Luzerner Skigebiete fordern Gleichbehandlung

Schwyz öffnet, nur in Luzern bleiben Skigebiete zu – Sörenberg-Chef ist empört

Trotz guter Schneeverhältnisse wird im Sörenberg nach wie vor nicht Ski gefahren. (Bild: hch)

Mittlerweile ist Luzern der einzige Zentralschweizer Kanton, in dem ab Neujahr nicht Ski gefahren werden darf. Schwyz hat eine Öffnung am Donnerstagmorgen beschlossen. Das stösst Theo Schnider, dem Chef der Sörenberg-Bahnen, sauer auf. Er fordert einen Zentralschweizer Entscheid.

Nun öffnet auch der Kanton Schwyz als zweitletzter Kanton der Zentralschweiz seine Skigebiete ab dem zweiten Januar. Der Kanton möchte eine «Insellösung» vermeiden, heisst es in einer Medienmitteilung. Da Uri, Ob- und Nidwalden einen Skibetrieb wieder ermöglichen, möchte Schwyz das Skifahren nicht auf die umliegenden Kantone umlagern.

Damit hält nur noch einer hält die Tore seiner Wintersportanlagen geschlossen: der Kanton Luzern (zentralplus berichtete). Geht man hier nun auch nochmals über die Bücher? Die Gesundheitsdirektion von Luzern nimmt dazu bisher keine Stellung. Dies, weil das Departement feiertagshalber geschlossen ist.

«Kantönligeist» und Föderalismus

Bereits am Dienstag zeigte sich der Betreiber der Sörenberg-Bahnen Theo Schnider unglücklich, was die geltenden Massnahmen im Hinblick auf die Skigebiete im Kanton Luzern angeht. Es sei schwierig zu verstehen, weshalb in Luzern keine Änderungen vorgenommen würden. «Jetzt hat sich die Dringlichkeit einer neuen Lagebeurteilung erhöht», erklärt er auf Nachfrage von zentralplus. «Die Fallzahlen sind im Kanton Schwyz nämlich nicht gross anders als im Kanton Luzern. Trotzdem kann in Schwyz bald wieder Ski gefahren werden.»

Zentralschweizer Lösung ist nötig

Schnider spricht von «Kantönligeist», der zurzeit den Föderalismus der Schweiz in seiner vollen Fülle abbildet. In einer Pandemiesituation findet er diesen ziemlich problematisch. «Das Problem wird mit der Schliessung von Skigebieten in einzelnen Zentralschweizer Kantonen nicht gelöst, es wird höchstens verschoben.»

Deswegen fordert Schnider eine Zentralschweizer Lösung. «Es wäre sinnvoll, wenn die Gesundheitsdirektoren der Zentralschweizer Kantone endlich einmal gemeinsam diskutieren und für einen gemeinsamen, allgemein gültigen Entscheid sorgen.» Damit meint er, dass entweder alle Skigebiete geschlossen oder aber geöffnet werden sollen.

Das Problem im Kanton Luzern sei, dass die Tourismuslobby in der Stadt sitze. «Ländliche Anliegen, also der ländliche Tourismus hat daher eine weniger hohe Relevanz», meint Schnider und ergänzt: «Wir stehen aber in engem Kontakt mit der Kantonsregierung und hoffen, dass wir auch in Luzern nach einer erneuten Beurteilung der Lage bald wieder loslegen können.»

Sörenberg doppelt nach

In einem Wiedererwägungsgesuch, fordern die Sörenberg Bergbahnen den Luzerner Regierungsrat auf, die Skigebiete sofort oder spätestens bis 2. Januar wieder zu öffnen. Eine Insellösung mache aus Sicht des Skigebietes keinen Sinn. So schreiben sie in ihrer Mitteilung: «Rund 70 Prozent der Autonummern beim Verkehr heute Morgen in Richtung Engelberg waren Luzerner Nummern. Das heisst, das Skifahren wird ganz einfach nur verlagert.»

Weiter heisst es, dass die Sörenberg Bergbahnen bereit wären, ihren Teil zu leisten. So schlagen sie etwa eine Kapazitätsbeschränkung oder auch eine Schliessung der Free Style Line vor.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Brigitta Bachmann
    Brigitta Bachmann, 01.01.2021, 18:42 Uhr

    wieder einmal typischer Schweizer Kantönligeist. …..
    wenn es wieder einmal schönen und genug Schnee hat, darf man nicht Skifahren im Kanton Luzern.
    alle anderen Kantone haben nun geöffnet.
    Traurig für all die Feriengäste und einheimischen Leute. auch für das gesamte Skilift / Bergbahnen Personal.
    was gibt das für einen traurigen Winter.
    bezahlt da der Bundesrat etwas aus der eigenen Tasche? für all die Ausfälle….

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