Leserbrief zum Plakatstopp in Zug

«Peinliche Reaktion der Zuger Regierung»

Dem Zuger Regierungsrat fehle jegliches Fingerspitzengefühl, meint Alessandro Perucchi, der kürzlich zurückgetretene Co-Präsident der Jungen Alternative Zug. Er findet es daneben, dass Heinz Tännler und Matthias Michel einen Stopp der Wohnraum-Plakate verfügen liessen. Das sei alles andere als staatsmännisch. 

Die Reaktion der Zuger Regierung auf die Plakataktion betreffend bezahlbares Wohnen zeugt davon, dass sie offenbar weder Humor noch Argumente, sondern viel eher ein fragwürdiges Verständnis von Demokratie hat. In jedem Abstimmungskampf werden die Bahnhöfe mit ähnlichen Plakaten zugepflastert, die vor allem Panik schüren und jegliche Ästhetik vermissen lassen.

Nun kommen zwei Jungparteien, die etwas Neues wagen und ihre Botschaft auf eine witzige Weise zu transportieren versuchen. Davon fühlen sich zwei Herren Regierungsräte pikiert und verklagen die Jungparteien (zentralplus berichtete). Die beiden lassen jegliches Fingerspitzengefühl vermissen und überspannen den Bogen mit ihrer Eitelkeit.

Die Herren Michel und Tännler sind Personen des öffentlichen Interesses und ihre Abbildung wurde auf den Plakaten als Fotomontage deklariert. Was ist das für ein Demokratieverständnis, wenn Regierungsräte nicht einmal mehr die Meinungsäusserung von politischen Kontrahenten tolerieren und sie mit absurd hohen Bussen einzuschüchtern versuchen?

Das Verhalten der beiden fraglichen Herren, die ihr Ego über sachpolitische Diskussionen stellen, ist alles andere als staatsmännisch und enttäuscht mich als Zuger Bürger sehr. Lässt sich die unangebrachte Reaktion etwa dahingehend interpretieren, dass es der Regierung an Argumenten mangelt, um die Wohnraum-Initiative zu bekämpfen?

Alessandro Perucchi, Zug

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Monika Mathers Schregenberger
    Monika Mathers Schregenberger, 26.04.2017, 00:54 Uhr

    Mit ihrer Aktion haben die beiden Regierungsräte das ihnen unbequeme Plakat erst so richtig bekannt gemacht, denn viele Leute sind wie ich in den Ferien und hätten davon nichts gehört, wenn die Herren Michel und Tännler «gute Miene zum bösen Spiel» gemacht hätten. 0:1 für sie.
    Mein Ja hätte die Initiative aber sowieso erhalten.

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