Deutscher «Querdenker»-Gründer will in Luzern demonstrieren
Der deutsche «Querdenker» Michael Ballweg wird am Montagabend in Luzern erwartet. Er will dort zusammen mit anderen Covid-Massnahmenkritikern am Schwanenplatz demonstrieren.
Ein Beitrag der Bewegung «Mass-Voll» auf X/Twitter vom Samstagmittag lässt aufhorchen: Michael Ballweg plant demnach, am Montagabend für eine Demonstration nach Luzern zu reisen. Der Deutsche ist Gründer der «Querdenker»-Bewegung in Deutschland und sass zuletzt neun Monate in Stuttgart in Untersuchungshaft. Dies unter anderem wegen Geldwäschereivorwürfen. Anfang April dieses Jahres wurde er freigelassen.
Der Beitrag auf X/Twitter:
Michael Ballweg organisierte in Deutschland Proteste gegen die Corona-Massnahmen. Er gründete die «Querdenker»-Bewegung, die später auf verschiedene Regionalgruppen in Deutschland anwuchs. Die Bewegung stand während der Pandemie im deutschen Rampenlicht, weil sie teilweise aggressiv gegen die Corona-Massnahmen im Land protestierte.
Rimoldi ebenfalls vor Ort
Nun scheint ein «Lozärner Spaziergang» geplant zu sein, wie dem Beitrag zu entnehmen ist. Starten soll er auf dem Schwanenplatz. Nicolas Rimoldi, Präsident von «Mass-Voll», bestätigt auf Anfrage von zentralplus, dass Ballweg in Luzern erwartet werde.
Auch Rimoldi, der während der Pandemie selbst immer wieder an Demonstrationen in Luzern teilnahm, und dafür auch vor Gericht stand (zentralplus berichtete), werde am Montagabend am Schwanenplatz anzutreffen sein, wie er sagt. Neben Rimoldi sollen auch «Freiheitstrychler» nach Luzern reisen.
Bewilligung liegt nicht vor
Kritik am geplanten Anlass gibt es bereits. Der Jurist und Kritiker der Massnahmen-Gegner Loris Mainardi schreibt in einem E-Mail, das zentralplus vorliegt, eine Bewilligung für diese Veranstaltung sei zu verweigern oder umgehend zu entziehen. Das Schreiben ist adressiert an Vertreter der Luzerner Stadt- und Kantonsregierung sowie an die Luzerner Polizei. Mainardi spielt darin auch auf einen Vorfall während einer Demonstration von Massnahmen-Kritikern vom Sommer 2021 an, als ein Luzerner Polizist verletzt wurde (zentralplus berichtete).Damals ging es auch darum, ob solche Demonstrationen bewilligt werden sollen oder nicht.
Doch wie sieht es nun mit einer allfälligen Bewilligung aus? Nicolas Rimoldi sagt gegenüber zentralplus, er sei nicht Organisator und wisse deshalb nichts darüber. Die Luzerner Polizei habe bis zur Anfrage von unserem Medium nichts vom geplanten Anlass gewusst, wie Mediensprecher Urs Wigger sagt. Eine Bewilligung liege keine vor, wobei die Stadt Luzern die Bewilligungsinstanz sei.