Wohin kommt das Departement Informatik?

Ein Neubau wird favorisiert

Studenten der Hochschule Luzern am Computer. Wohin ihr Informatik-Departement kommt, ist noch nicht entschieden. (Bild: Hochschule Luzern)

Der Entscheid über den Standort des neuen Departements Informatik der Hochschule Luzern wird hinausgeschoben. Der Konkordatsrat fand bisher keinen Favoriten und vertagt deshalb seinen Beschluss auf September. Fehlte es an guten Angeboten?

Eigentlich hätte das Geheimnis heute gelüftet werden sollen. Doch der Standort für das neue Departement Informatik der Hochschule Luzern (zentral+ berichtete) ist noch immer nicht bekannt. Darüber informierte die Bildungsdirektorenkonferenz am Montag in einer Medienmitteilung. Der Konkordatsrat der Hochschule Luzern, welcher über den Standort entscheidet, tagte am letzten Donnerstag. Der definitive Entscheid wird nun auf die zweite Hälfte September vertagt.

An mangelnden Angeboten soll es nicht gelegen haben, schreibt der Konkordatsrat, der vom Luzerner Bildungsdirektor Reto Wyss präsidiert wird: «Mehrere sehr gute Angebote aus mehreren Gemeinden des Kantons Zug machen die Wahl nicht einfach.» Deshalb habe der Rat eine zweite Lesung beschlossen. Es habe einige gute Angebote gegeben, bestätigt der Zuger Volkswirtschaftsdirektor Matthias Michel auf Anfrage. Der Vizepräsident des Konkordatsrats sagt: «Der Rat hat erstmals die ganze Auswahl der Standorte gesehen und wollte nicht voreilig einen einzigen präferieren. Wir können die Auswahl jetzt einengen, um dann im September zu einem Endentscheid zu gelangen.»

Ein Dutzend Angebote wurde geprüft

Es sei insgesamt rund ein Dutzend Vorschläge eingereicht worden, die der Konkordatsrat in der ersten Phase überprüft habe, so Matthias Michel. Darunter seien Grundstücke aus den Talgemeinden des Kantons Zug vertreten gewesen, zum Beispiel Baar, Zug, Steinhausen und Risch. 

Es gebe sogenannte «Musskriterien», welche für den Entscheid erfüllt sein müssten. Erstens müssten die Projekte mit den Zuger Richtplan verträglich sein. Matthias Michel macht ein Beispiel: «Ein Standort auf dem Ratenpass würde keinen Sinn machen, denn das wäre nicht richtplankonform. Man müsste sogar eine neue Buslinie einführen. Das wäre unrealistisch.»

Zweitens müsse der Standort in absehbarer Zeit bezugsbereit sein, fährt Michel fort. Das heisst, die Verfügbarkeit und die Planungssicherheit müssten gegeben sein. Drittens sei es zwingend, dass im August 2016 – falls der definitive Bau noch nicht bezugsbereit ist – eine Übergangslösung bereit stehe, damit der Schulbetrieb aufgenommen werden könne. 

Es wird viel spekuliert

Im Hinblick auf diese Kriterien würden nun weitere Abklärungen getroffen, so Michel, er könne deshalb noch keine Favoriten bekannt geben. Dazu, dass laut Medienberichten der Standort Herti in Zug als Favorit gehandelt werde, sagt Michel: «Wie gesagt geben wir derzeit keine Rangliste bekannt. Aber natürlich hat die Korporation Zug, welche das betroffene Landstück im Gebiet Herti besitzt, grosses Interesse.» Die Korporation Zug hat an ihrer Mitgliederversammlung bereits einen Projektierungskredit von 2,5 Millionen Franken für eine mögliche Arealbebauung gesprochen. Dazu sagt Michel: «Die Korporation sagt sich, wir wollen bereit sein, aber wie gesagt, entschieden ist noch gar nichts.» Die Kosten für den Standort beim Herti würden sich laut Korporation Zug auf rund 50 Millionen Franken belaufen.

Als mögliche Zwischennutzung ist laut der «Neuen Zuger Zeitung» das Marc-Rich-Gebäude beim Bahnhof Zug im Gespräch. Das Haus, wo jetzt die Zuger Kantonalbank ihre Büros hat, soll einem Neubau weichen (zentral+ berichtete). Bis das Projekt realisiert werden kann, dauert es aber noch eine Weile. Dazu sagt Matthias Michel: «Die Zwischennutzung im Marc-Rich-Gebäude ist eine Möglichkeit. Auch das ist aber noch nicht definitiv entschieden.» 

Matthias Michel geht davon aus, dass es sich beim neuen Standort für das Departement Informatik um einen Neubau handeln wird und eher nicht um ein bestehendes Gebäude.

 

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