EVZ soll die 36-Millionen-Investition berappen

Ausbau Bossard Arena: Diese Variante punktet beim Stadtrat

Die Bossard Arena soll in Zukunft Platz haben für 8'750 Fans. (Bild: Marc Schumacher/freshfocus)

Der EVZ will sein Stadion ausbauen und mehr Platz für die Fans schaffen. Der Zuger Stadtrat hat deshalb verschiedene Varianten geprüft – und sich jetzt für die einfachste entschieden.

Der Meister soll ein grösseres Stadion erhalten. Der EVZ und die Stadt Zug hegen seit einiger Zeit entsprechende Ausbaupläne. «Unter dem Aspekt, dass die Bossard Arena im Vergleich mit den anderen Stadien der National League bei der Zuschauerkapazität auf den sechsten von zwölf und im Gastronomiebereich auf den zehnten Platz abgerutscht ist, will der Stadtrat der sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des EVZ nicht im Wege stehen», sagte der zuständige Stadtrat André Wicki (SVP) im Frühling gegenüber zentralplus.

Anfang Mai diskutierte das Stadtparlament den ersten Zwischenbericht, der mehrere Optionen enthielt. Jetzt ist der Entscheid gefallen: Der Stadtrat will die Variante «Keep building», die ursprünglich vom EVZ in Auftrag gegeben wurde, weiterverfolgen. Das geht aus seinem kürzlich veröffentlichten, zweiten Zwischenbericht hervor.

Die extravaganten Varianten sind vom Tisch

Damit wählt die Exekutive den einfachsten und günstigsten der drei vorgeschlagenen Wege. Bei den anderen beiden Varianten war entweder eine Aufstockung der Tribünenreihen dank einem neuen Dach vorgesehen oder ein zusätzliches Stockwerk durch die Anhebung des Daches.

Davon will der Stadtrat absehen. Bei «Keep building» wird, wie der Name sagt, das äussere Erscheinungsbild im Wesentlichen beibehalten. Das Dach wird einzig im Nordbereich leicht angehoben. Der Ausbau erfolgt über drei zusätzliche Module und ein mobiles Eisfeld. Vom Platz her würde die Halle in Zukunft 8'750 statt nur wie heute 7'200 Zuschauer fassen. Aufgestockt wird aber insbesondere der gastronomische Bereich: Statt nur knapp 440 sollen künftig 1'600 Gäste verköstigt werden können. Dazu kommt eine Fanzone auf dem Arenaplatz.

«Das Projekt überzeugt durch massvolle und konzentrierte Eingriffe in die Bausubstanz und wird das bestehende Eisstadion unter Berücksichtigung der bestehenden Form- und Materialsprache erweitern», begründet der Stadtrat den Entscheid.

Der EVZ soll das Stadion im Baurecht übernehmen

Er hat das bisherige Konzept in einer Machbarkeitsstudie vertieft. Die Kosten für den Ausbau belaufen sich demnach auf 36 Millionen Franken. Berappen muss diese voraussichtlich der EVZ selber. Das jedenfalls schlägt der Stadtrat vor. Die Stadt kommt derweil für die Neugestaltung des Arenaplatzes auf, die mit zwei Millionen Franken zu Buche schlägt.

Wie angekündigt, will die Stadt gleichzeitig mit dem Ausbau des Stadions die komplexen organisatorischen Verflechtungen vereinfachen. Konkret ist geplant, dass das Land im Eigentum der Stadt Zug bleibt, der EVZ aber das Stadion im Baurecht übernimmt (zentralplus berichtete).

Das bestehende Dreiecksverhältnis mit der Kunsteisbahn AG (KEB) würde damit aufgelöst. «Das führt zu einer signifikanten finanziellen und organisatorischen Entlastung der Stadt Zug», betont der Stadtrat.

EVZ Bossard Arena Ausbau Visualisierung Studiomatt
Das Dach wird leicht angehoben und die Bossard Arena um kleinere Anbauten erweitert werden. (Visualisierung: Studiomatt)

Das Szenario, in dem die Stadt Zug die Erweiterung plant und finanziert, wurde zwar ebenfalls geprüft, aber wieder verworfen. Denn für den Stadtrat überwiegen die Vorteile der Baurecht-Variante. Nur schon aus finanzieller Sicht: Im Vergleich zu heute würde die städtische Erfolgsrechnung damit jährlich mit rund 1,65 Millionen Franken entlastet. Denn neu wäre der EVZ für den Unterhalt des Stadions verantwortlich.

Der Vertrag soll vorerst auf 35 Jahre befristet werden mit einer Verlängerungsoption um weitere zehn Jahre. Der Baurechtszins – also der jährlich fällige Beitrag des EVZ an die Stadt – beträgt 360'000 Franken.

Nicht alle sind begeistert

Beim Entscheid für die einfachste Variante dürfte der Stadtrat auch die politische Lage im Hinterkopf gehabt haben. Im Frühling gab es im Stadtparlament auch kritische Stimmen zum Ausbauprojekt. Es zeichnete sich bereits ab, dass «Keep building» am meisten auf Zustimmung stösst (zentralplus berichtete).

Ob er mit der neusten Weichenstellung auch die Skeptiker zu überzeugen vermag, wird sich zeigen. Der Zwischenbericht wird nun erneut dem Grossen Gemeinderat (GGR) vorgelegt. Bei positiver Kenntnisnahme, wird anschliessend die nötige Änderung des Bebauungsplans in Angriff genommen. Gleichzeitig und damit koordiniert will der Stadtrat den Baurechtsvertrag und eine Vereinbarung über den Betrieb und die Zusammenarbeit erarbeiten. Endgültig darüber entscheiden wird der GGR im Jahr 2024. Gebaut werden soll voraussichtlich 2025/2026.

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