Zug hat zwei Ständeräte

Die Zuger wählen rein bürgerlich

Joachim Eder und Peter Hegglin sind guten Mutes. Und das nicht ohne Grund.

Die Resultate aus Zug sind da. Peter Hegglin, CVP, und Joachim Eder, FDP, wurden in den Ständerat gewählt. Und das äusserst klar. Im Nationalrat bleibt zudem alles beim Alten. Zugs Vertretung in Bern bleibt also rein bürgerlich.

Die Resultate: Peter Hegglin, CVP, und Joachim Eder, FDP, wurden in den Ständerat gewählt. Das Resultat ist sehr klar ausgefallen. Hegglin erzielte 24’132 Stimmen, Eder 23’620. Den Einzug verpasst haben mit grossem Abstand Manuel Brandenberg (SVP) mit 10’997 Stimmen, Barbara Gysel (SP) mit 6’612 Stimmen, Andreas Lustenberger (Grüne – die Alternativen) mit 5’691 Stimmen und Stefan Thöni (Piratenpartei) mit 1’709 Stimmen. Peter Hegglin wird neu den Sitz von Peter Bieri übernehmen (zentral+ berichtete).

Im Nationalrat bleibt alles beim Alten. Gerhard Pfister (CVP), Thomas Aeschi (SVP) und Bruno Pezzatti (FDP) vertreten Zug auch während der nächsten vier Jahre in Bern. Auf dem vierten und fünften Platz stehen mit Thomas Werner (7’206 Stimmen) und Thomas Villiger (5’629) zwei SVP-Vertreter. Darauf folgen Monika Barmet-Schelbert (4’093) von der CVP und Anna Bieri (3’908), ebenfalls CVP.

So sehen die Nationalratsergebnisse als Diagramm aus:

Dargestellt mit Datawrapper.de

 

15:43 Noch ein wenig Nervenkitzel gefällig? Landschreiber Tobias Moser erklärt, dass es länger gehe. Einerseits, da man dieses Jahr 50 Prozent mehr Nationalratskandidaten habe, anderseits, da die Auswertung der Ständerats-Resultate wegen des neuen Wahlsystems langwieriger sei. Nach 16 Uhr sollte es aber so weit sein. «Wir haben länger, als wir uns das erhofft hätten», sagt Moser, «vielen Dank für Ihre Geduld.»


14:38 Gleich ist es so weit. Oder dann gleich nachher. Seit eineinhalb Stunden könnten die Resultate kommen – wo es klemmt, ist nicht bekannt. Aber unter den Kandidaten stellt sich bald die Frage: Kann man jetzt noch aufs WC, oder verpasst man dann alles?

14:58 Noch immer wartet Zug auf die Resultate. Mittlerweile macht sich unter den Politikern eine gewisse Anspannung bemerkbar. Insbesondere die Linke dürfte bangen. Denn für einen Nationalratssitz dürfte es eng werden. In der Tat sehen die Vertreter der Grünen – die Alternativen Astrid Estermann, Tabea Zimmermann, Barbara Beck-Iselin und Andreas Lustenberger (v.l.n.r.) ziemlich nervös aus.

14:23 Dzaferi tschuttet lieber, anstatt zu warten. Schreibt er zumindest auf Facebook.

14:00 Unter den Medienschaffenden macht sich Frust breit: Alle anderen Kantone haben Zwischenresultate zu verzeichnen – Zug machts spannend.

13:50 Landschreiber Tobias Moser ist schon da, hat aber noch keine Resultate dabei. Wann die kommen? Weiss er noch nicht. «Aber wir sind im Zeitplan.»

13:45 Die ersten Kandidaten trauen sich ins Kaufmännische Bildungszentrum Zug (KBZ), hier sollen bald die Resultate bekannt gegeben werden.

12:45 Die Spannung steigt, und mancher Kandidat greift zurück auf die guten alten Orakel: Wenn der EVZ gewinnt, dann gewinnt vielleicht auch Pfister.

 

12:30 Zwischenresultate wie in Luzern gibt es in Zug nicht: Der Kanton gibt die Resultate erst bekannt, wenn alle Gemeinden ausgezählt haben.

 

Fünf Sitze sind zu vergeben, drei im Nationalrat und zwei im Ständerat. Und es könnte klappen, aber wenn, dann knapp: Die Zuger Linke will wieder einen Sitz im Nationalrat. Den hatte sie vor vier Jahren bei der Abwahl von Jo Lang an die FDP verloren. Der FDP-Nationalrat Bruno Pezzatti muss sich diesmal gegen eine Reihe von stark vernetzten Kandidaten behaupten: Der junge ALG-Kantonsrat und Präsident der Jungen Grünen Schweiz, Andreas Lustenberger, steht in der einen Ecke im Ring. SP-Kantonsrat und Exkantonsratspräsident Hubert Schuler in der anderen (zentral+ berichtete).

Die Linke hat sich zusammengeschlossen und starken Wahlkampf gemacht, die SP ist mit diversen Listen angetreten, die Grünen haben mit Demonstrationen und Standaktionen Gas gegeben. Zudem hat sich die Piratenpartei der Listenverbindung angeschlossen, das dürfte für einige zusätzliche Stimmen sorgen: Die Piraten haben in diesem Wahlkampf mit ihren Plakaten eine gute Figur gemacht, waren aber sonst eher zurückhaltend.

Die Wetten sind gemacht

Ob das für einen linken Sitz reicht, wird sich heute Nachmittag zeigen. Die anderen beiden bisherigen Zuger Nationalräte Thomas Aeschi (SVP) und Gerhard Pfister (CVP) dürften das Rennen unbeschadet überstehen. Aeschi hat sich auf der Strasse stark im Wahlkampf eingebracht und gilt als unbestrittener, vernünftiger SVP-Politiker. Trotz der K.o.-Tropfen-Affäre, in der er als Interimspräsident der Zuger SVP seine Partei zusammenhalten musste und dabei nicht nur eine gute Figur machte. Pfister holt verlässlich vor allem das rechte Spektrum der CVP-Wähler ab und wird sogar als Kandidat für das nationale CVP-Präsidium gehandelt. (zentral+ berichtete)

Im Ständerat sind die Wetten gemacht: Joachim Eder (FDP) ist praktisch gesetzt, er hat sich trotz seiner starken Einsätze für ein schärferes Nachrichtendienstgesetz in Zug einen Namen als liberaler Politiker gemacht (zentral+ berichtete), ist bestens vernetzt und in Zug als Exregierungsrat sehr bekannt. Den Sitz des abtretenden Peter Bieri (CVP) wird sich wohl der Finanzdirektor Peter Hegglin (CVP) schnappen. Hegglin hat sich auf dem nationalen Parkett als Verfechter der NFA-Geberkantone einen Namen gemacht, aber sich damit schweizweit nicht nur Freunde geschaffen (zentral+ berichtete).

Konkurrenz im Ständerat aussichtslos

Seine Konkurrenz glaubt nicht wirklich an eine Chance: SP-Kantonsrätin Barbara Gysel betrachtet ihren Wahlkampf als aussichtslos (zentral+ berichtete), Andreas Lustenberger konzentriert sich auf den Nationalrat, Manuel Brandenberg betreibt keinen sehr aktiven Wahlkampf (zentral+ berichtete). Der Kandidat der Piraten, Stefan Thöni, hat zwar bei den Zuger Regierungsratswahlen einen Achtungserfolg von 13,2 Prozent der Stimmen erzielt, aber bei nur zwei Plätzen im Ständerat wird er mit dieser Basis wohl weit im Rückstand sein.

In Zug werden die Resultate ab 14 Uhr erwartet. Wir werden Sie hier ab 12.30 Uhr regelmässig über neuste Ergebnisse informieren.

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