Die Nachhaltigkeitsziele wurden erreicht

OK-Präsident Tännler ist stolz: Das ESAF 2019 war klimaneutral

Aus Sicht des OK war das ESAF in Zug auch betreffend Nachhaltigkeit ein Erfolg.

Die Organisatoren des «Eidgenössischen» 2019 in Zug ziehen auch in Sachen Nachhaltigkeit eine positive Bilanz. Die Wertschöpfung im Kanton Zug betrug rund 35 Millionen Franken.

2019 war Zug der sportliche und kulturelle Mittelpunkt der Schweiz: Über 400'000 Menschen pilgerten letzten August bei schönstem Wetter ans Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF). Bereits zu Beginn der Organisationsphase hatte sich das OK des Mega-Events mit der Frage beschäftigt, ob es überhaupt möglich sei, den grössten Schweizer Sportanlass nachhaltig zu gestalten.

Die Organisatoren zeigen sich mit dem Erreichten zufrieden: «Es ist gelungen, diesen Grossanlass so zu gestalten, dass die Belastungen für Umwelt und Gesellschaft überschaubar blieben», erläuterte OK-Präsident Heinz Tännler am Donnerstag die Erkenntnisse anlässlich einer Medienorientierung.

Belastungen blieben überschaubar

Der erstellte Nachhaltigkeitsbericht zeige auf, mit welchen Massnahmen und Indikatoren die ökonomische, die gesellschaftliche und die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit des Events berücksichtigt und bewertet wurden.

Aus diesem Grund wurde die Stabsstelle Nachhaltigkeit ins Leben gerufen. Diese entschied, dass der Grundsatz «vermeiden – wiederwerten – kompensieren» auf allen Ebenen befolgt werden muss. Auch ein paar eher unkonventionelle Entscheide wie der Verzicht auf den Festführer, die Inklusion der ÖV-Benutzung im Arena-Ticket, die Einführung eines Depotkonzepts auf Glasflaschen sowie die Beteiligung aller Akteure waren laut dem OK-Präsidenten notwendig.

Gemeinsam mit der Stiftung Myclimate wurde ausserdem ein Nachhaltigkeitsfonds ins Leben gerufen. Zum ersten Mal bei einem eidgenössischen Schwing- und Älplerfest wurde der ökologische Fussabdruck berechnet und das ausgestossene CO2 kompensiert.

Fast 400'000 Franken für den Nachhaltigkeitsfonds

«Wir dürfen nun feststellen, dass sich die Bestrebungen, ein nachhaltiges Esaf durchzuführen, gelohnt haben», folgerte Heinz Tännler nicht ohne Stolz. Die Rückmeldungen der Besucherinnen, der Anwohner, der Sportlerinnen und der Sponsoren seien äusserst positiv ausgefallen.

«Auch war die regionale Wertschöpfung hoch. Die ausgestossenen CO2-Emissionen pro Besucher liegen mit 20,9 Kilogramm deutlich unter dem Ziel von 25 Kilogramm», rechnete Heinz Tännler vor. Im Nachhaltigkeitsfonds schlummerten nun folglich 387'000 Franken, womit 150'000 Franken in regionale Umweltprojekte investiert werden könnten.

Das Esaf als Geldmaschine

Die vom ESAF 2019 ausgelösten totalen Umsätze beliefen sich laut Heinz Tännler auf knapp 200 Millionen Franken in der gesamten Schweiz. Daraus entstanden total rund 83 Millionen Franken Bruttowertschöpfung schweizweit.

Die Wertschöpfung im Kanton Zug betrug rund 35 Millionen Franken, was einem Anteil von etwa 42 Prozent entspricht. Das Ziel in Sachen regionaler Wertschöpfung sei damit erreicht, so Regierungsrat Tännler.

Ökologische Nachhaltigkeit: Ziele erfüllt

Zufrieden sind die Verantwortlichen auch mit der ökologischen Nachhaltigkeit. «Das Ziel von maximal 12'000 Tonnen CO2-Emissionen für das ganze ESAF 2019 wurde mit 8'787 Tonnen CO2 sehr gut erreicht», erklärte Andreas Lustenberger, Leiter Stabsstelle Nachhaltigkeit.

Vor dem Hintergrund, dass für die Zielsetzung mit 350'000 Besuchern gerechnet wurde und im Endeffekt 420'000 Schwingfans am ESAF 2019 waren, sei das hochgesteckte Ziel sogar übertroffen worden.

80 Prozent kamen mit dem ÖV

Dies spiegelt sich auch in den Pro-Kopf-Emissionen wieder, wie ein Blick auf die Zahlen zeige. Gemäss Nachhaltigkeitsstrategie sollten weniger als 25 Kilogramm CO2 pro Person erreicht werden. Im Durchschnitt hat jeder ESAF Besucher 20,9 Kilogramm CO2 ausgestossen. In Zug waren die höchsten CO2-Emissionen nicht wie üblich bei Grossveranstaltungen bei der Mobilität zu finden, sondern im Verpflegungssektor.

«Das oberste Ziel bezüglich ökologischer Nachhaltigkeit war die Klimaneutralität des gesamten Festes zu gewährleisten.»

Andreas Lustenberger, Nachhaltigkeitschef ESAF

Auch das ambitionierte Ziel, dass vier von fünf Besuchern mit dem öffentlichen Verkehr oder dem Velo anreisen, sei erreicht worden. Einen wichtigen Beitrag zu einer reduzierten Abfallmenge leistete das speziell für das ESAF 2019 Zug entwickelte Samplingkonzept. Das Ziel von maximal 400 Gramm Abfall pro Besucher und Tag wurde in Zug sogar übertroffen. Die durchschnittliche Abfallmenge pro Besucher und Tag betrug rund 300 Gramm.

Depotsystem hat funktioniert

Am Schwingfest in Zug wurde zum ersten Mal auf Glasflaschen und teilweise auf Plastikbecher ein Depot von einem Franken erhoben. Das Ziel bestand einerseits darin, möglichst viele Flaschen recyceln zu können und andererseits die Gefahr durch Glasscherben zu minimieren, sagte Heinz Tännler.

Gleichzeitig erhielten alle Besucherinnen und Besucher durch das Spenden des Depots die Möglichkeit, sich auf freiwilliger Basis am Nachhaltigkeitsfonds zu beteiligen. Durch diese Massnahme sind 110'000 Franken in den Topf geflossen.

«Fest war komplett Klimaneutral»

«Das oberste Ziel bezüglich ökologischer Nachhaltigkeit war die Klimaneutralität des gesamten Festes zu gewährleisten – nach dem Grundsatz Vermeiden, Vermindern, Kompensieren», fasste Nachhaltigkeitschef Andreas Lustenberger zusammen. Trotz verschiedener Massnahmen, die CO2-Emissionen so gering wie möglich zu halten, könnten solche bei einem Grossanlass jedoch nicht verhindert werden.

Der Weg zur Klimaneutralität führe deshalb an einer Kompensation der Emissionen nicht vorbei. Mit der detaillierten Berechnung des gesamten CO2-Fussabdrucks konnten alle Treibhausgasemissionen mit ausgewählten Klimaschutzprojekten der Stiftung Myclimate kompensiert werden. Lustenberger: «Das ESAF 2019 Zug ist ein komplett klimaneutraler Event.»

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