Politik
Rüffel für den Verkehrsverbund

Bargeldloser ÖV? SP Luzern wehrt sich

Die SP fordert, dass Billette auch künftig mit Bargeld bezahlt werden können. (Bild: ewi)

Bargeldlos Billette bezahlen zu können, ist unbestrittenermassen praktisch. Die SP fordert den Verkehrsverbund Luzern (VVL) aber auf, weiter Automaten zu stellen, die Münz und Noten entgegennehmen. Dies, nachdem Postauto bekanntgeben hat, dass die gelben Busse künftig bargeldlos werden sollen.

Bei der SP Luzern lösen die Pläne, das Bargeld im öffentlichen Verkehr abzuschaffen, «grosse Skepsis aus». Die Partei fordert per Vorstoss, dass der öffentliche Personenverkehr auch für Menschen zugänglich bleibt, die bar bezahlen wollen.

Kürzlich wurde bekannt, dass mit Postauto der grösste Schweizer Busbetrieb die Abkehr vom Bargeld plant. Anstatt beim Chauffeur im Postauto sollen Bustickets künftig nur noch bargeldlos an Mini-Automaten in den gelben Bussen gekauft werden können. Wie zentralplus publik machte, steht der VVL diesen Plänen von Postauto positiv gegenüber.

Bargeldloser ÖV: Ein Problem für ältere Menschen?

«Insbesondere ältere und vulnerable Personen bekunden oftmals Schwierigkeiten bei der Handhabung technischer Hilfsmittel für das kontaktlose Bezahlen», wird SP-Kantonsrätin Anja Meier in einer Mitteilung zitiert. Und für Kinder, Touristinnen und Menschen in schwierigen finanziellen Lebenslagen spiele Bargeld nach wie vor eine wichtige Rolle im Alltag.

Der Kanton müsse in Zusammenarbeit mit dem VVL Abfederungsmassnahmen ergreifen, damit sich die digitale Kluft in der Bevölkerung nicht vergrössert, so die SP. Die Kontroverse rund um das bargeldlose WC am Bahnhof Luzern habe erst kürzlich gezeigt, wie sensibel die Bevölkerung auf eine komplette Abkehr vom Bargeld reagiert (zentralplus berichtete).

Kommt hinzu: Es passiert immer wieder, dass die Systeme für das bargeldlose Bezahlen aufgrund technischer Störungen ausfallen (zentralplus berichtete).

Luzerns erster Billettautomat wurde 1981 eröffnet

Der erste Billettautomat der VBL in der Stadt Luzern wurde übrigens 1981 eingeführt und mit einigem Brimborium eröffnet. Kinder konnten damals für 60 Rappen mit dem Bus durch die Stadt fahren. Heute kostet eine Einzelfahrt 2.20 Franken.

Der erste Billettautomat 1981. (Bild: Aura / Emanuel Ammon)

Um Gegensteuer zu geben, hat das Stadtparlament beschlossen, dass die Regierung prüfen soll, Kinder künftig gratis Bus fahren zu lassen. Im September dann gab der Grosse Stadtrat grünes Licht für ÖV-Gutscheine. Ab nächstem Sommer erhalten alle Stadtluzerner Kinder zwischen 6 und 16 Jahren 300 Franken jährlich (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der SP Luzern
  • Vorstoss der SP Luzern
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.


Apple Store IconGoogle Play Store Icon