Die Zuger Stadtbevölkerung hat gewählt

Neo-Stapi André Wicki: «Wir alle werden unser Bestes geben»

Der SVP-Stadtrat André Wicki wird ab Januar das Stadtpräsidium übernehmen. (Bild: wia)

In der Stadt Zug kommt es zur Premiere. Mit der Wahl von André Wicki wird zum ersten Mal in der Geschichte wird ein SVP-Politiker an die Spitze der Stadt Zug gewählt.

Lex jeux sont faits! Die Stadtzuger Stimmberechtigten haben entschieden. Die Mehrheit möchte André Wicki an der Spitze des Stadtrats sehen. Der SVP-Politiker erhielt 4306 Stimmen. Seine Kontrahentin, die Stadträtin in spe Barbara Gysel, konnte 4094 Stimmen für sich gewinnen. Insgesamt haben 8400 Zugerinnen gültig abgestimmt. Die Stimmbeteiligung lag bei 50,8 Prozent.

Eine grosse Überraschung ist der Entscheid der Bevölkerung nicht. Im Vorfeld hatten sich alle bürgerlichen Stadtparteien sowie alle bisherigen und neuen Stadträte ausser Gysel hinter die Kandidatur Wickis gestellt (zentralplus berichtete).

Viel eher ist überraschend, dass André Wicki nur gerade 51,26 Prozent der Stimmen erhielt, seine Kollegin im 1. Anlauf gleich 48,73 Prozent der Stimmen. Dennoch zeigt dieser Wahlsonntag, dass Wicki auch weit über die Parteigrenzen hinaus Sympathien geniesst, respektive als wählbar gilt.

Ein alter Hase im Stadtrat

André Wicki ist seit zwölf Jahren Teil des Zuger Stadtrates. Während der ersten acht Jahre leitete er das Departement Bau, seit 2018 hat er das Finanzdepartement inne. Nun folgt im Januar eine neue Ära als Stadtpräsident.

Nach der Verkündung der Resultate vor Ort äussert sich Wicki: «Ich habe mich gefragt, welche Erfolgsfaktoren es braucht, um eine solche Wahl zu gewinnen. Es sind dies mitunter Kontinuität und Durchhaltewillen. Man muss sich dieses Vertrauen erst verdienen.»

Wicki freut sich auf ein Team mit Schlagkraft

Nun freue er sich auf die Zusammenarbeit im neuen Stadtrat, denn «es gibt viel zu tun». Doch, ist der neue Stapi überzeugt, «sind wir ein Team mit Schlagkraft». Und diese braucht das Gremium, denn «Arbeit und Herausforderungen haben wir genug». Etwa, wenn es darum gehe, neue Geschäfte zu initiieren und voranzutreiben. Aber auch darin, mit Dingen umzugehen, auf die man keinen Einfluss haben. «Ich kann Ihnen versichern, dass wir alle unser Bestes geben werden.»

«Es war ein langer, gut gekämpfter Wahlkampf.» 

André Wicki, neu gewählter Stadtpräsident

André Wicki hat kein exorbitant gutes Resultat geschrieben. Gerade wenn man bedenkt, dass sich die Bürgerlichen zusammengerottet haben in ihrer Intention, Wicki zu pushen. Ob ihn das beunruhigt, «nur» gerade 51,26 Prozent der Stimmen gegen eine Newcomerin der SP gemacht zu haben? «Nein. Ich habe im Voraus kein Wahlbarometer verfolgt. Es war ein langer, gut gekämpfter Wahlkampf.» 

Und weiter: «Im ersten Wahlgang erreichte Barbara Gysel 15 Stimmen mehr als ich. Nun, im zweiten Wahlgang, hatte ich die Nase vorne.» Er vergleicht diesen Wahlgang mit der letzten Runde in der Formel 1. «Auf die kommt es eben an.»

Gysel ist gerührt und zufrieden

Für Barbara Gysel ist das Resultat alles andere als schlecht. Sie scheint – nach ihrem überraschenden Stadtrats-Resultat anfangs Oktober – ein weiteres Mal erstaunt darüber, wie viele Stimmen sie für sich gewinnen konnte. «Es war eine unglaublich schwierige Ausgangslage und ich blicke sehr ehrfürchtig auf dieses Resultat», so die SP-Politikerin.

«Ich bin sehr gerührt.»

Barbara Gysel, Stadträtin in spe

Sie habe sich selber nie reelle Chancen ausgerechnet in diesem zweiten Wahlkampf. «So viele Stimmen aus anderen politischen Lagern zu erhalten, ist ein grosser Vertrauensbeweis. Ich bin sehr gerührt», sagt sie. Und weiter: «Und dann gab es natürlich auch die, die fanden, dass ich mir zuerst im Stadtrat meine Sporen abverdienen müsse.» Auch das findet sie nachvollziehbar. Mit dem Sporenabverdienen wird Gysel in Bälde beginnen. Im Januar hält sie Einzug ins Stadthaus, die Exekutivarbeit für sie anfängt.

Und was macht Stapi in spe an diesem historischen Wahlsonntag? «Hm. Eigentlich hätte ich Lust, bei diesem Wetter auf den Zugerberg zu gehen.» Gefeiert wird heute nur im kleineren Umfang. Eine grössere Fete plant die SVP im kommenden Jahr.

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1 Kommentar
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    Kommentarschreiber, 28.11.2022, 11:20 Uhr

    «Wir alle werden unser Bestes geben»
    Gute Ansage, fragt sich nur für Wen?
    3x darf man raten……

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