Neues Anbieter-Konzept noch nicht klar

Nun kommen wohl die grossen Veloanbieter nach Zug

Das wird es ab nächstem Jahr in dieser Form in Zug und in Cham nicht mehr geben: Den Gratis-Veloverleih. Neue Konzepte werden gerade erarbeitet.

(Bild: mbe.)

Der Gratis-Veloverleih in Zug, so wie es ihn in den letzten Jahren gegeben hat, hat ausgedient. Die Veloausleihen sind rückläufig, die Infrastruktur hat ausgedient und immer mehr Grossanbieter treten auf den Plan.

Bislang kann man im Kanton Zug in Zug, Baar und Cham Velos gratis ausleihen. In Baar finanziert die Gemeinde den kostenlosen Verleih, der von der Gemeinnützigen Gesellschaft Zug (GGZ) in der Dorfstrasse 5a gemanagt wird. Die GGZ finanziert auch den Veloverlieh in Zug und Cham, wo man in alten Bussen gegen Hinterlegung der Identitätskarte Fahrräder ausleihen kann. Der Verein für Arbeitsmarktmassnahmen (VAM) – eine Arbeitsloseninitiative – organisiert den Verleih.

Renovation der Busse käme zu teuer

Doch damit ist wahrscheinlich ab nächstem Jahr Schluss – zumindest, was Zug und Cham betrifft. «Denn die Renovation der beiden Busse, in dem die Velos aufbewahrt werden, würde so teuer kommen, dass es sich nicht lohnen würde – zumal auch verschiedene Anbieter Angebote in Zug prüfen», sagt Gianni Bomio, Generalsekretär der Zuger Volkswirschaftsdirektion und seit 2002 Präsident des VAM.

«Das heisst, es wird sicher auch in Zukunft ein Gratis-Veloangebot im Kanton Zug geben – aber eben nicht mehr in dieser Form.» Sagts und gibt zu bedenken, dass heutzutage Velointeressierte modern und schnell über Apps in Städten ihre Drahtesel spontan ausleihen würden.

Nextbike – das Veloverleihsystem von Luzern – für die Freizeit, zum Pendeln oder für Touristen.

Nextbike – das Veloverleihsystem von Luzern – für die Freizeit, zum Pendeln oder für Touristen.

(Bild: zvg/Andreas Merz)

Beispiel Luzern. Dort können seit letztem Jahr tretwillige Einwohner in sechs Gemeinden alle Velos des Veloverleihsystems Nextbike kostenlos nutzen – dank öffentlicher Subvention. Nach einer einmaligen Registrierung auf www.takeabike.ch, die einen Franken kostet, kann man sich direkt an der Nextbike-Station einfach und schnell anmelden und ein Velo jeweils vier Stunden gratis nutzen – so oft man will.

«In Zug waren es im letzten Jahr 3514 Ausleihen – das sind 350 weniger als 2016.»

Gianni Bomio, Präsident des Vereins für Arbeitsmarktmassnahmen (VAM)

Der andere Grund, warum die bisherige Art und Weise des Veloverleihs in Zug und Cham wohl der Vergangenheit angehört, ist auch die Tatsache, dass die Anzahl der Ausleihen in Zug in den letzten zwei Jahren zurückgangen ist.

Gianni Bomio ist Präsident des Zuger Vereins für Arbeitsmarktmassnahmen (VAM): ««Ein Konzept, wie es weitergehen soll, ist noch nicht ausgearbeitet – im Herbst wissen wir definitiv mehr».»

Gianni Bomio ist Präsident des Zuger Vereins für Arbeitsmarktmassnahmen (VAM): ««Ein Konzept, wie es weitergehen soll, ist noch nicht ausgearbeitet – im Herbst wissen wir definitiv mehr».»

(Bild: zvg)

«In Zug waren es im letzten Jahr 3514 Ausleihen – das sind 350 weniger als 2016», rechnet Bomio vor. In Cham seien es 1085 Ausleihen gewesen – damit zwar 50 mehr als 2016, aber insgesamt rückläufig. Und in Baar, wo die Veloausleihe über den GGZ-Shop an der Dorfstrasse 5a im gleichen Stil weiterbetrieben wird, habe es 729 Ausleihen gegeben. «Insgesamt gesehen wurden früher einfach mehr Velos ausgeliehen», zieht Bomio Bilanz. In Zug habe man in manchen Jahren schon über 4000 Veloausleihen gezählt.

In Verhandlungen mit Veloanbietern

Aus diesem Grund ist man in Zug auch schon im Gespräch mit professionellen Veloanbietern sowie mit der SBB und der Stadt Zug. Noch wird verhandelt. «Ein Konzept, wie es weitergehen soll, ist noch nicht ausgearbeitet – im Herbst wissen wir definitiv mehr», deutet Bomio an. Dabei könne es gut sein, dass die Arbeitsloseninitiative VAM mit dem Veloverleih in Zukunft nichts mehr zu tun habe.

Für Nextbike in Luzern wäre eine Ausweitung des Veloverleihsystems nach Zug durchaus eine «Variante», wie Oliver Rippstein, Leiter des Velodiensts der Caritas Luzern, erklärt. «Dieses Konzept gehört zwar noch nicht zu unserer strategischen Planung, und wir haben auch noch keine Verhandlungen geführt, Gespräche haben in der Vergangenheit aber bereits stattgefunden. Aber es wäre denkbar.»

1000 Leihvelos an 200 Stationen

Betrieben wird Nextbike bekanntlich schon seit Jahren von der Caritas Luzern. Das ganze Jahr stehen Touristen und den Einwohnern der Stadt und Agglomeration Luzern sowie in Ob- und Nidwalden inzwischen rund 1000 Leihvelos an 200 Stationen zur Verfügung.

«Das ist eine gute Sache, und die Velos, die von Station zu Station gefahren werden, sind gewartet», versichert Oliver Rippstein. Nextbike finanziert sich durch Abos, Werbung und Leistungsaufträgen der Stadt Luzern und Gemeinden.

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