Restaurants wollen alle Gäste bedienen

Nur noch mit Zertifikat an den Tisch? Zuger Beizen winken ab

«Wir brauchen alle Gäste»: Gastro Zug steht dem Covid-Zertifikat eher ablehnend gegenüber. (Bild: Andreas Busslinger)

Im Unterschied zu Läden können Restaurants laut dem Vorschlag des Bundesrates von ihren Gästen zukünftig ein Covid-Zertifikat verlangen. Im Gegenzug dürfen sie die Schutzmassnahmen lockern. Doch in Zug werden viele Lokale wohl eher darauf verzichten.

Ins Restaurant, ohne Maske oder andere Auflagen: Das könnte im Sommer wieder möglich sein. Nämlich dann, wenn ein Gastronomiebetrieb von den Gästen das Covid-Zertifikat verlangt. Wie Bundesrat Alain Berset am vergangenen Mittwoch darlegte, ist es der Branche freigestellt, ob sie davon Gebrauch machen will. Der Vorteil: Wenn die Beizen nur Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete ins Lokal lassen, können sie ihre Schutzkonzepte lockern. Die Maskenpflicht würde zum Beispiel genauso fallen wie die 4er-Regel pro Tisch.

Doch bei vielen Betrieben stösst das auf wenig Anklang. Bereits haben zahlreiche Restaurants öffentlich angekündigt, dass sie auf das Covid-Zertifikat verzichten wollen und lieber weiterhin ihre Schutzkonzepte umsetzen. Zum einen, weil man niemanden aussen vor lassen und Polizist spielen will. Zum anderen, weil es gerade für Gäste in Gruppen kompliziert werden könne, falls nicht alle den Corona-Pass besitzen. Dieser weist nach, sobald er verfügbar ist, dass eine Person geimpft, genesen oder negativ getestet ist.

Auf alle Gäste angewiesen

Im Kanton Zug schätzt Barbara Schneider die Situation ähnlich ein. «Ich denke eher nicht, dass Zuger Gastrobetriebe davon Gebrauch machen werden, da wir jetzt auf alle Gäste angewiesen sind, um mit den Schutzmassnahmen unsere Umsätze zu erreichen», sagt die Präsidentin von Gastro Zug.

«Es wäre nicht fair, jetzt nur die genesenen und geimpften Gäste zu bedienen.»

Barbara Schneider, Gastro Zug

Es gehe der Branche nun vor allem darum, ab dem 31. Mai endlich wieder alle Gäste willkommen zu heissen, denn auch die Kunden hätten fünf Monate auf die Dienstleistungen verzichten müssen. «Es wäre nicht fair, jetzt nur die genesenen und geimpften Gäste zu bedienen», meint Schneider.

Dass der Bundesrat nun auch in den Innenräumen der Beizen wieder Gäste erlaubt, bedeutet für viele Restaurantbetreiber und ihre Angestellten, dass sie endlich wieder ihrer Arbeit nachgehen können. Entsprechend gelöst ist die Stimmung. «Wir hoffen alle auf einen guten Start und dass nie wieder solche Massnahmen ergriffen werden müssen», blickt Barbara Schneider voraus

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