So wurde in den Zuger Gemeinden abgestimmt

Die SVP fliegt in Oberägeri und Baar aus dem Gemeinderat

Sieht schön aus, ist aber in den Miesen: Der Kanton Zug.

(Bild: Volkswirtschaftsdirektion / Andreas Busslinger)

Nicht nur der Regierungs- und Kantonsrat wurde am Sonntag gewählt, sondern auch die Gemeinderäte. Die Resultate bergen Überraschungen.

Zug

Gewählt sind Karl Kobelt (4944 Stimmen) Vroni Müller-Straub (4511), Urs Raschle (4’459), André Wicki (3’654) sowie Eliane Birchmeier (3’247). Damit ist die SP zum ersten Mal seit 1979 nicht mehr im Stadtrat vertreten, Rupan Sivaganesan landete mit 2498 Stimmen noch hinter Nicole Zweifel (GLP) auf Platz 8. Mit Kobelt und Birchmeier stellt die FDP in Zukunft zwei Räte.

Mehr zur Stadtratswahl und zum Stadtpräsidium lesen Sie hier.

Steinhausen

In Steinhausen wird mit 1’971 Stimmen und damit mit dem knapp besten Resultat Hans Staub (CVP) in den Gemeinderat gewählt. Ihm dicht auf den Fersen ist Esther Rüttimann (FDP), gefolgt von Carina Brüngger (FDP). Neu wurden der CVP-Mann Markus Amhof in den Rat gewählt sowie Christoph Zumbühl von den Grün-Alternativen. Dieses Resultat war bereits im Voraus absehbar (zentralplus berichtete).

Nicht gewählt sind der SVP-Politiker Bruno Beck und der Pirat Stefan Thöni. Die Stimmbeteiligung lag bei 43.76 Prozent. 

Im Kampf ums Präsidium müssen sich die Steinhauser in Geduld üben. Das absolute Mehr von 1313 Stimmen hat Hans Staub mit 1306 hauchdünn verpasst. Auf ihn folgte Esther Rüttimann mit 1099 Stimmen. Stefan Thöni erreichte 219 Stimmen.

Unterägeri

In Unterägeri bleibt alles beim Alten (zentralplus berichtete). Das beste Resultat erreichte der FDP-Mann Fridolin Bossard mit 1758 Stimmen, gefolgt von SP-Mann Beat Iten mit 1529 Stimmen. Dessen Namensvetter und CVP-Rat Josef Iten-Nussbaumer wurde ebenfalls wieder gewählt. Josef Ribary (FDP), der Gemeindepräsident von Unterägeri, schnitt mit 1355 Stimmen erstaunlich schlecht ab, wird aber dennoch wieder gewählt. Ebenso der bisherige Gemeinderat Roland Müller von der SVP mit 1267 Stimmen.

Das absolute Mehr zwar erreicht hat Andreas Koltszynski von der CVP mit 1130 Stimmen, er schied jedoch als Überzähliger aus. Nicht gewählt wurde zudem die alternative-grüne Kantonsrätin Mariann Hess mit 808 Stimmen.

Oberägeri

Eine Überraschung gibts beim Oberägerer Gemeinderat. Dort schafft es die SVP nicht erneut in den Rat. Nach drei Amtszeiten fliegt SVP-Mann Andreas Meier als Überzähliger raus. Die Exekutive setzt sich neu zusammen aus den drei bisherigen Pius Meier (FDP), Marcel Güntert (FDP) und Paul Iten (Forum Oberägeri) – und neu Evelyne Rust (CVP) und Beat Wyss (CVP). Die Stimmbeteiligung lag bei hohen 48.33 Prozent.

Pius Meier erreicht als Bestgewählter 1248 Stimmen, mit den wenigsten Stimmen macht Paul Iten das Rennen, dies mit 966 Stimmen.

Cham

Alle bisherigen Gemeinderatsmitglieder in Cham sind klar wiedergewählt. Will heissen: Georges Helfenstein (CVP, bisher), Christine Blättler-Müller (CVP, bisher) und Rolf Ineichen (SVP, bisher) sind wieder drin. Neu dazugekommen sind Arno Grüter (FDP) und Drin Alaj (SP).

Mit der Bestätigung als Gemeinderat amtet Georges Helfenstein nun weiterhin als Chamer Gemeindepräsident.

Baar

In Baar gewinnt die CVP an Macht, denn ihr Gemeindepräsidentskandidat Walter Lipp – bisher Gemeindeschreiber – schafft die Wahl in den Gemeinderat problemlos (zentralplus berichtete). Im Duell ums Präsidium schlägt er die alternative Sozialvorsteherin Berty Zeiter deutlich.

Die CVP kann also die Freisinnigen an der Spitze der grössten Zuger Gemeinde ablösen und behält zudem drei Gemeinderatssitze, denn Pirmin Andermatt und Sylvia Binzegger schaffen die Wahl ebenso. Von der FDP wird Jost Arnold wiedergewählt und Sonja Zeberg-Langenegger (neu) schafft den Sprung in die Gemeindeexekutive ebenso. 

Rausgepurzelt aus dem Gemeinderat ist hingegen die SVP – die Schweizerische Volkspartei schafft es nicht, den Sitz des nicht mehr antretenden Hans Steinmann zu verteidigen. Weder Oliver Wandfluh noch Max Colpi schafften die Wahl – ebenso wenig wie der Unabhängige Martin Pulver, der Präsident des FC Baar.
 
Hingegen hat die SP einen Sitz in der Gemeinderegierung zurückerobert. Zari Dzaferi (neu), der nimmermüde Wahlkämpfer hat das viertbeste Wahlresultat eingefahren und die Konkurrenten klar geschlagen. Fazit: Linksrutsch bei den Gemeindewahlen in Baar

 

Hünenberg

In Hünenberg erreicht Renate Huwyler (CVP) das beste Resultat. Mit 2’108 Stimmen wird sie wieder in den Gemeinderat gewählt. Auch ihr Parteikollege Thomas Anderegg schafft die Wahl locker. Claudia Brun Benninger (FDP) wird neu in den Gemeinderat gewählt und auch Dany Gygli von derselben Partei schafft den Sprung in die Exekutive. Ebenfalls wird SP-Mann und Kantonsrat Hubert Schuler gewählt. Letzterer mit 1’520 Stimmen.

Als Gemeindepräsidentin gewählt ist Renate Huwyler (CVP). Sie siegt deutlich gegen Hubert Schuler.

Menzingen

Ein kleiner Skandal in Menzingen: Dort wird Gemeindepräsident Peter Dittli (FDP) abgewählt. Das Quorum erreicht haben der Neukandidierende Andreas Etter (Andreas Etter) mit guten 1075 Stimmen, Barbara Beck-Iselin (ALG) mit 1000 Stimmen, Isabelle Menzi (CVP) mit 977 Stimmen, Herbert Keiser (parteilos) mit 903 und Susan Staub (CVP) mit 825.

Martin Kempf von der SVP fliegt ebenfalls aus dem Rat. Und weil sein Parteikollege Niklaus Elsener ebenfalls nicht gewählt wird, ist die Schweizer Volkspartei neu nicht mehr vertreten in der Menzinger Exekutive.

Für die Wahl des Gemeindepräsidenten braucht es einen zweiten Wahlgang. Die beiden Neugewählten Herbert Keiser und Andreas Etter wollen sich gleich mit Einzug im Rat den Thron sichern.

Risch-Rotkreuz

Keine Überraschung hingegen gibt es in Zug West. Hier sind alle Bisherigen gewählt: Peter Hausherr mit 1654 Stimmen. Er bleibt damit Gemeindepräsident. Weiter wurden gewählt Markus Scheidegger mit 1412 Stimmen; Ruedi Knüsel mit 1358 Stimmen; Roland Zerr mit 1298 Stimmen und Francesco Zoppi mit 1106 Stimmen.

Die beiden Herausforderer erreichten 778 (Roger Gwerder, Grüne) und 687 Stimmen (Matthias Werder, SVP). Damit hatten die Neulinge keine Chance gegen die gestandenen Exekutivmitglieder.

Neuheim

In Neuheim fliegt der Gemeinderat Franz Keiser aus der Exekutive. Das ist nicht überraschend, sorgte Keiser in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen. Er verpasste die Wahl mit 300 Stimmen.

An Bord sind der FDP-Mann Marcel Güttinger (561 Stimmen), Daniel Schillig von der CVP(524), FDP-Gemeinderat Roger Bosshart (484), Andreas Bächtold von der SVP (467) und CVP-Frau Monika Ulrich-Meier (395). Mit Bächtold gewinnt die SVP einen Sitz in der Neuheimer Exekutive. Nicht in den Gemeinderat gewählt wurde neben Franz Keiser auch Susanne Krüdewangen von der ALG-CSP mit 294 Stimmen.

Daniel Schillig hat das abolute Mehr um eine einzige Stimme übertroffen und ist als Gemeindepräsident gewählt.

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