Zuger Schriftsteller bewertet Krankenhäuser

Nur einen von fünf Sternen fürs Zuger Kantonsspital

Nach einem Dutzend Jahren ist es so weit: Der neue Roman «Heimkehr» des Zuger Schriftstellers Thomas Hürlimann ist erschienen.

(Bild: Jürgen Bauer)

Der Zuger Schriftsteller Thomas Hürlimann bewertet Krankenhäuser, in denen er war. Die Notaufnahme des Zuger Kantonsspitals schneidet dabei besonders schlecht ab.

Vor einigen Jahren erkrankte der Zuger Autor Thomas Hürlimann an Krebs. Die Krankheit verursachte Komplikationen, entsprechend lernte Hürlimann in dieser Zeit einige Schweizer und auch ausländische Krankenhäuser von innen kennen. In einem Artikel in der «NZZ» veröffentlichte der Zuger einen Artikel, in dem er den Krankenhäusern Sterne zur Benotung vergibt, wie es etwa auch Gastrokritiker tun.

Die Notaufnahme des Zuger Kantonsspitals in Baar schneidet dabei auffallend schlecht ab. Ein einziger Stern von drei, für mehr hat es nicht gereicht. «Hier musste ich erst einmal warten, bis sie völlig harmlose Fälle (Verstauchung nach Velounfall, Insektenstich, Sonnenbrand, verdorbener Magen) abgearbeitet hatten», schreibt Hürlimann. Er selber litt in diesem Moment an einem sogenannten Harnverhalt. Sprich, Hürlimann war es nicht möglich, seine eigene Blase zu entleeren. Ein Umstand, der mit grossen Schmerzen einherging.

Frösteln im August und ruppige Schwestern

Dann sei aber eine deutsche Ärztin erschienen, die sofort begriff, was mit ihm los gewesen sei. Das Spital sei relativ neu und stehe mitten auf einer Wiese, heisst es. Die Kojen der Notaufnahme seien aber fensterlos und so eng, dass man kaum atmen könne. Er habe sich gefühlt wie in einem Bunker.

Auch einen mehrtägigen Aufenthalt im Zuger Kantonsspital wertet der Autor mit nur einem Stern. Die Klimaanlage sei zu kühl eingestellt gewesen trotz Augusthitze draussen. Blutbefleckte Laken seien nicht ersetzt worden. Das Pflegepersonal sei unfreundlich gewesen. «Wenn ich mich jeweils verabschiedete, sassen sie wie Hühner auf der Stange, und keine von ihnen sah vom Bildschirm auf.»

Fazit: Das essen sei erst-, die Pflege drittklassig.

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