Bergbahnen warten immer noch auf grünes Licht

Pilatusbahnen rechnen mit massivem Verlust

Der «Dragon Ride» soll seinen Betrieb am 8. Juni wieder aufnehmen. (Bild: zvg)

Ob am Rothorn oder am Pilatus: Die Bergbahnen können von dem wanderfreundlichen Wetter im Moment nicht profitieren. Godi Koch, Chef der Pilatusbahnen, zeigt sich vom Bundesrat enttäuscht, hofft aber trotzdem auf den 8. Juni.

Manch ein Bahnbetreiber dürfte an den vergangenen Wochenenden die Faust im Sack gemacht haben: Trotz Prachtswetter dürfen Bahnen, die keinen Transportauftrag haben, ihren Betrieb noch nicht aufnehmen.

Im Raum steht eine Eröffnung um den 8. Juni herum, doch eine klare Zusage des Bundesrates fehlt. «Für uns ist es absolut unverständlich, dass der Bundesrat bis dato noch kein verbindliches Wort über die Bergbahnen verloren hat, was bedeutet, dass die Bergahnen wohl aus Sicht des Bundesrates sehr tiefe Priorität haben», sagt Godi Koch, CEO der Pilatusbahnen AG nun gegenüber dem Finanzmagazin «moneycab».

«Die Schweizer Gäste, die vor allem an schönen Wochenendtagen den Pilatus besuchen, reichen nicht aus, um einen rentablen Betrieb zu realisieren.»

Godi Koch, CEO Pilatusbahnen AG

Dass die Bergbahnen vom Bunderat als Freizeitanlagen taxiert würden, untermauere diesen Eindruck, so Koch weiter. Er gibt weiter zu bedenken, dass «Tausende von Arbeitsplätzen von den Bergbahnen und deren Nebenbetrieben abhängen, [dies aber] wird oft zu wenig zur Kenntnis genommen.» Die Pilatus-Bahnen mussten Kurzarbeit anmelden (zentralplus berichtete). Betroffen von der Schliessung sind neben den Restaurants aber auch der Seilpark und die Rodelbahn auf der Fräkmünt.

Die Kapazität schrumpft auf einen Viertel

Dabei wären die Bahnen parat: Für die beiden Seilbahnen sowie für die steilste Zahnradbahn der Welt wurden Schutzkonzepte erarbeitet, die ab dem 8. Juni umgesetzt werden könnten. Je nach Modellvariante könnte an Spitzentagen rund ein Viertel so viele Gäste transportiert werden wie sonst üblich.

Neben einer baldigen Eröffnung hofft der Bahnhchef nun, dass die Schweizer Gäste den Bahnen gerade in diesem Jahr treu bleiben und den Pilatus möglichst oft besuchen. Die erwarteten Umsatzeinbussen werden aber durch einheimische Gäste kaum kompensiert: «Die Schweizer Gäste, die vor allem an schönen Wochenendtagen den Pilatus besuchen, reichen nicht aus, um einen rentablen Betrieb zu realisieren», so Koch.

Um die Kapazitäten auch an den Wochentagen und bei schlechtem Wetter auslasten zu können, sei man auf die internationalen Gäste angewiesen. Koch rechnet deshalb von einem Umsatzausfall von bis zu 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Sörenberg rechnet mit Entscheid am 27. Mai

Der Webseite der Bergbahnen Sörenberg ist zu entnehmen, dass man davon ausgeht, dass der Bundesrat am 27. Mai grünes Licht gibt, um am 8. Juni den Betrieb mit Auflagen wieder aufnehmen zu dürfen.

Am Brienzerrothorn plant man deshalb mit einer Eröffnung am 11. Juni, also an Fronleichnam: Die Gondelbahn Rossweid sowie das Erlebnis-Restaurant, die Luftseilbahn Brienzer Rothorn mit dem Gipfel-Restaurant Rothorn und die Sommerrodelbahn Rischli sollen dann ihren Betreib wieder aufnehmen.

Einzelne Bergrestaurants sind schon heute für Wanderer zugänglich.

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