Die stärkste Partei des Kantons Zug, die CVP, startet ab sofort offiziell ihren Wahlkampf für die Gesamterneuerungswahlen im Oktober. An der Dreikönigskonferenz gibt die Parteileitung ihre Wahlziele und die Kandidaten für den Regierungsrat bekannt. Diesmal tritt ein Dreiergespann an.
Beim Kuchenessen an der Dreikönigskonferenz im Hotel Ochsen in Zug gibt es für Martin Pfister noch keine Krone. Enttäuscht ist er darüber aber nicht, viel lieber wäre ihm ein goldener Kopfschmuck nach den Wahlen am 5. Oktober 2014. Der CVP Kantonsrat kandidiert neben den bisherigen Regierungsräten Beat Villiger und Peter Hegglin als neuer Anwärter für ein Amt in der kantonalen Exekutive.
«Ich bin motiviert für einen weiteren Schritt in meiner politischen Karriere. Mit meiner Kandidatur stelle ich mich für ein zugleich herausforderndes wie attraktives Amt zur Verfügung», sagt Pfister über seine Motivation. Er weiss jedoch, dass dieses Amt kein Einfaches ist und der Weg dahin kein Spaziergang wird: «Ich habe Respekt vor den Aufgaben der Mitglieder des Regierungsrats und auch vor einem anspruchsvollen und langen Wahlkampf.»
Da waren’s plötzlich drei
Dennoch freut sich Pfister auf die neue Herausforderung und den bevorstehenden, zehn Monate dauernden Wahlkampf. Genau so seine Parteikollegen Peter Hegglin und Beat Villiger. Sie treten überzeugt für eine weitere Amtsperiode im Regierungsrat an. Warum aber kommt die CVP mit drei Kandidaten und nicht nur mit den bisherigen?
Der Wahlkampfleiter und Nationalrat Gerhard Pfister hat diese Frage erwartet und deshalb auch eine entsprechende Antwort vorbereitet. Sie kommt deshalb ohne Ecken und Kanten in einem Guss daher: «‹Wählen› heisst auch ‹aus-wählen›. Wenn alle Parteien, die im Regierungsrat vertreten sind, nur mit ihren bisherigen Amtsinhabern kommen, hat das Zuger Volk unter Umständen keine richtige Auswahl.»
Gerhard Pfister geht davon aus, dass auch die Parteien SP und GLP Kandidaten nominieren werden, und er fragt zurück: «Wenn jemand jetzt einen bürgerlichen Regierungsrat nicht mehr wählen will, wen soll er dann wählen können, wenn er keinen linken Kandidaten unterstützen will?» Er findet eine Kandidatur mit drei Personen nicht überheblich. Im Gegenteil: «Es wäre überheblich, dem Wähler keine bürgerlichen Alternativen vorzuschlagen.»
Alle Regierungsräte wollen bleiben
Die anderen, bereits im Regierungsrat vertretenen Parteien, verraten ihre Strategien noch nicht im Detail. Die Hauptziele sind jedoch bekannt: Die FDP will die beiden Regierungsratssitze halten (Matthias Michel, Urs Hürlimann). Auch die SVP will weiterhin zwei Regierungsräte stellen (bisher Stephan Schleiss, Heinz Tännler), will aber vor allem im Kantonsrat dazugewinnen. Die Parteileitung der Alternativen gab ebenfalls bekannt, dass Manuela Weichelt-Picard nochmals kandidieren wird.
Im Kantonsrat sieht die CVP die grösste Unbekannte bei den Wahlen im Oktober. Und zwar wegen dem neuen Majorz-Wahlsystem und dem doppelten Pukelsheim, welcher eine neue Sitzverteilung zur Folge haben wird. Der doppelte Pukelsheim benachteilige die grossen Parteien, sagt Wahlkampfleiter Gerhard Pfister. «Die kleinen Parteien werden in jeder Gemeinde antreten und Kandidaten stellen. Es wird deshalb schwierig werden, die hohe Sitzzahl der CVP zu halten.»
Sitzverlust im Kantonsrat absehbar
Besonders beim Kantonsrat – die CVP hat mit 23 Sitzen im Kantonsrat die Mehrheit – seien Sitzverluste nicht auszuschliessen: «Es wäre etwas vermessen, auf die bisherigen 23 Sitze im Kantonsrat zu pochen», sagt Pfister. Es seien ausserdem aufgrund des neuen Systems zu viele nicht voraussehbare Einflussfaktoren im Spiel, ergänzt CVP-Fraktionschef Andreas Hausheer.
Trotz Vorsicht bei der Sitzzahl, wird am Wahlziel der CVP nicht heruntergeschraubt: Unter dem Motto «gemeinsam erfolgreich» will sie stärkste Partei im Kanton Zug bleiben. Dieses Ziel sieht Gerhard Prister überhaupt nicht in Gefahr. «Schliesslich ist die CVP hauptverantwortlich für den Erfolg des Kantons Zug», ist er überzeugt.