Luzerner Baselstrasse

Pächterwechsel in der Metzgerhalle

Der Metzgerhalle steht ein Pächterwechsel bevor. (yab)

Der altehrwürdigen Metzgerhalle in Luzern steht nach zehn Jahren ein Pächterwechsel bevor. Anfang März geht eine Ära zu Ende. Mögliche neue Wirte stehen allerdings schon in den Startlöchern.

Lange Holztische, Fotos und Plakate an den Wänden, schwarze Stühle, ein paar Barhocker und das «Rockstar Magazin» auf dem Tresen. Die Metzgerhalle am Kasernenplatz in Luzern ist gut besucht an diesem Dienstagabend. An der Bar steht Victor Redonda, der die Beiz während 10 Jahren führte. Neun Jahre davon zusammen mit Silvan Meyerhans.

Nun steht dem altehrwürdigen Lokal ein Pächterwechsel bevor. «Die neuen Pächter kommen voraussichtlich auf Anfang März», bestätigt Redonda. Den Mitarbeitern wurde Ende November per Ende Januar gekündigt. Sie können aber eventuell bis Ende Februar weiterarbeiten.

Es ist nicht der erste Wechsel in der über 100-jährigen Geschichte des Lokals, weiss Vermieter Marco Piazza, der bis vor kurzem das Meridiani führte (zentral+ berichtete). «1942 war meine Grossmutter noch Wirtin. Danach wurde es verpachtet.» Früher, so erzählt man sich, sei die Metzgerhalle eine richtige Spelunke gewesen, wo sich Drogendealer und Alkis die Klinke in die Hand gaben. Und die Baselstrasse glich einer Einöde, was alternative Ausgangsorte anging.

«Ich wollte ein Lokal, wo meine Musik läuft»

Victor Redonda

Redonda bezeichnet die Metzgerhalle heute als «Erfolgsidee». Wie kam es dazu? «Vor zehn Jahren konnte man nirgends bis spät ein Bier trinken und gute Musik hören, ausser im Sedel. Die meisten Beizen haben angepasste Chillmusik gespielt», erinnert er sich und weiter: «Ich wollte ein Lokal, wo meine Musik läuft.» Mit seinem Bedürfnis war er nicht alleine und so erschloss er damals eine Nische in Luzern und machte aus der Alkikneipe mit Jukebox einen Kultort im Ausgangsleben von Luzern. Gespielt wurden verschiedenste Arten von alternativem Rock, Punk und Indie.

Über den Erfolg sei er aber selbst überrascht gewesen. «Rückblickend war es eine gute Zeit. Vor allem mit dem Publikum haben wir Glück gehabt», sagt er. Die Gäste – viele Studenten, Musiker und Musikliebhaber – schätzten die Beiz für ihre Einfachheit und Offenheit. Nicht selten wurden Konzerte, Discos oder andere kulturelle Veranstaltungen durchgeführt. Es gab Bier, Faustbrot, und ein Garten lud zum Verweilen ein. Einige Zeit war die Metzgerhalle dann die einzige Beiz dieser Art an der Baselstrasse. Wer sie besuchte, blieb meistens dort, denn weiter runter zu pilgern lohnte sich nicht. Das hat sich mittlerweile geändert: Mit dem Bruchbrothers, der Gewerbehalle, der Bar Berlin und der Kegelbahn hat sich die Gegend zur neuen Ausganszone für verschiedene alternative Szenen gemausert.

Wer sind die neuen Pächter?

Klar ist: Die Gäste müssen nicht lange vor verschlossenen Türen stehen. Interessiert seien laut Redonda einige, obwohl nichts offiziell ausgeschrieben wurde. In diesen Tagen führt er Gespräche mit Interessenten und wird Vermieter Marco Piazza einen Vorschlag machen. «Ich wünsche mir, dass es in einem ähnlichen Stil weitergeht und die Metzgerhalle Treffpunkt für die alternative Szene bleibt.» Auch Piazza bestätigt: «Die Verhandlungen sind am Laufen. Die Stimmung in der Metzgerhalle wird sicher gut bleiben.» Unterschrieben ist noch nichts, doch eins ist sicher: Die jungen Wilden der Stadt Luzern stehen schon in den Startlöchern.

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