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Der Bund will 2030 seine Agrarpolitik umkrempeln. Der Luzerner Mitte-Nationalrat Pius Kaufmann fordert, dass er dabei die Bergbauern speziell berücksichtigt. Mit gezielten Massnahmen soll er deren Einkommen verbessern.
Landwirtschaft ist nicht gleich Landwirtschaft, wie ein Bericht des Bundes zum Einkommen von Bauernfamilien eindrücklich aufzeigt. Im Tal verdiente eine Bauernfamilie 2021 knapp 23 Franken pro Stunde. Steht der Bauernhof in einer Hügellandschaft, waren es noch 15.50 Franken, in den Bergen noch 12.85 Franken. Zahlen, die den gelernten Landwirt und Luzerner Nationalrat Pius Kaufmann beunruhigen.
Die Einkommenssituation in einem grossen Teil der Landwirtschaft sei «unbefriedigend», kritisiert der Mitte-Politiker in einem kürzlich eingereichten Postulat. Derzeit bereite der Bund die Revision der Agrarpolitik aufs Jahr 2030 vor. «Ein Ziel muss es dabei sein, die Einkommenssituation in der Landwirtschaft generell und der Bergbauernfamilien im Speziellen substanziell zu verbessern», fordert der 53-Jährige.
Höhere Direktzahlungen und weniger Auflagen
Gemäss ihm brauche es dafür ein «Marktpaket», um die Wertschöpfung der gesamten Branche zu stärken. Gerade für Bergbauernfamilien seien zudem Anpassungen bei den Direktzahlungen bedeutsam, da diese sich direkt auf das Einkommen der Familien auswirkten. Mit diesem Mechanismus zahlt der Bund den Bauern Geld, etwa wenn sie Massnahmen zur Förderung der Biodiversität treffen oder auch bestimmte Kulturen anbauen, die der Bund direkt fördert. Das sind beispielsweise Kartoffeln, Mais oder Zuckerrüben.
Zudem plädiert Kaufmann dafür, die Auflagen der Landwirtschaftsbetriebe nicht zu verschärfen. Gut ein Drittel aller Berglandschaftsbetriebe seien Nebenerwerbsbetriebe. Sprich: Landwirtschaft ist für sie nur ein Nebenjob. «Gerade die kleinstrukturierten Berglandwirtschaftsbetriebe bekunden Mühe, die zunehmenden administrativen Lasten zu bewältigen», moniert Kaufmann. Er hofft deshalb, dass die Digitalisierung die administrativen Aufgaben der Bauern künftig vereinfacht. Zudem hofft der Luzerner Nationalrat, dass die landwirtschaftliche Beratung und Forschung – insbesondere im Bereich der Berglandwirtschaft – die Bäuerinnen unterstütze.
- Postulat von Pius Kaufmann
- Bericht zum Einkommen von Schweizer Bauernfamilien (2024)
- Webseite des Bundes zu Direktzahlungen