Parlamentarier vs Bundespolizei

Neue Details zu Aeschis Rangelei in Bern

Noch immer beschäftigt Thomas Aeschis tätliches Intermezzo mit einem Bundespolizisten. (Bild: ©Parlamentsdienste / Pascal Mora)

Der Zuger Nationalrat Thomas Aeschi hat im Sommer mit einem Bundespolizisten ein Handgemenge gehabt. Neu bekannte Dokumente zeigen, wie es dazu kam.

Das Ereignis schlug medial hohe Wellen: Der Zuger Nationalrat Thomas Aeschi hatte im Juni ein Handgemenge mit einem Bundespolizisten mitten im Bundeshaus. Die Sicherheitskraft wollte den Fraktionschef der SVP daran hindern, eine Treppe herunterzugehen, weil diese aufgrund eines Besuchs eines ausländischen Politikers für einen Fototermin temporär gesperrt war (zentralplus berichtete).

Der «Blick» hat nun Dokumente ausgewertet und rekonstruiert, wie es zum Vorfall kam. Diesen gemäss hat Aeschi an jenem Tag etwa um 10 Uhr den Nationalratssaal verlassen und wollte in ein Arbeitszimmer der Parlamentarier. Auf dem Weg dahin stand auf besagter Treppe ein einzelner Sicherheitsmann.

Bundespolizei stellt sich hinter Mitarbeiter

Aeschi missachtete die Hinweise des Bundespolizisten und wies ihn darauf hin, dass er nur kurz vorbei wolle. Wie die Zeitung schreibt, sei der Nationalrat an der Sicherheitskraft vorbeigegangen, worauf hin diese ihn von hinten ergriffen habe.

Wie die Rekonstruktion zeigt, gab es auf der Treppe keine Absperrung. Und ein zweiter Sicherheitsbeamter ist erst zum Schluss der Auseinandersetzung zur Szene hinzugestossen. Nach dem Ereignis gab es um 10.30 Uhr eine Aussprache zwischen Aeschi und dem Einsatzleiter der Bundespolizei. Am Tag danach kam es zu einem Mail-Verkehr zwischen Aeschi und dem Einsatzleiter.

Nationalräte waren nicht informiert

Der Zuger Nationalrat fragte nach einer zweiten Aussprache, um die Namen der zwei Beamten zu erfahren, mit welchen er tätlich zu tun hatte. Der Einsatzleiter verneinte und in den folgenden Untersuchungen nahm er seine Mitarbeiter in Schutz, nichts falsch gemacht zu haben.

Abschliessend zeigen die Recherchen der Zeitung, dass offenbar kein Parlamentarier offiziell informiert worden ist über die Einschränkungen an jenem Tag im Bundeshaus und den Besuch des ausländischen Gastes. Ob Aeschis Handgemenge mit einem Bundespolizisten ein juristisches Nachspiel hat, ist noch immer unklar (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
0 Kommentare
Aktuelle Artikel
Apple Store IconGoogle Play Store Icon