Kehrtwende zugunsten der SP

Nun ist selbst Luzerner Wirtschaftsverband für linken Sitz

AWG-Präsident Josef Wyss plädiert für Konkordanz in der Luzerner Regierung. (Bild: zvg)

Für den zweiten Wahlgang der Luzerner Regierungsratswahlen erhält SP-Kandidatin Ylfete Fanaj von einem Wirtschaftsverband Unterstützung. Vor vier Jahren sprach sich dieser noch gegen einen linken Sitz aus.

Am 14. Mai ist bekannt, wer den Sprung in den Luzerner Regierungsrat schafft. Noch zwei Sitze sind zu vergeben. Fünf Kandidaten treten für den zweiten Wahlgang an, wobei Armin Hartmann (SVP), Claudia Huser (GLP) und Ylfete Fanaj (SP) die grössten Chancen haben dürften (zentralplus berichtete).

Die linke Kandidatin Fanaj erhält, anders als vor vier Jahren Korintha Bärtsch vor dem zweiten Wahlgang (zentralplus berichtete), nicht nur Unterstützung von links, sondern auch von der Mitte. Diese empfiehlt sie zur Wahl, gemeinsam mit Armin Hartmann (zentralplus berichtete). Vor vier Jahren beschloss die damalige CVP Stimmfreigabe.

Regierungsrat soll Abbild der Bevölkerung und Wirtschaft sein

Die Sozialdemokratin kann aber nicht nur auf die Hilfe der Mitte zählen, sondern auch von der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG), wie diese in einer Mitteilung schreibt. «Der Regierungsrat soll das Abbild der Bevölkerung und Wirtschaft in seiner ganzen Breite sein», argumentiert der Wirtschaftsverband, welcher der Mitte nahesteht. Er will «wieder Konkordanz».

Die rein bürgerliche Regierung der vergangenen Jahre hätte auch Nachteile mit sich gebracht. «Das Ausschliessen des linken Bevölkerungssegments provozierte im Parlament und im Politbetrieb Spannungen, Verzögerungen, Effizienzverluste und Daueropposition», lässt sich AWG-Präsident Josef Wyss zitieren.

«Ein einziger Sitz für das linke Segment ist kein Grund zur Panik, sehr wohl aber die Chance, andere Sichtweisen von Anfang an einzubeziehen.»

Josef Wyss, AWG-Präsident

Der Verband ist der Meinung, nur zusammen mit den Polparteien funktioniere der Politbetrieb zielorientiert und agil. Die bürgerlichen Kräfte würden in der neuen Regierung auch mit einem linken Sitz über eine komfortable Mehrheit verfügen. «Ein einziger Sitz für das linke Segment ist kein Grund zur Panik, sehr wohl aber die Chance, andere Sichtweisen von Anfang an einzubeziehen, im Interesse eines konstruktiven politischen Klimas», sagt Wyss.

Vor vier Jahren war AWG gegen Konkordanz

Doch weshalb der Sinneswandel? Vor vier Jahren kümmerte sich die AWG wenig um Konkordanz, empfahl sie doch wie erwähnt zwei bürgerliche Kandidaten für den zweiten Wahlgang. Kurt Bischof, der für die Kommunikation des Verbands zuständig ist, erklärt auf Anfrage: «Die Ausgangslage vor dem zweiten Wahlgang war 2019 völlig anders.» Zur Wahl standen damals mit Paul Winiker (SVP) und Marcel Schwerzmann (parteilos) zwei Bisherige sowie eine neue Grüne.

«Faktisch bestand damit gar keine – realistische – Chance für die Wiederherstellung der Konkordanz. Das hätte nur über die Abwahl von einem der bisherigen Regierungsräte geführt», sagt Bischof. Der Verband sei der Meinung, dass man ohne Grund bisherige Amtsträger nicht abwählt. «Das ist staatspolitisch und wirtschaftlich unklug und schlicht nicht anständig – ausser es lägen fatale Fehler oder Fehlleistungen vor. Das war 2019 nicht der Fall.»

Für die Regierungsratswahlen 2023 habe die Bevölkerung durch drei von fünf freien Sitzen die Chance, die Regierung «fast schon auf der grünen Wiese» neu zusammenzubauen. «Und da ist die Konkordanz nach acht Jahren wieder herzustellen.» Alle Kräfte, auch wenn man anderer Meinung sei, in die Regierung einzubinden, gehöre zur DNA der Schweizer Demokratie. Er bezeichnet die Einbindung der linken Stimmen und eines Drittels der Bevölkerung durch einen von fünf Sitzen in der Kantonsregierung als fair, politisch richtig und wirtschaftlich klug. Denn nur wer eingebunden sei, trage Mitverantwortung.

Versprechen eingelöst

Übrigens: AWG-Präsident Josef Wyss sagte vor vier Jahren, als der Verband die bürgerlichen Kandidaten unterstützte und Korintha Bärtsch nicht: «Wir geben unsere Empfehlung im Bewusstsein ab, bei einer nächsten Vakanz die Konkordanz wiederherstellen zu wollen (zentralplus berichtete).» Somit hat er das Versprechen nun eingelöst.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der AWG
  • Schriftlicher Austausch mit Kurt Bischof
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35 Kommentare
  • Profilfoto von Remo
    Remo, 28.04.2023, 18:07 Uhr

    Wenn auch die Mitte die Konkordanz interessen würde, dann müssten die endlich ihren zweiten Sitz abgeben.

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    • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
      Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 29.04.2023, 10:43 Uhr

      Sie haben ein interessantes Demokratieverständnis. Regierungsratswahlen sind Personenwahlen. Reto Wyss und Michaela Tschuor wurden im 1. Wahlgang gewählt. Wollen Sie Wahlen in Frage stellen? Diese Personen kamen bei den Wählern gut an.

      Partout Parteien im Regierungsrat abzubilden kommt nicht gut. Dann haben wir plötzlich Regierungsräte, die nur wegen ihrer Parteizugehörigkeit im Regierungsrat sind, und nicht wegen ihrer Kompetenz.

      Ich will Kompetenz im Regierungsrat. Deshalb wählen wir Claudia Huser in den Regierungsrat.

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  • Profilfoto von LD
    LD, 28.04.2023, 17:42 Uhr

    Dass die Bürgerlichen (AWG) aus tiefem Demokratieverständnis Konkordanz suchen, ist doch eher ein Märchen. Fanaj steht für den sozialen Zusammenhalt unter den bestehenden Bedingungen und wird deswegen unterstützt. Die ideale Personalie – die AWG ist schliesslich eine Interessenvertretung gegen Forderungen der arbeitenden Schicht und Staat.
    Mit dem aktuellen Niedergang der europäischen Wirtschaft werden auch bei uns die sozialen Probleme bald verstärkt auftreten.

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    • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
      Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 29.04.2023, 10:47 Uhr

      Wo sehen Sie den Niedergang der europäischen Wirtschaft? Die Statistik spricht eine andere Sprache.

      Die sozialen Probleme in der Schweiz verstärken sich wegen der ungebremsten Immigration. Dadurch wurde eine Wohnungsnot verursacht. Alle Immigranten brauchen eine Wohnung. Deshalb hat es für uns Schweizer keine bezahlbaren Wohnungen mehr. Bei der ungebremsten Immigration muss man ansetzen. Im 2022 kamen 200’000 (!) Menschen in unser Land und brauchen Wohnraum. Unglaublich. Hier muss Abhilfe geschaffen werden.

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      • Profilfoto von Kommentarschreiber
        Kommentarschreiber, 29.04.2023, 19:31 Uhr

        Ja, die einfache und simple Welt des Andreas Bründler, Kriens-Bleiche…….

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  • Profilfoto von Catpri
    Catpri, 28.04.2023, 15:32 Uhr

    Sehr gut überlegt. Alle Kräfte einzubeziehen ist der richtige Weg. Toll vom AWG Präsident. Die FDP schiesst sich auf die SP ein und malt den Teufel an die Wand. Einmal möchte sie Konkordanz, doch jetzt ausgerechnet nicht. Bei den Bundesratswahlen dann wieder gewünscht seitens der FDP. Nicht zu vergessen, KMU sind nicht nur bürgerlich gefärbt. Es gibt auch linke, erfolgreiche Unternehmer:innen.

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 28.04.2023, 16:01 Uhr

      Können Sie mir eine erfolgreiche linke Unternehmer:in nennen?

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      • Profilfoto von Sapperlotta
        Sapperlotta, 28.04.2023, 20:14 Uhr

        Leistungsbereitschaft bieten auch Linke.

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        • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
          Marie-Françoise Arouet, 28.04.2023, 21:27 Uhr

          Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.

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      • Profilfoto von tore
        tore, 29.04.2023, 09:57 Uhr

        z.B. Arber Bullakaj, IT-Unternehmer, Wil

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      • Profilfoto von tore
        tore, 29.04.2023, 10:03 Uhr

        z.B. Jacqueline Badran, Zeix AG

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      • Profilfoto von tore
        tore, 29.04.2023, 10:06 Uhr

        z.B. Mustafa Atici, Foodliner

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    • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
      Kasimir Pfyffer, 28.04.2023, 16:09 Uhr

      Das finde ich auch. Viele vergessen zudem, dass die FDP zwar tagein, tagaus von «KMU» spricht, damit aber vor allem Firmen mit Umsatz > 10 Millionen oder noch lieber >50 Millionen meint. Für das Kleingewerbe, die K und auch die M unter den KMU ist die FDP hingegen keinen Pfifferling wert. Während der ersten Corona-Welle sträubte sie sich mit Zähnen und Klauen gegen jede Mietzinserleichterung für Unternehmen. Wird hingegen ein fetter Konzern wie die Swissair oder die CS mit kräftiger FDP-Mithilfe an die Wand gefahren, schreit diese Partei sofort nach ausgiebigen Staatshilfen. En bref: Nicht wählbar.

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    • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
      Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 29.04.2023, 10:51 Uhr

      Wieso hat es in der so linken Stadt Bern keine grossen internationalen Unternehmen, sondern nur grosse Bundesbetriebe wie Post, SBB, Swisscom, etc.?

      Weil das wirtschaftliche Umfeld in Bern für Unternehmen extrem schlecht ist. Wer überleben will geht lieber in den Kanton Zug oder Schwyz, wo am Schluss vom Gewinn nach der Bezahlung der Steuern noch etwas übrigbleibt, das man wieder ins Unternehmen investieren kann. In Bern bleibt nicht mehr viel übrig.

      Noch schlimmer ist der Kanton Jura. Jeden Steuerberater den ich frage, wo er auf keinen Fall wohnen möchte, antwortet wie aus dem Rohr geschossen: JURA!

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      • Profilfoto von Catpri
        Catpri, 29.04.2023, 18:28 Uhr

        Wieso ist dann die linke Stadt Basel so reich? Ihre Argumente verheben leider nicht.

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        • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
          Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 29.04.2023, 23:57 Uhr

          Basel ist gar nicht so links wie man immer meint.

          Deshalb wurde ja Eva Herzog von den eigenen SP-Leuten bei den Bundesratswahlen nicht unterstützt. Weil sie zuwenig links ist. Man wollte lieber die Gmögigi.

          Zudem:

          F. Hoffmann La Roche & Co. AG Chemische Fabriken wurde am 1. Oktober 1896 gegründet.

          Sandoz wurde schon 1886 gegründet.

          Johann Rudolf Geigy gründete die Geigy AG schon 1758

          Der Schweizerische Bankverein wurde 1854 gegründet.

          Damals gab es noch keine Linken. Die Firmen haben ihren Standort schon früh in Basel aufgebaut. Die Linken kamen erst viel viel später. Und sie haben mit der Zeit gelernt, dass man die Gans die die goldenen Eier legt besser nicht tötet. Sonst hat es am Schluss für alle nichts mehr übrig.

          In Bern wissen die Linken das eben nicht. Wieso bekommt der Kanton Bern pro Jahr 1.2 Milliarden Franken aus dem inter-kantonalen Finanzausgleich? Weil sie es selber nicht schaffen.

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          • Profilfoto von Cory Gunz
            Cory Gunz, 30.04.2023, 09:41 Uhr

            1. Der Kanton Bern wird schon immer bürgerlich regiert.
            2. Der grösste Empfänger aus dem NFA ist das Wallis (Pro Einwohner). Ebenfalls stramm bürgerlich.
            Vielleicht sollten Sie mal Ihr Feindbild revidieren.

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          • Profilfoto von tore
            tore, 30.04.2023, 19:30 Uhr

            «Weil sie es nicht schaffen»: Ich muss Sie enttäuschen. Der Kt. Bern wird bürgerlich regiert:

            Regierungsrat: 2 SCP, 1 FDP, 1 MItte, 2 SP und 1 Grüne
            Grossrat: SVP 45 Sitze, SP 32, FDP 18, Grüne 18, GLP 16, Mitte 12, EVP 9, EDU 7, AL 1, ES 1, PSA 1

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  • Profilfoto von Silvio Bonzanigo
    Silvio Bonzanigo, 28.04.2023, 15:32 Uhr

    Schade, dass die mitte-nahe AWG, deren Mitglied ich bin, dem Proporzgezeter der SP erlegen ist. Wie die Mitte will auch die AWG einen künftigen Angriff der GLP auf den 2. Mitte-Sitz abwehren und legt sich deshalb nun mit der SP ins Bett. Im Übrigen schert sich die SP ja nur zeitweise um die Konkordanz. In der Stadt Luzern hat sie sich jedenfalls noch nie darum bemüht. Der berufliche Leistungsausweis der SP-Kandidatin Ylfete Fanaj ist schlicht ungenügend. Deshalb Claudia Huser wählen!

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    • Profilfoto von jjI
      jjI, 29.04.2023, 17:39 Uhr

      Herr Bonzanigo: Ich stimme Ihnen 100% zu.

      Und Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen: In der Stadt Luzern kümmert sich die SP nicht um die Konkordanz. David Roth ist ein gewiefter Taktiker. Am Schluss geht es ihm nur darum in den Nationalrat zu kommen. Das ist sein Ziel.

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    • Profilfoto von Catpri
      Catpri, 29.04.2023, 18:30 Uhr

      Wieso soll Frau Huser besser geeigenet sein als Ylfete Fanay? Sie hat jahrelange Parlamentserfahrung. Ihre erste Ausbildung war das KV.

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      • Profilfoto von Silvio Bonzanigo
        Silvio Bonzanigo, 30.04.2023, 10:36 Uhr

        Parlamamentserfahrung hat übrigens Claudia Huser in gleicher Weise. Aber Parlamentserfahrung ist gegenüber einer jahrelangen anspruchsvollen, erfolgreichen Berufsausübung weniger zu gewichten. Fanajs Berufserfahrung beschränkt sich auf soziale Kleinstprojekte ohne Wirtschaftsrelevanz, in denen man weder Führungs- noch Verhandlungskompenzenz noch Durchsetzungsvermögen erlernt. Zurzeit ist Kandidieren ja Fanajs Beruf. Zentrale Kompetenzen für die Führung einer Direktion gehen ihr ab. Fanaj wäre eine Belastung für den künftigen Regierungsrat!

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        • Profilfoto von tore
          tore, 30.04.2023, 19:39 Uhr

          » (…) in denen man weder Führungs- noch Verhandlungskompenzenz noch Durchsetzungsvermögen erlernt.» -> pardon, aber ich glaube, Sie haben keine grosse Ahnung. Oder aber Sie diskrediterien bewusst Frau Fanaj, was ich schäbig finde würde.

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          • Profilfoto von Silvio Bonzanigo
            Silvio Bonzanigo, 30.04.2023, 23:34 Uhr

            Diskriminierung ist mir fremd, aber ich lasse mir nicht ein X für ein U vormachen. Und ich habe sehr wohl eine Ahnung, was die Anforderungen an eine Departementsvorsteherin sind; ich habe 9 Jahre lang mit 2 Regierungsräten täglich zusammengearbeitet.

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            • Profilfoto von tore
              tore, 01.05.2023, 08:46 Uhr

              Ich glaube Ihnen sehr wohl, dass Sie die Anforderungen an eine Departementsvorsteherin kennen. Keine Frage. Mir ging es aber darum, dass a) Sie kaum abschliessend abschätzen können, über welche Kompetenzen Frau Fanaj verfügt und b) Sie meiner Ansicht nach über das Ziel hinausschiessen, wenn Sie schreiben, dass man in den Berufsfeldern, in denen Frau Fanaj gearbeitet hat/ arbeitet, «weder Führungs- noch Verhandlungskompenzenz noch Durchsetzungsvermögen» entwickelt kann. Wenn jemand so absolut formuliert, juckt es mich zu widersprechen.

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              • Profilfoto von Silvio Bonzanigo
                Silvio Bonzanigo, 01.05.2023, 09:14 Uhr

                Ich rede nicht von «Berufsfeldern», sondern von den konkreten Beschäftigungen Fanajs! In sozialen Berufsfeldern kann man die von mir geforderten Kompetenzen sehr wohl erwerben, z.B. in einer Führungsposition der Caritas. Aber nicht in temporären Kleinstprojekten, die eher im Bereich Freiwilligenarbeit anzusiedeln sind.

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                • Profilfoto von tore
                  tore, 01.05.2023, 17:14 Uhr

                  Ja, Sie scheinen besser informiert zu sein als ich. Dann hoffe ich, bei einer allfälligen Wahl von Frau Fanaj, dass Sie – learning by doing – zügig die notwendigen Kompetenzen aufbauen kann.

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                  • Profilfoto von Silvio Bonzanigo
                    Silvio Bonzanigo, 01.05.2023, 19:04 Uhr

                    Es wäre auch die Verantworung der SP-Parteileitung gewesen, Ilfete Fanaj als Integrations-Ikone nicht endlos zu pushen! Sie war als Kantonsratspräsidentin schon»höchste» Luzernerin – aber nein, das reichte der SP nicht. Weil sich die SP über sie weiteres unerschlossenes Wählerpotenzial verspricht, wird Fanaj wie eine Zitrone ausgespresst. Dass Fanaj ihre Berufsausübung geradezu vernachlässigt, ist bedenklich.

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            • Profilfoto von tore
              tore, 01.05.2023, 09:11 Uhr

              Ich habe nicht von Diskriminierung gesprochen, sondern von diskreditieren.

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    • Profilfoto von tore
      tore, 30.04.2023, 19:42 Uhr

      … «ins Bett legen mit» finde ich so langsam ziemlich ermüdend.

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      • Profilfoto von Silvio Bonzanigo
        Silvio Bonzanigo, 30.04.2023, 23:50 Uhr

        Wie Sie belieben … dann nenne ich es Mauscheleien, welche Die Mitte und die AWG zum kurzfristigen Schulterschluss mit der SP verleiten, um langfristigen Schaden (Verlust des 2. Regierungsratssitzes der Mitte) abzuwenden. Interessant ist ja zudem, dass beide Organisationen sich erst vor dem 2. Wahlgang zum Proporz bekennen!
        P.S. Seine Identität zu anonymisieren, ist reichlich peinlich, Herr oder Frau tore!

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        • Profilfoto von tore
          tore, 01.05.2023, 09:09 Uhr

          Mauscheleien – ein hartes Wort:
          «Das Verb mauscheln und das Substantiv Mauschelei bezeichnen im heutigen Sprachgebrauch allgemein betrügerische Manipulationen, unzulässige Absprachen und Geschäfte am Rande oder jenseits der Legalität (…)» Wikipedia.

          Damit würden Sie ja der Mitte vorwerfen, dass sie in betrügerischer Art manipuliert und am Rande der Legalität politisiert.

          «Seine Identität zu anonymisieren, ist reichlich peinlich, (…)» -> ja, verstehe ich, kann man so sehen.
          Es gibt Gründe, weshalb ich anonym schreibe, versuche dieses «Schild» aber nicht auszunützen, um Leute zu diffamieren etc.

          Vielleicht regt Sie der eine oder andere anonymisierte Beitrag trotzdem zum Weiterdenken an. Kommentare sind ja nicht per se besser, wenn der Verfasser, die Verfasserin mit dem Namen hinsteht.

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          • Profilfoto von Silvio Bonzanigo
            Silvio Bonzanigo, 01.05.2023, 11:11 Uhr

            Anonym – ist akzeptiert, kann valable Gründe dafür geben.
            Ich halte solche Absprachen unter Parteien und Verbänden, die gelentlich bekannt werden (oder auch nicht), für demokratiepolitisch bedenklich, weil sie den Wählerwillen bewusst zu missbrauchen versuchen. Die AWG ist eine aus der ehemaligen CVP hervorgegangene Wirtschaftsorganisation, die sich insbesondere dem Kleingwerbe den KMUs im Kanton Luzern verschrieben hat. Die Wahlempfehlung der AWG für Fanaj (statt für die wirtschaftsorientiere Huser) ist vor diesem Hintergrund völlig unglaubwürdig und folgt auffälligerweise wenige Tage nach dem analogen Votum der CVP. Mit der Wahlempfehlung für die SP soll in Absprache mit dieser einem möglichen künftiger Angriff der GLP auf den 2. Mitte-Regierungssitz vorgebeugt werden. Dass die ernsthaften Kräfte der Mitte solche – eben – Mauscheleien – ablehnen und öffentlich für Claudia Huser einstehen, sagt alles über dieses missratene Manöver. Die Mitte besetzt übrigens im Kanton Zürich bei einem Wähleranteil von 6 Prozent einen von sieben Regierungsratssitzen! Oops, wie geht das mit dem Popanz Konkordanz kongruent?

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  • Profilfoto von tore
    tore, 28.04.2023, 09:13 Uhr

    Wohltuend … abseits der ganzen Polemik. Überzeugende Argumente. Zeugt von tieferem Demokratieverständnis.

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  • Profilfoto von Stefan Holzer
    Stefan Holzer, 28.04.2023, 08:02 Uhr

    Josef Wyss zeigt sich deutlich schlauer und staatspolitischer als der Hardliner Gaudenz Zemp, der mit aller Gewalt seine Aversion gegen linke Politik durchpeitschen will.

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