Zweiter Wahlgang und Schulraum-Abstimmung

Andreas Roos ist neuer Gemeinderat in Emmen

Der 54-jährige Andreas Roos übernimmt per 1. März die Fraktionsleitung der Mitte Emmen. (Bild: zvg)

Mitte-Kandidat Andreas Roos setzt sich bei den Gemeinderatsersatzwahlen vom Sonntag durch. Er lässt den SVP-Mann Reto Bieri hinter sich. Zudem haben die Emmer eine Schulraumerweiterung angenommen.

Die Mitte kann ihren zweiten Sitz im Emmer Gemeinderat verteidigen. Andreas Roos gewinnt den zweiten Wahlgang. Er holte am Sonntag 2'649 Stimmen, SVP-Kandidat Reto Bieri kam auf 1'424 Stimmen. Raphael Beck (248 Stimmen) von der Bewegung «Emmen am See» und Vital Burger (176 Stimmen), der für das «Forum Emmen» antrat, landeten auf den beiden letzten Plätzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 30 Prozent. Bereits im ersten Wahlgang hatte Roos am meisten Stimmen geholt (zentralplus berichtete).

Der 55-jährige Roos zieht damit in die Exekutive der drittgrössten Zentralschweizer Gemeinde ein. Der derzeitige Mitte-Fraktionschef des Emmer Einwohnerrats ist Nachfolger von Josef Schmidli, der per Ende Januar nach über 14 Jahren als Baudirektor zurücktrat. Der Gemeinderat setzt sich wie bisher aus je zwei Mitte- und FDP- sowie einem SP-Vertreter zusammen.

Der neue Emmer Gemeinderat. Von links: Andreas Roos, Patrick Schnellmann, Thomas Lehmann, Ramona Gut-Rogger und Brahim Aakti. (Bild: mst)

Entsprechend erfreut zeigte sich Roos am Sonntagnachmittag im Emmer Wahlstudio in der Gemeindeverwaltung. «Ich bin überwältigt», sagte er gegenüber zentralplus. Er habe sich das Resultat knapper vorgestellt. Er erklärt sich die Wahl dadurch, dass er «sehr konsens- und lösungsorientiert unterwegs» sei.

Am liebsten würde er die Baudirektion übernehmen, wobei er sich auch gegenüber den anderen Direktionen offen gibt. Wann der SBB-Sicherheitsspezialist sein Amt antritt, ist derzeit noch unklar. Voraussichtlich wird es Juni oder Juli, wie er sagt. «Das werde ich nun sofort mit meinem Arbeitgeber besprechen.»

SVP muss erneute Niederlage einstecken

Die SVP muss derweil weiterhin auf ihre Rückkehr in den Gemeinderat warten. Sie ist seit dem Rücktritt von Urs Dickerhof im Sommer 2018 nicht mehr im fünfköpfigen Gremium vertreten. Und das, obwohl sie im 40-köpfigen Parlament mit neun Sitzen gleich viele Mandate innehat wie die Mitte und die FDP.

Kandidat Reto Bieri war sichtlich enttäuscht: «Es wurmt mich schon», sagte er gegenüber zentralplus. Ihn «wurmt» es auch, weil sich keine der anderen Parteien für einen SVP-Sitz und somit für die Konkordanz stark machte, wie er ausführte. «Und das, obwohl wir neun Sitze im Einwohnerrat haben.» Für die Gesamterneuerungswahlen vom nächsten Jahr gelte es nun, eine Auslegeordnung zu machen. «Ob ich dann wieder antrete, weiss ich momentan noch nicht.»

Schulraumerweiterung kommt locker durch

In Emmen stand am Sonntag aber nicht nur die Ersatzwahl für den Gemeinderat auf dem Programm. Auch über die Erweiterung des Schulhauses Hübeli konnte die Bevölkerung befinden (zentralplus berichtete). Mit 3'792 Ja- zu 1'004 Nein-Stimmen kam das Anliegen komfortabel durch, die Stimmbeteiligung lag bei 30 Prozent. Die Gemeinde kann nun für knapp 28 Millionen Franken den Schulraum erweitern.

Vorgesehen sind ein neues Primarschulhaus, Räume für die Tagesbetreuung und eine Doppelsporthalle mit integrierten Kindergärten und einem Allwetterplatz auf dem Dach.

Gemäss der Würdigung fügt sich das Projekt gut in die Umgebung ein.
So soll die Schulanlage Hübeli dereinst aussehen. (Bild: Gemeinde Emmen)

Im Einwohnerrat hatte das Geschäft grosse Rückendeckung erhalten. Einzig einige SVP-Vertreter sprachen sich in der Debatte vom vergangenen September dagegen aus. Die Erweiterung wird in Etappen durchgeführt. Geplant ist, dass die Bauarbeiten bis im August 2026 abgeschlossen sind.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz in Emmen
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1 Kommentar
  • Profilfoto von estermap
    estermap, 13.03.2023, 15:10 Uhr

    Gewählt mit 8 Prozent der Wohnbevölkerung. Der ehemals Bänker und jetzt Sesselkleber Lehmann bezeichnet unser Wahlsystem im EmmenMail ein “unschätzbares Privileg, das die Schweiz so einzigartig und attraktiv macht”. Mit 8 % der Bevölkerung wurde ein neuer Gemeinderat gewählt . 20 % Kinder und 30 % Ausländer durften nicht wählen; 70 % der Wahlberechtigten blieb zuhause.

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