Interesse an Demo in Davos in Luzern überschaubar

Auch ohne Trump: Luzerner Jungparteien wappnen sich fürs WEF

Applaus: US-Präsident Donald Trump und WEF-Gründer Klaus Schwab am Weltwirtschaftsforum Ende Januar in Davos.

(Bild: World Economic Forum)

Die Bewilligung für die Anti-Weltwirtschaftsforum-Demo am 24. Januar in Davos ist erteilt, schweizweit rufen linke Jungparteien zur Teilnahme auf. Bei den Luzerner Juso und den Jungen Grünen scheint die Demonstrationslust allerdings nicht so gross.

So viel ist bereits bekannt: Die Jungsozialisten Schweiz (Juso) dürfen am diesjährigen Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos demonstrieren. Was letztes Jahr nicht gestattet war, wird dieses Jahr offiziell möglich. Während die Juso Schweiz fleissig für die diesjährige Demonstration in Davos mobilisiert, scheinen die Luzerner Jungparteien noch unorganisiert.

In Luzern selbst ist keine Aktion geplant, doch man wolle mit der Juso Luzern in Davos präsent sein. Dies berichtet Jonas Ineichen, Vizepräsident der Juso Luzern: «Es wird eher eine spontane Sache. Bisher haben wir einen Aufruf gestartet, aber noch kein genaueres Vorgehen besprochen.» 

Wie viele Jungsozialisten gehen werden, steht also im Moment noch in den Sternen – eine gemeinsame Anreise ist noch nicht organisiert.

«Das Weltwirtschaftsforum steht symbolisch für das, was die Juso bekämpft.»

Jonas Ineichen, Vizepräsident Juso Luzern

Auch ein Zusammenschluss mit den Jungen Grünen ist zum jetzigen Zeitpunkt ausgeblieben. Spätestens in Davos würden sich die Parteikreise aber zusammenschliessen, meint Ineichen. «Das WEF steht symbolisch für das, was die Juso bekämpft. Einige der anwesenden Politiker sind gar bekannt für faschistische und menschenverachtende Aussagen», so umschreibt Ineichen die Beweggründe für die Demo.

Mit der Demonstration vor Ort soll diesen Personen und Ideologien entgegengetreten werden. Dies soll, so Ineichen weiter, unabhängig vom Erscheinen von Donald Trump geschehen. Denn wie auch der französische Präsident Macron wird der US-Präsident am diesjährigen WEF nun doch nicht erscheinen.

 

Die Jungen Grünen Luzern halten sich zurück

Auch die Jungen Grünen wollen in Davos anwesend sein. Für eigene Aktionen fehlt jedoch die Zeit. «Mit aktuellen Abstimmungen und den Wahlen für den Kantonsrat sind wir im Moment stark ausgelastet», sagt Jona Studhalter, Co-Präsident der Jungen Grünen Luzern.

Dies bestätigt auch Jonas Ineichen von der Juso. Er fügt hinzu, dass es grundsätzlich schwierig sei, Luzerner für eine Demonstration in Davos zu mobilisieren. «Ausserdem findet das WEF unter der Woche statt. Viele müssen arbeiten oder zur Schule gehen», so Ineichen. Auch er selbst könne leider nicht an der Demonstration in Davos teilnehmen, hofft aber, dass sich Personen aus der ganzen Schweiz in Davos einfinden werden.

«Das Weltwirtschaftsforum kann als Chance genutzt werden.»

Jona Studhalter, Co-Präsident Junge Grüne Luzern

Auch Studhalter betont die Wichtigkeit der Anti-WEF-Demo in Davos: «Dieser Event kann als Chance genutzt werden, dass auch eine Gegenbewegung zu dort vertretenen Ideologien gesetzt und von den Medien wahrgenommen wird.» Dies, wie auch Studhalter sagt, obwohl die involvierten Persönlichkeiten selbst vermutlich nichts von den Demonstrationen ausserhalb des Gebäudes mitbekommen.

Demonstration mit Auflagen

Zwar wurde die Demonstration in Davos genehmigt, dies allerdings, wie bei jeder bewilligten Demo, mit Auflagen, wie die Gemeinde Davos in einer Medienmitteilung mitteilte. Unter anderem ist der Platz, auf dem demonstriert werden darf, begrenzt. Ausserdem werden die Art der Kundgebung, das Informations- und Kundgebungsmaterial nur begrenzt zugelassen und die Demonstration soll zeitlich begrenzt stattfinden, nämlich am Donnerstag, 24. Januar, zwischen 15 und 18 Uhr.

Der Kleine Landrat betont dabei die Meinungsfreiheit: «Es ist wichtig, dass Demonstrations- und Meinungsäusserungsrechte in Davos auch während des Jahrestreffens des WEF gelebt werden können», so die Gemeinde Davos.

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