Anlageflop in Irland: Die FDP will Antworten

Der Pensionskasse der Stadt Zug droht ein Millionenloch

Wie viel Geld hat die Pensionskasse der Stadt Zug verloren? Ein Mann analysiert Börsenkurse. (Bild: OTA Photos/flickr)

Der Pensionskasse der Stadt Zug droht ein Verlust in Millionenhöhe. Der Grund: ein Anlageflop in Irland. Nun verlangt die FDP Antworten.

Hat die Pensionskasse der Stadt Zug Geld an der Börse verloren und wenn ja, wieviel? Dies möchte die FDP in Erfahrung bringen, wie einer Anfrage an den Stadtrat vom Mittwoch zu entnehmen ist. Die Partei bezieht sich dabei auf einen Artikel des schweizerischen Branchenportals «finews.ch». Dort ist von einem «Anlageskandal» die Rede.

Demnach sollen mit Anlagefonds in Irland rund 500 Millionen Franken verloren gegangen sein. Betroffen seien mehrere Investoren, darunter Banken, Vermögensverwalter und Pensionskassen. Eine der am meisten geprellten Anlegerinnen ist demnach die Pensionskasse der Stadt Zug, bei der mehr als 1'000 Angestellte versichert sind. Ebenfalls hart getroffen habe es unter anderem die Pensionskasse des Kantons Thurgau sowie die Graubündner und die Freiburger Kantonalbank. Aufgelegt wurden die Fonds von der Zürcher Investmentfirma Ruvercap Investment.

Wir gross sind die Auswirkungen?

«Wir sind uns bewusst, dass die Pensionskasse der Stadt Zug eine öffentlich-rechtliche Anstalt mit eigener Rechtspersönlichkeit ist», schreibt die FDP in ihrem Vorstoss. «Aufgrund der engen politischen Verflechtung und der Tatsache, dass über 1'000 Angestellte der Stadt Zug und weiteren angeschlossenen Arbeitgebern versichert sind, sehen wir ein grosses öffentliches Interesse und möchten wissen, inwiefern die Pensionskasse der Stadt Zug von diesem Vorfall betroffen ist.»

«Wir werden in den nächsten zehn Tagen die Versicherten über den Fall Ruvercap und dessen Auswirkungen informieren.»

Pensionskasse der Stadt Zug

Neben der Höhe des Verlustes interessiert sich die Partei auch für die Auswirkungen auf den Deckungsgrad der Anstalt. Ausserdem will sie wissen, inwiefern man bei den Verantwortlichen für den Anlageflop eine Schadensminimierung oder Schadenersatz geltend machen möchte.

Versicherte werden bald informiert

Das Portal «Inside Paradeplatz» berichtete bereits im April über den angeblichen «500-Millionen-Franken-Verlust». Auf Anfrage von zentralplus nimmt der Vorstand der Kasse nur knapp und schriftlich Stellung: «Wir werden in den nächsten zehn Tagen die Versicherten, das heisst die Angestellten und Rentenbezüger, über den Fall Ruvercap und dessen Auswirkungen im Rahmen der Jahresrechnung 2019 informieren.»

Weitere Auskünfte werde man zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben. Fragen zu allfälligen Fehleinschätzungen betreffend die Risiken der Anlage, möglichen personellen Konsequenzen oder allfälligen Folgen für die Steuerzahlerinnen wollte die Pensionskasse aktuell nicht beantworten. Wie gesalzen die Rechnung tatsächlich ausfällt, bleibt also vorerst unter Verschluss.

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