Der FC Luzern spielt noch gegen die vier besten

Optimismus vor Häberlis Schicksalsspielen

Thomas Häberli steht beim FC Luzern in der Kritik. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

FCL-Sportchef Remo Meyer hat Trainer Häberli vor der Nati-Pause angezählt. Doch Häberli ist noch da und coacht den FCL am Samstag gegen Zürich. Er ist zuversichtlich. Und auch Verteidiger Stefan Knezevic erklärt: «Die Stimmung ist sehr gut.»

«Ich habe es zwei Tage später auch gelesen», sagt Thomas Häberli. Die Rede ist vom Interview, das Sportchef Remo Meyer gegenüber zentralplus gab. Darin verzichtete Meyer darauf, Trainer Häberli nach drei Niederlagen in Folge Rückendeckung zu geben. Viel mehr zählte er den FCL-Coach an: «Die Wahrheit liegt letztlich auf dem Platz. Und sie gibt bisher leider kein gutes Bild ab.»

Nach der Nati-Pause ist Trainer Häberli noch im Amt. Sportchef Meyer hatte auch gar nie einen offiziellen Antrag für eine Entlassung gestellt, wie FCL-Präsident Philipp Studhalter erklärte (zentralplus berichtete). Häberli wird wohl zumindest bis Weihnachten an der Seitenlinie stehen.

Knezevic liest keine Interviews

Dass er im besagten Interview nicht gerade stiefmütterlich beurteilt wurde, scheint auch dem Ballwiler klar zu sein. Er will sich aber nicht detailliert dazu äussern. «Ich habe mit Remo Meyer darüber gesprochen», sagt Häberli an der Medienkonferenz vor dem Spiel gegen den FC Zürich (Samstag, 19 Uhr) nur. «Es zählt das Spiel am Samstag», so der Coach. In diesem haben die Luzerner die Gelegenheit, das bisher unbefriedigende Bild zu verbessern.

«Wir haben mehrfach bewiesen, dass wir aus solchen Löchern herauskommen.»

Stefan Knezevic

Auch Verteidiger Stefan Knezevic wird von mehreren Journalisten auf das Interview angesprochen. «Ich habe es gar nicht mitbekommen, ich lese fast gar keine Zeitung.» In der Garderobe sei die Kritik von Meyer überhaupt kein Thema gewesen. Dem pflichtet Häberli bei. «Die Spieler kommen nicht in die Kabine und sagen: ‹Hast du gelesen?› oder ‹Hast du gehört?›». Sie konzentrieren sich auf das Training.

Zweckoptimismus?

Und da scheint die Welt in Ordnung zu sein. Knezevic sagt: «Die Stimmung ist sehr gut, das war immer so beim FCL.» Jetzt wolle die Mannschaft wieder punkten. Mut schöpfe man aus den guten Leistungen der letzten Spiele. Auch Häberli bezeichnet die Auftritte gegen Lugano und Servette als gut. Mangelhaft sei die Chancenverwertung gewesen.

Wohin mit dem Ball? Verteidiger Stefan Knezevic ist zuversichtlich, dass der FC Luzern im nächsten Spiel punktet. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Sowohl der Trainer wie der Abwehrspieler sind überzeugt, dass der FCL den Turnaround schafft. «Wir haben mehrfach bewiesen, dass wir aus solchen Löchern herauskommen», sagt Knezevic. Seit er in der ersten Mannschaft spiele, sei es ein ständiges Auf und Ab. Das sei in einer 10er-Liga aber wenig verwunderlich.

Schwieriges Programm bis Weihnachten

Dem pflichtet auch Häberli bei: «Wir wissen, dass zwischen Rang vier und Rang zehn alle in der gleichen Situation sind.» Er ist sich sicher, dass es bis April eng bleiben wird. «Wir sind im Moment Mittelmass», konstatiert Häberli und zählt gleich sieben Mannschaften mit dazu. Da könne es schon einmal passieren, dass man drei Mal hintereinander verliere. «Aber jetzt sind wir wieder mit dem Punkten dran», gibt sich der FCL-Trainer optimistisch.

Nur: Mit dem FC Zürich trifft man als nächstes auf das beste Team des von Häberli bezeichneten Mittelmass. Bis zur Winterpause bekommt es der FCL anschliessend noch mit dem Spitzentrio St. Gallen, YB und Basel zu tun.

Die Erfolgsaussichten der Mannschaft waren auch schon rosiger. Und auch die Jobaussichten von Trainer Thomas Häberli. Sportchef Meyer hat in dem Interview schon ordentlich an seinem Stuhl gesägt. Setzt beim FCL nicht bald eine sportliche Kehrtwende ein, dürfte im neuen Jahr wohl ein neuer Trainer an der Seitenlinie beim FC Luzern stehen.

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