Ein Drittel mehr Vorfälle als im Vorjahr

Öl, Chemie, Gülle – Luzerner Gewässer werden immer öfter verschmutzt

Fischsterben durch Schmutzwasser nach einer Reinigung eines Baustellenklos in Rickenbach am 17. Mai 2018.

(Bild: zvg)

Die Luzerner Bauern gehen sorgsamer mit Wasser um als früher. Aber aus Industrie und Gewerbe gelangen immer öfter Schmutz in Luzerner Gewässer – und zwar markant mehr.

2018 wurden der Luzerner Polizei 83 Gewässerverschmutzungen gemeldet – deutlich mehr als im Vorjahr (62 Fälle). Dies teilte der Kanton Luzern am Montag mit.

Die Zahl liegt zudem über dem Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2017, als 72 Fälle verzeichnet wurden. 20 Fälle (im Vorjahr 22) sind auf die Landwirtschaft zurückzuführen, 23  (im Vorjahr 18) auf Industrie- und Gewerbe.

Viel mehr Öl als früher

Letztere lassen sich auf 13 Verschmutzungen durch Baustellenabwasser und 10 auf Abwässer von Industrie- und Gewerbebetrieben aufteilen.

In 21 weiteren Fällen (Vorjahr 9) entstanden Verunreinigungen durch die Einleitung von Feststoffen in Gewässer, durch falsche Entwässerung sowie durch Öl- und Verkehrsunfälle.

Mangelnde Sorgfalt

In 19 Fällen konnten Ursache und Verursacher nicht ermittelt werden. Insgesamt 12 Vorfälle (Vorjahr 13) hatten ein Fischsterben zur Folge. In je vier Fällen waren Gülle und Baustellenabwässer die Ursache.

Die Zahl der durch Baustellenabwasser verursachten Gewässerverschmutzungen ist gegenüber dem Vorjahr gleich hoch geblieben. Die Verunreinigungen sind in den meisten Fällen auf mangelnde Sorgfalt auf den Baustellen zurückzuführen.

Mehr Kontrollen

Die Dienststelle Umwelt und Energie will deshalb in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Zentralschweizer Umwelt-Baustelleninspektorat die Beratungen und Kontrollen auf Baustellen verstärken, wie es im Communiqué heisst.

Die Zahl der von der Landwirtschaft verursachten Gewässerverschmutzungen belief sich im vergangenen Jahr auf 20 Fälle. Diese Zahl liegt deutlich unter dem Durchschnitt der Zeitperiode 2012 bis 2017.

Bemühungen in Landwirtschaft fruchten

Der Rückgang der Anzahl Gewässerverschmutzungen zeigt, dass die Anstrengungen in der Landwirtschaft zur Vermeidung von Gewässerverschmutzungen wirken. Die häufigsten Ursachen von landwirtschaftlichen Gewässerverschmutzungen sind nach wie vor die ungenügende Überwachung der Anlagen sowie technische Mängel.

Der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband   und die Dienststelle Landwirtschaft und Wald engagieren sich seit Jahren gemeinsam, um die Sicherheit beim eim Umgang mit Hofdünger zu erhöhen und die Zahl der Unfälle zu reduzieren.

Gewässerverschmutzung durch Baustellenabwasser in Horw  am 6. Januar 2018.

Gewässerverschmutzung durch Baustellenabwasser in Horw  am 6. Januar 2018.

(Bild: zvg)

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