Entschädigung für lange Spitalbesuche

Damian Müller fordert Geld für Eltern schwerkranker Kinder

Damian Müller will die Eltern von Kindern im Spital unterstützen. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Eigentlich hätten Eltern von schwerkranken Kindern das Anrecht auf Betreuungsurlaub und Entschädigungsgelder. In der Praxis wird das jedoch nur sehr restriktiv gewährt. Ein Umstand, den der Luzerner Ständerat Damian Müller ändern will.

Das eigene Kind mehrere Tage im Spital liegen zu sehen, ist für die meisten Eltern schon schwer genug. Wenn dann auch noch ein Kampf um Urlaub und Entschädigungsgelder hinzukommt, wird noch eine Schippe draufgelegt. Unterstützung erhalten diese Eltern nun vom Luzerner Ständerat Damian Müller. Doch erst mal der Reihe nach.

Urlaub nur, wenn schwere Beeinträchtigung oder Tod droht

Wenn das eigene Kind schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen hat oder ins Spital muss, erhalten erwerbstätige Eltern Unterstützung. Seit rund einem Jahr dürfen sie nach Gesetz einen sogenannten Betreuungsurlaub beziehen. Dazu würden sie Erwerbsentschädigungen erhalten.

Wie der Luzerner Ständerat Damian Müller in einer Motion kritisiert, sei diese Entlastung vielfach nicht gewährleistet. «Dies, weil nicht die akute Situation im Vordergrund steht, welche die Betreuung des Kindes aus gesundheitlichen Gründen notwendig macht, sondern die langfristige Prognose, die für den unmittelbaren Betreuungsbedarf irrelevant ist.» Konkret bedeutet das, dass Eltern nur Anspruch auf die Entschädigung haben, wenn das Kind schwer körperlich verletzt oder psychisch angeschlagen ist. Und der weitere Verlauf entweder schwer vorhersehbar ist, mit schweren bleibenden Schäden zu rechnen ist oder gar der Tod droht.

In der Praxis treffe dies fast nur auf Kinder mit einer Krebserkrankung oder im Palliativstadium zu. Wenn ein Kind für eine Therapie oder zur Vorbereitung einer Operation immer wieder ins Spital muss, sei der Entschädigungsanspruch umstritten. «Dies, obwohl sie ihre Eltern während der Zeit im Spital genauso
brauchen, wie Kinder mit schlechter Prognose», so Müller. Und weiter: «Und obwohl die Betreuung bei längeren Spitalaufenthalten gemäss dem damaligen Kommissionssprecher auch Ziel der Vorlage war.»

Neu fordert Damian Müller Unterstützung ab vier Spitaltagen

Um zu verhindern, dass schwerkranke Kinder und ihre Eltern durch die Maschen fallen, fordert der Luzerner FDP-Ständerat eine Anpassung der Praxis. Neu soll ein «mindestens viertägiger Spitalaufenthalt», der Teil der Behandlung und Genesung ist, als Kriterium für die «schwere gesundheitliche Beeinträchtigung» qualifizieren.

Damian Müller verspricht sich so objektivere Kriterien zur Bestimmung, wann Betreuungsentschädigungen angezeigt wären. Und eine Entlastung der Eltern, die neben dem Kind im Spital teils auch noch Kinder daheim haben.

Verwendete Quellen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


2 Kommentare
  • Profilfoto von Melk Christen
    Melk Christen, 17.06.2022, 08:11 Uhr

    Hey, da macht er mal was richtig Gutes, chapeau!

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Trömpeterli
    Trömpeterli, 16.06.2022, 21:01 Uhr

    Unsere Politiker haben also doch manchmal gute Ideen! Ich bin dafür.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon