Es besteht noch Luft nach oben

Energie-Förderprogramm: Der Kanton Luzern wirkt im Vergleich knausrig

Der Kanton Luzern fördert unter anderem Solarkollektoranlagen. (Bild: Pixabay)

Der Kanton Luzern unterstützt Hausbesitzer, die klimafreundliche Massnahmen an ihren Gebäuden umsetzen. Die Luzerner Regierung legt nun Zahlen offen, die einen Vergleich mit anderen Kantonen betreffend den Mitteln in diesem Energieförderprogramm ermöglichen. Die Antwort auf die Anfrage von Andràs Özvegyi (GLP) belegt: Der Kanton Luzern steht im Vergleich schlecht da.

Wer im Kanton Luzern sein Haus klimafreundlicher gestaltet, erhält finanzielle Unterstützung. Zum Beispiel, wenn er die Gebäudehülle sanieren will, eine Wärmepumpe installiert oder das Dach mit Solarkollektoren ausstattet. Nachdem im letzten Jahr das Budget für diese Förderung bereits im September vollständig ausgeschöpft war, wurden die eigenen Mittel für das Jahr 2021 von 0,81 Millionen Franken auf 2 Millionen Franken erhöht (zentralplus berichtete).

Bis 2026 weist die Regierung so inklusive Beiträgen des Bundes Nettokosten von bis zu 8 Millionen Franken jährlich dem Energieförderprogramm zu. Welche schrittweisen Erhöhungen in den nächsten Jahren konkret vorgesehen werden, können erst im Ausgaben- und Finanzplan von 2022 bis 2025 aufgezeigt werden, schreibt die Regierung in ihren Antworten auf eine Anfrage von Andràs Özvegyi (GLP).

Was allerdings bereits klar ist: Geht es so weiter mit Gesuchen wie bisher, sieht die lineare Weiterberechnung schon für das Jahr 2021 kritisch aus. Bei gleichbleibender Nachfrage des Förderprogramms werden Ende Jahr rund 3 bis 4 Millionen Franken fehlen, der fehlende kantonale Beitrag läge so bei rund 1,25 Millionen Franken.

Andere Kantone planen ebenfalls Erhöhungen

Auf der Grundlage dieser Zahlen reiht sich Luzern auch im interkantonalen Vergleich auf den hinteren Plätzen ein. Eine provisorische Statistik des Bundesamts für Energie aus dem Bericht zeigt den Kanton Luzern bei den absolut investierten Fördergeldern im Jahr 2020 nur auf Rang 17 aller Kantone.

Noch schlechter steht der Kanton beim Vergleich von Fördergeldern pro Einwohner da: Rang 24. Trotz der Erhöhung des Förderbudgets wird sich die Position des Kantons Luzern in beiden Klassementen wohl nicht gross ändern. Denn nicht nur Luzern, sondern auch die anderen Kantone planen laut einer Umfrage deutliche Erhöhungen.

Regierung räumt Verbesserungspotenzial ein

Andràs Özvegyi (GLP, Luzern)

Die Regierung sei sich bewusst, dass Optimierungspotenzial bestehe im Bereich dieses Förderprogramms. Trotzdem wären markante Erhöhungen in den letzten Jahren durch beschränkte finanzielle Mittel im Kanton nicht möglich gewesen.

Für Andràs Özvegyi (GLP) bestätigen sich mit der Antwort der Regierung seine Befürchtungen. Dass der Kanton Luzern im interkantonalen Vergleich schlecht abschneidet, komme für ihn nicht überraschend, sagt er auf Anfrage von zentralplus. Er habe sich aus der Antwort etwas mehr Willen von Seiten der Regierung erhofft. «So kann den Planern und Hausbesitzern nämlich weiterhin kaum Sicherheit geboten werden.»

Bis am 15. Mai könnte der definitive kantonale Beitrag beim Bundesamt für Energie noch nachgemeldet werden. Die deutliche Aufstockung der Mittel im Förderprogramm, die Özvegyi lieber jetzt schon hätte, wird aber voraussichtlich erst ab 2022 eintreten.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Natalia Brunner
    Natalia Brunner, 13.04.2021, 09:25 Uhr

    Diese Förderbeiträge sind reine Umverteilung von unten nach oben, genau wie im neuen CO2-Gesetz. Als ob es die EFH-Besitzer nötig hätten, sie gehören zu den Begüterten und profitieren schon seit Jahren von extrem tiefen Hypozinsen.

    Jeder Hausbesitzer weiss, dass irgendwann die Fassade, das Dach und die Heizung saniert werden müssen. Es ist allein sein Entscheid, ob er PV und Wärmepumpe für sein Haus will. Die Kosten sind absolut tragbar. Man kann auch die Hypo aufstocken, wenn es knapp wird.

    Noch weniger verständlich sind Förderbeiträge für E-Autos. Unter dem Tesla geht für die Lifestyle-Grünen sowieso nichts, ergo sind Subventionen falsch und ungerecht.

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