Naherholungsgebiet in Luzern

Der Fall Gütschbahn: Jetzt schaltet sich Politik ein

Die Gütschbahn ist der schnellste Weg, um das Naherholungsgebiet über der Stadt Luzern zu erreichen. (Bild: cbu)

Weil die Gütschbahn immer wieder Probleme macht, sollen nun Alternativen geprüft werden, um das Luzerner Naherholungsgebiet zugänglicher zu machen. Im Gespräch ist auch eine neue Buslinie.

Der Gütschwald oberhalb der Stadt Luzern zählt zu den beliebtesten Naherholungsgebieten der Gegend. Sei es die Aussicht auf die Stadt, das märchenhafte Schlosshotel oder der Gütschwald mit seinen Wanderwegen und dem Gütschweiher (zentralplus berichtete). Hier oben finden nicht nur Touristinnen ihre Ruhe, sondern auch Einheimische.

Doof nur, gibt es wiederholt Probleme mit der Gütschbahn und damit der bequemsten Möglichkeit, das Luxushotel Gütsch und das umliegende Gebiet zu erreichen (zentralplus berichtete). Die Bahn fällt immer wieder aus, eine der beiden Kabinen stand im vergangenen Jahr während mehrerer Monate still. zentralplus hat den Disput zwischen dem prestigeträchtigen Hotel und der betreibenden Seilbahnfirma Innauen-Schätti publik gemacht (zentralplus berichtete).

Eine Frage der Barrierefreiheit

Während das Hotel und die Seilbahnfirma um eine Einigung ringen, schaltet sich jetzt auch die Luzerner Politik ein. In einem Postulat fordern Maël Leuenberger und Caroline Rey namens der SP-/Juso-Fraktion, dass der Stadtrat das Problem angeht. Die Postulantinnen sehen vor allem die Barrierefreiheit gefährdet.

Von den beiden Kabinen, die von der Baselstrasse zum Hotel führen ist nur die rechte barrierefrei nutzbar, weil sie bei der Bergstation über eine Lampe erreichbar ist. Die Rampe führt bei der Bergstation zu einem Lift, der Rollstuhlfahrer zur oberen Ebene bringt, von der aus man zum Hotel, dem Gütschwald und dem Wohnquartier erreicht. Die linke Bahnspur endet hingegen in der Station oben bei einer Treppe.

Sollten nun die rechte Bahn oder der Lift ausfallen, so die Postulantinnen, seien Besucher des Naherholungsgebiets und des Châteaus sowie Anwohnerinnen auf den Shuttle-Service angewiesen, der über die Sagenmattstrasse/Kanonenstrasse führt. «Dieser Service war in der Vergangenheit mangelhaft beschildert und stand jeweils auch erst mit Verzögerung zur Verfügung», schreiben sie im Postulat.

Neue Buslinie zum Gütsch?

Darum soll der Stadtrat Verhandlungen mit dem Château Gütsch aufnehmen. Ziel sei es, die Gütschbahn technisch zu verbessern, indem etwa die Antriebssysteme an die Bergstation verlegt werden. Ein Punkt, den auch der Geschäftsführer von Innauen-Schätti im Gespräch mit zentralplus monierte.

Sollte eine Einigung mit dem Château nicht möglich sein, müsse die Stadt die Übernahme der Bahn prüfen, fordern Leuenberger und Rey weiter. Falls auch dies nicht realisierbar sei, solle als Alternative eine regelmässige Buslinie eingerichtet werden.

Verwendete Quellen
  • SP-/Juso-Postulat 55 «Sicherstellen der Erreichbarkeit des Naherholungsgebiets und Quartiers Gütsch»
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