Der neue Bürokomplex des Kantons Luzern kostet 177 Millionen
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Alles unter einem Dach: Die Verwaltung des Kantons Luzern soll am Seetalplatz in Emmen einen Neubau erhalten. Wer will, kann gleich am künftigen Arbeitsplatz eine Wohnung beziehen. Die Stimmbevölkerung entscheidet im Herbst über den Kredit von 177 Millionen Franken.
Das geplante Gebäude für die Luzerner Kantonsverwaltung nimmt langsam Gestalt an. Der Regierungsrat legt dem Kantonsparlament im Mai den Kredit von 177 Millionen Franken für den Neubau vor. Im November soll die Bevölkerung über das Projekt am Seetalplatz in Emmen entscheiden.
Der Regierungsrat will damit die kantonale Verwaltung moderner und kundenfreundlicher aufstellen. Wo heute die Zwischennutzung NF49 für Leben inmitten der Strassen sorgt, arbeiten künftig 30 Einheiten der kantonalen Verwaltung und ein grosser Teil der Departementssekretariate. Der Regierungsrat und seine engsten Mitarbeitenden bleiben hingegen im Stadtzentrum, werden aber im Sinne des flexiblen Arbeitens auch in Emmen tätig sein (zentralplus berichtete).
Zentrale Anlaufstelle inklusive Restaurant und Läden
Wie der Neubau aussehen soll, hat der Kanton bereits letzten Sommer präsentiert. Im Wettbewerb setzte sich das Projekt «Metropol» von Losinger Marazzi durch (zentralplus berichtete).
Die neue Verwaltung ist als zentrale Anlaufstelle gedacht, wo beispielsweise das Passbüro, ein Polizeiposten, das Handelsregisteramt, das Amt für Migration oder die Dienststelle Steuern angesiedelt sind. Ein öffentliches Betriebsrestaurant, ein grosser Konferenzsaal und Platz für Läden im Erdgeschoss sollen dafür sorgen, dass das Verwaltungsgebäude zu einem Ort der Begegnung wird. Auf den 700 Quadratmetern sei beispielsweise eine Bäckerei, ein Blumenladen oder ein Coiffeur denkbar, so die Regierung in ihrem Bericht.
Im sechsten bis neunten Stockwerk sind zudem 17 Wohnungen geplant. Als Option genannt wird zudem eine Kindertagesstätte. Die Regierung betont, dass der neue Standort optimal erreichbar sei – mit Bus oder Zug, aber auch mit dem Auto, dem Velo oder zu Fuss. Rund um den Seetalplatz, der lange nur Verkehrsknotenpunkt war, entstehen in den nächsten Jahren schrittweise rund 1'500 Wohnungen und 4'000 zusätzliche Arbeitsplätze. Das Areal soll zudem ein Vorbild in Sachen «Smart City» werden (zentralplus berichtete).
Überblick über die Bauprojekte am Seetalplatz (detaillierte Infos durch Klicken auf Symbole):
Platz für 250 Vier-Zimmer-Wohnungen wird frei
Auch für die Angestellten will der Kanton als Arbeitgeber attraktiver werden. Geplant ist ein sogenanntes Open-Space-Bürokonzept: Statt fixe Arbeitsplätze in Einzelbüros wird das flexible und digitale Arbeiten gefördert. Gerade die Erfahrungen in der Coronazeit mit dem Homeoffice haben diese Entwicklung beschleunigt (zentralplus berichtete). Das unterstreicht auch die Tatsache, dass für die rund 1'450 Mitarbeitenden der Verwaltung «nur» 950 Arbeitsplätze geplant sind.
Derzeit ist der Kanton Luzern mit 80 Prozent seiner Büroflächen bei Dritten eingemietet – teilweise in relativ teuren Liegenschaften. Mit dem Zusammenzug werde man jährlich neun Millionen Franken an Miet- und Betriebskosten einsparen, so die Regierung. Der Bezug des Verwaltungsgebäudes am Seetalplatz erfolgt voraussichtlich gestaffelt ab Mitte 2026.
Durch den Umzug nach Emmen werden an etlichen, teilweise attraktiven Zentrumslagen im Raum Luzern Büroflächen frei. Laut Regierung handelt es sich um rund 38'000 Quadratmeter – das entspricht 250 Vier-Zimmer-Wohnungen. Was an diesen Orten geschieht, ist noch offen. Dass auf einen Schlag so viele Büros frei werden, sorgt in der Stadt Luzern bereits für Gesprächsstoff (zentralplus berichtete).
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