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Die Stimmbevölkerung von Cham hat einen Kredit für die Neugestaltung des Zentrums gutgeheissen. Damit ist ein letztes Puzzleteil für ein autoarmes Cham gesetzt.
24 Millionen Franken – soviel Geld will der Chamer Gemeinderat für die Neugestaltung des Zentrums ausgeben. Die Stimmbevölkerung hiess den Kredit am Sonntag mit 3870 Ja- zu 1805 Nein-Stimmen gut.
«Wir freuen uns sehr über diesen Zuspruch des Souveräns. Damit können wir nicht nur den Lebens-, sondern auch den Wirtschaftsraum in Cham stärken, denn die neue Gestaltung schafft Raum für Begegnungen und macht Cham zum Verweilen und Einkaufen attraktiver», lässt sich Gemeindepräsident Georges Helfenstein in einer Mitteilung zitieren.
Beim Projekt geht es darum, Cham zu einem freundlicheren Ort zu machen, der Raum bietet für Begegnungen und der Lust zum Verweilen macht. Insgesamt soll der Strassenraum so gestaltet werden, «dass die Fortbewegung sowie der Aufenthalt im Zentrum angenehm sind und durch ein gutes Siedlungsklima, unter anderem durch Schaffung von mehr Grünraum, unterstützt wird».
Das Projekt ist Teil der flankierenden Massnahmen der Umfahrungsstrasse Cham-Hünenberg, die sich derzeit im Bau befindet (zentralplus berichtete). Das Verkehrsregime «Autoarmes Zentrum Cham» (AAZ) ist bereits gesetzt. Künftig herrscht im Dorfzentrum Tempo 30. Ausserdem werden in Zukunft Automobilisten gebüsst, die das Zentrum durchqueren, ohne dort länger als 10 Minuten zu verweilen. Daran konnten die Stimmbürgerinnen und -bürger am Sonntag auch nicht rütteln.
Fussgängerstreifen kommen teils weg
Mit dem nun bewilligten Kredit sollen Fussgängerinnen im Zentrum deutlich mehr Raum bekommen als bisher. Im Zuge dessen wird die Fahrbahnbreite reduziert. Dies wird optisch untermalt durch breite Betonbänder beidseitig der Fahrbahn. Daneben sollen sich Grünflächen, Bäume und entsiegelte Parkplätze abwechseln. Hier wird das Prinzip einer Schwammstadt für ein optimiertes Stadtklima sorgen. Gemäss Vorlage soll es künftig gleich viele Parkplätze geben wie heute. Daneben sind zusätzliche Veloabstellplätze geplant. Fussgängerstreifen kommen teils weg
Aufgrund der geringeren Zahl an Autos sollen Fussgänger künftig die Fahrbahn flexibel überqueren können – losgelöst von Fussgängerstreifen. Zu diesem Zweck plant die Gemeinde grossflächige, gut sichtbare Belagselemente bei wichtigen zentralen Strassenquerungen. Dazu kommen Fussgängerstreifen bei Hauptschulwegen.
Kanton will nun Geld locker machen
Mit dem «Ja» an der Urne hat die Stimmbevölkerung auch den Weg frei gemacht für eine Kostenbeteiligung durch den Kanton. Dieser will für das Projekt 10,2 Millionen Franken locker machen. Bei einem «Nein» hätte er das nicht getan. Über den Kredit muss nun zunächst der Kantonsrat befinden.
Bis die Bagger auffahren in Cham dauert es aber noch ein paar Jahre. Frühestens 2028 sollen die Arbeiten beginnen – wenn die Umfahrungsstrasse Cham-Hünenberg fertig ist.
- Mitteilung der Gemeinde Cham