Knatsch um Erbschaftssteuer-Initative

Diese Idee setzt ein Zuger Multimillionär der Juso entgegen

Guido Fluri hat ein geschätztes Vermögen von über 350 Millionen Franken. Diese setzt er oft für en guten Zweck ein. (Bild: Raisa Durandi)

Die Juso will reiche Erben stärker zur Kasse bitten. Dies sorgt bei Wohlhabenden für Sorgen. Der Chamer Unternehmer Guido Fluri hat eine andere Idee, wie das Geld umverteilt werden könnte.

Erbschaften und Schenkungen ab 50 Millionen Franken sollen einmalig zu 50 Prozent besteuert werden. Das fordert die Juso. Kaum wurden diese Pläne publik, kündigten einige der reichsten Schweizer an, gar einen Umzug ins Ausland ins Auge zu fassen, sollte die Initiative durchkommen.

So weit will Guido Fluri nicht gehen, wie er gegenüber der «Schweizer Illustrierten» in einem Interview sagt. Das Vermögen des Chamer Unternehmers wird auf 375 Millionen Franken geschätzt. In der Vergangenheit machte er von sich reden, weil er sich gegen Kindesmissbrauch einsetzte (zentralplus berichtete) oder dutzende Ukrainerinnen zu Beginn des Krieges in die Schweiz brachte.

Reiche sollen Teil ihres Vermögens in Stiftung einzahlen

Der Juso-Initative steht er skeptisch gegenüber. Würden sich etwa Erben von Firmen wegen der Steuer verschulden, habe dies Auswirkungen auf Arbeitsplätze und die Wirtschaft. «Ich glaube nicht, dass sich die Initiantinnen und Initianten der Auswirkungen bewusst sind», sagt er gegenüber der «Schweizer Illustrierten». Der Schlagabtausch, der nun stattfinde, führe aber nirgendwo hin. Es brauche Lösungen.

Und er hat eine Idee: «Stellen Sie sich vor, die 300 Reichsten oder diejenigen mit einem Vermögen ab 50 Millionen Franken würden einen ganz kleinen Anteil pro Jahr in eine Stiftung einzahlen – nur 0,1 Prozent des Vermögens», sagt er im Interview. Es kämen hunderte Millionen zusammen, die man gezielt für die Armutsbekämpfung oder gegen den Klimawandel einsetzen könnte.

Verwalten müsste das Geld ein breit abgestützter Stiftungsrat. Er sei überzeugt, dass sich dafür auch viele Unternehmer gewinnen lassen würden, sagt Fluri.

Er selbst hat sein Vermögen vorwiegend mit Immobilien selbst aufgebaut. Sein Geld nicht nur für sich selbst einzusetzen, sei «befreiend» sagt er.

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