Parlament setzt auf Tonaufnahmen

Audioprotokoll: Krienser befürchten Missbrauch

Krienser können solche Debatten künftig nachhören. (Bild: Archivbild 2020)

Die Krienser Parlamentsdebatten werden neu als Audiodateien aufgeschaltet und nicht mehr manuell abgetippt. Einige Einwohnerräte äussern nun diesbezüglich Bedenken.

Ab sofort entfällt das aufwendige Abtippen der Reden. Die Krienser Einwohnerratssitzungen werden neu als Audiodatei online aufgeschaltet. Das hat das Parlament am Donnerstag entschieden, schreibt die «Luzerner Zeitung».

Der Datenschutz und die Missbrauchsgefahr hätten jedoch für Diskussionen gesorgt. Laut der Zeitung könnten die Dateien zur Täuschung missbraucht werden, beispielsweise für Telefonbetrug oder zur Verbreitung ohne Kontext in den sozialen Medien.

Hürden für Missbrauch sollen erhöht werden

Das Parlament hat sich schliesslich für folgendes entschieden: Das Audioprotokoll soll auf der Website nur gestreamt und nicht heruntergeladen werden können. Ausserdem soll die Website nicht die Funktion aufweisen, die Datei direkt in den sozialen Medien zu teilen. Der Missbrauch könne dadurch zwar nicht verhindert werden, aber immerhin seien die Hürden dadurch höher.

Die Audiodateien sollen von der Stadt Kriens mit einer Software aufbereitet werden. Diese mache es möglich, die Aufzeichnungen nach Stichworten zu durchsuchen. Ziel wäre es, die Tonspur wenige Tage nach der Sitzung des Parlaments online zur Verfügung zu stellen (zentralplus berichtete).

Noch unklar ist, wie Menschen mit Hörbeeinträchtigung Zugang zum Protokoll erhalten sollen. Die Stadt Kriens suche aber gemeinsam mit dem Kanton eine Lösung.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
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