen. «Mass-Voll» habe bei der Stadt Luzern am Montagvormittag eine kurzfristige Bewilligung beantragt, doch habe man diese nicht erhalten. «Deswegen haben wir uns gegen eine Teilnahme entschieden. Wir haben als Organisator auch eine gewisse Verantwortung gegenüber den Personen, die an der Demonstration teilnehmen würden», erklärt er.
Michael Ballweg sei in Luzern gewesen und habe mit 20 bis 30 Personen einen Spaziergang gemacht, sagt Rimoldi. Am Schwanenplatz war er zum angekündigten Zeitpunkt jedoch nicht auszumachen.
/Update: Michael Ballweg sagt auf Anfrage, es habe «wie geplant einen Spaziergang in Luzern mit ca. 50 Teilnehmern» gegeben. Sein Wunsch, die Aktivitäten in Deutschland und in der Schweiz weiter zu vernetzen, habe «breite Zustimmung» gefunden.
- Beitrag auf X/Twitter
- Telefongespräch mit Nicolas Rimoldi, Präsident von «Mass-Voll»
- Schriftlicher Austausch mit Michael Ballweg, Gründer der «Querdenker»-Bewegung