ParAthletics: Noch mehr Podestplätze für Luzerner

Der letzte Wettkampftag brachte vier weitere Podestplätze für die Schweizer Athleten. Der Nottwiler Marcel Hug zeigte über 5000 Meter eine beeindruckende Leistung und siegte klar. Er verpasste jedoch den anvisierten Weltrekord. Manuela Schär aus Kriens wird Zweite über 400 und 5000 Meter hinter der Chinesin Lihong Zou. Der Nottwiler Beat Bösch feierte zum dritten Mal an diesen ParAthletics einen dritten Platz.

Die Schweizer Athleten konnten an den ParAthletics in Nottwil insgesamt 13 Podestplätze bejubeln. Davon gingen 11 auf das Konto von Athleten des Verbandes Rollstuhlsport Schweiz. Das sind gleich viele Podestplätze wie im Vorjahr. Die herausragende Figur war dieses Jahr Manuela Schär mit drei ersten, zwei zweiten und einem dritten Platz (zentralplus berichtete am Samstag). Sie fuhr damit bei jedem Rennen auf das Podest. Marcel Hug verbesserte mit dem Sieg heute seine Bilanz von bislang zwei dritten Plätzen. Beat Bösch glänzte mit drei dritten Plätzen. Die beiden beim Dachverband PluSport lizenzierten Alain Bader (Bern) und Francisco Taboada (Petit-Lancy) ergänzten das gute Gesamtresultat mit einem dritten, respektive zweiten Platz.

Weltrekord verpasst

Marcel Hug hatte sich für heute hohe Ziele gesetzt. Eine Woche zuvor musste er in Arbon seinen Weltrekord über 5000 Meter abgeben und erreichte an diesen ParAthletics erst zwei dritte Plätze. Im 5000 Meter-Rennen heute sah es lange Zeit so aus, als ob er den Weltrekord zurückholen könnte. Früh setzte er sich ab und musste auf der nassen Bahn alleine gegen die Uhr fahren. Mit einer Zeit von 09:58.48 blieb er an Schluss aber hinter dem Weltrekord des Thailänders Rawat Tana von 09:49.17.

Der Topathlet meinte nach dem Rennen: «Ich habe es versucht und war nah dran. Leider hat es nicht gereicht. Die nächste Gelegenheit wird sich an der WM in London ergeben. Da aber an Weltmeisterschaften meistens taktische Rennen gefahren werden, gibt es erst im kommenden Jahr wieder wirklich gute Chancen auf einen neuen Weltrekord. In Arbon, Nottwil oder den Vereinigen Arabischen Emirate hat es schnelle Bahnen, die es zu nutzen gilt», so die Kampfansage des Nottwilers.

Die ParAthletics als Grand Prix des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) wurden bereits zum vierten Mal in Nottwil durchgeführt. Die Elite des paralympischen Leichtathletik war erneut anwesend. Dieses Jahr ging es auch darum, sich im Hinblick auf die WM in London (14.-23. Juli 2017) in bestem Licht zu präsentieren.

Gemäss Ruedi Spitzli, Bereichsleiter Rollstuhlsport Schweiz blickt die Schweiz London hoffnungsvoll entgegen: «Mit Manuela Schär und Marcel Hug haben wir zwei Athleten mit viel Potenzial. Aber auch Beat Bösch traue ich gute Leistungen zu. Wir waren sehr froh, dass wir einen grossen Teil der Elite und insbesondere die Chinesen hier hatten, die stets schnelle und spannende Rennen versprechen. Das hat gerade die Wettkämpfe von Manuela Schär bereichert. Auf die Duelle gegen Lihong Zou darf man in London gespannt sein. Dort wird hoffentlich auch die Amerikanerin Tatyana McFadden am Start sein, die an den Paralympics in Rio starke Leistungen gezeigt hat.»

Elf Weltrekorde

Nachdem am Montag erneut drei Weltrekorde aufgestellt wurden, blickt OK-Präsident Sami Lanz zufrieden auf die drei Wettkampftage zurück: «Insgesamt konnten wir elf Weltrekorde und einen Europarekord feiern. Das zeigt, dass Nottwil über eine hervorragende Infrastruktur verfügt.»

Im kommenden Jahr werden neben dem Grand Prix auch das Daniela Jutzeler Memorial und die Schweizer Meisterschaften unter dem Namen ParAthletics stattfinden. Und zwar vom 25.-27. Mai (Nottwil 2018 World Para Athletics Grand Prix), am 31. Mai (Daniela Jutzeler Memorial) und am 2.+3. Juni (45. Schweizer Meisterschaften).