Emmen muss genderneutrale Toiletten prüfen – teilweise

Die Gemeinde Emmen soll Unisex-Toiletten in den Schulen prüfen. Die entschied der Einwohnerrat nach einer emotionalen Debatte.

Redaktion

Redaktion zentralplus

Zurückzuführen ist die Forderung nach genderneutralen Toiletten in Emmer Schulen auf einen Vorstoss einer Gruppe von Einwohnerräten der GLP, SP und Grünen (zentralplus berichtete).

Das Postulat umfasst zwei Forderungen – eine bezüglich Kindergärten und Basisstufen und eine andere bezüglich Primarschulen. Die bisherige WC-Einteilung in Knaben und Mädchen in Kindergärten und Basisstufen soll aufgelöst und stattdessen eine Toilettenanlage für alle Kinder geschaffen werden.

Bezüglich der Primarschulen sieht die Forderung anders aus. Der Vorschlag dort ist eine sogenannte «trinäre Aufteilung» – also eine Trennung in Mädchen, Jungen und All-Gender-Toiletten. Diese Änderungen sollen schrittweise umgesetzt werden.

Genderneutrale WCs «nur» bei Um- und Neubauten

Der Einwohnerrat hat das Postulat am Mittwochabend 26 zu 11 Stimmen teilweise überwiesen. Die berichtet die «Luzerner Zeitung»

weiterlesen

Stadt Luzern: Jetzt kommt der Genderstern

Genderstern: Emmen hat über Verbot entschieden

So viele Personen haben ihr Geschlecht umtragen lassen

Teilweise heisst: Der Gemeinderat soll bei «umfassenden Um- und Neubauten» künftig prüfen, ob Unisex-WCs möglich sind. Die Ergänzung von genderneutralen Toiletten «in allen Kindergärten, Basisstufen und Primarschulen» ging dem Parlament jedoch einen Schritt zu weit.

SVP empört Linke mit Aussage

Gemäss der «Luzerner Zeitung» war die Debatte hochemotional. Auf der einen Seite GLP, SP und Grüne, auf der anderen die SVP und Teile der FDP und Mitte.

Für Aufregung sorgte etwa eine Aussage eines SVP-Politikers, der von einem «Randphänomen», das eine «vernachlässigbare Minderheit» betreffe, sprach. Dies sorgte im linken Lager für Empörung. Lisa Müller (SP) erwiderte etwa: «Vernachlässigbare Minderheit? Je nach Studie sind es schweizweit 40’000 bis 500’000 Menschen.»

Der Gemeinderat betonte derweil, dass es schwierig sei, in bestehenden Schulhäusern Unisex-WCs einzurichten. Man versuche aber schon heute Lösungen zu finden, wenn dies von Seiten der Eltern und Kinder gewünscht sei.