Nach Postulat von Zuger Ständerat

Bund will Wissenschaft besser in Krisenmanagement miteinbeziehen

Der Zuger FDP-Ständerat Matthias Michel forderte, dass Forscherinnen besser ins Krisenmanagement einbezogen werden (Bild: ewi)

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass der Bund in Krisenzeiten genügend gerüstet ist, um schnell zu reagieren, in dem sie auf die Wissenschaft zurückgreift. Der Zuger FDP-Ständerat Matthias Michel forderte, dass Forscherinnen besser ins Krisenmanagement einbezogen werden. Nun reagiert der Bundesrat.

Der Zuger Ständerat Matthias Michel (FDP) forderte im Mai 2020, dass Wissenschaftler und Forscherinnen besser ins Krisenmanagement miteinbezogen werden. In seinem eingereichten Postulat begründete Michel damals, dass die Corona-Krise gezeigt habe, dass wir nicht nur funktionierende Notorganisationen bräuchten, sondern gerade auch in ausserordentlichen Lagen auf wissenschaftliche Erkenntnisse und die schnelle Aktivierbarkeit unserer Forschungsressourcen angewiesen seien.

Er kritisierte, dass der Bundesrat erst Ende März 2020 ein wissenschaftliches Beratungsgremium eingesetzt hat. «Ein solches Gremium darf und soll aber nicht erst nach Ausbruch von Krisen oder Wochen nach Eintritt ausserordentlicher Lagen ad hoc gebildet werden», so Michel. «Vielmehr soll ein wissenschaftliches Netzwerk oder Kompetenzzentrum schon präventiv bereitstehen, um im Bedarfsfall sofort aktiviert werden zu können.»

Bund will Forscherinnen über Ad-hoc-Gremien miteinbeziehen

Michel forderte den Bundesrat auf, in einem Bericht zu prüfen, wie ein interdisziplinäres wissenschaftliches Netzwerk oder Kompetenzzentrum für Krisenlagen geschaffen werden kann.  Mittlerweile hat der Bundesrat Stellung bezogen. Er hat vier Varianten geprüft, wie aus dem Bericht zu entnehmen ist. Dabei favorisiert der Bundesrat eine Variante. Nach dieser soll die Forschung über sogenannte Ad-hoc-Gremien miteinbezogen werden.

Dabei sollen Fachleute über ein interdisziplinäres wissenschaftliches Netzwerk gewonnen werden. Wie der Bundesrat im Bericht schreibt, müsse sichergestellt sein, dass die Wissenschaft während einer Krise möglichst in Echtzeit über zentrale Daten zur Krisenentwicklung verfüge. Der Zugang der Wissenschaft zu krisenrelevanten Daten solle bereits vor der Krise geklärt sein. Das Projekt will der Bundesrat möglichst rasch konkretisieren.

Verwendete Quellen
  • Postulat von Matthias Michel
  • Bericht des Bundesrats
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Roli Greter
    Roli Greter, 02.12.2022, 06:57 Uhr

    Mit seinem Ja zum Covid-Gesetz vor einem Jahr hat sich Michel als unwählbar geoutet. Wir vergessen nicht.

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  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 01.12.2022, 12:52 Uhr

    Nachdem sich die drittmittelfinanzierte „Wissenschaft“ gerade als Stichwortgeber für und Rechtfertigungsbetrieb von politisch längst getroffenen Entscheiden entblösst hat, kann man auf diese Zeitgeistsurfer im Zusammenhang mit Gremien des Politbezriebes getrost verzichten.

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