Etliche Notfälle waren nicht so komplex

Notfallseelsorge und Care Givers: Gleich viele Einsätze, weniger Stunden

Bei Unfällen, Suiziden oder aussergewöhnlichen Todesfällen kümmern sie sich um Angehörige, Augenzeugen und unverletzte Beteiligte: Notfallseelsorgende und Care Givers. Im vergangenen Jahr haben sie fast gleich viele Einsätze geleistet wie im Vorjahr. Die Stundenzahl sank, weil etliche Fälle weniger komplex waren.

2017 stand die Notfallseelsorge/CareTeam Kanton Luzern (NFS/CT)1 72 Mal im Einsatz (Vorjahr 73), am häufigsten bei ausserordentlichen Todesfällen (18) und Verkehrsunfällen (16). 609 Stunden (731) waren Notfallseelsorgende und Care Givers (NFS/CG) insgesamt präsent.

8,45 Stunden pro Einsatz

Die Anzahl Einsätze ist damit praktisch gleich geblieben, gesunken ist hingegen der Aufwand an Personal und Stunden – von 731 auf 609, 8,45 Stunden pro Einsatz. Dies liegt daran, dass etliche Einsätze weniger komplex waren als in den Vorjahren.
Der Aufwand bleibt jedoch gross, verglichen mit den früheren Jahren.

Die Care-Arbeit hat sich weiter gefestigt und wird von den Betroffenen gerne in Anspruch genommen. Es werden, um professioneller arbeiten zu können, häufig Zweierteams statt wie früher Einzelpersonen aufgeboten. Weiter gelangen Aufgebote an die NFS/CT, die keine eigentlichen Care-Einsätze sind und früher von den ortsansässigen Pfarrämtern übernommen wurden.

Betroffene haben kein soziales Netz, das sie auffängt

Die Notfallseelsorge/CareTeam haben es immer wieder mit Betroffenen zu tun, die kaum ein soziales Netz und niemanden haben, der sie in der Not auffangen könnte. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Pfarrämtern wurde deshalb weiter intensiviert. Diese können im Rahmen ihrer diakonischen Aufgabe die längerfristige Betreuung übernehmen.

Die NFS/CG kümmern sich in Notsituationen um Angehörige, unverletzte Beteiligte und Zeugen, sie leisten den Hinterbliebenen Beistand bei Suizid oder beim Überbringen von Todesnachrichten. Aufgeboten werden die Notfallseelsorgenden und Care Giver vom Rettungsdienst 144, von der Polizei oder der Feuerwehr. 365 Tage, rund um die Uhr, sind zwei Seelsorgende/Care Giver auf Pikett. Die Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen ist sehr gut.

Die Leitung des NFS/Care-Teams teilen sich Christoph Beeler-Longobardi, Gemeindeleiter der Pfarreien Ballwil, Eschenbach und Inwil und Thomas Seitz.

Zur Zeit 40 Mitarbeiter

Das Team besteht zurzeit aus 40 aktiven Mitarbeitenden, was fast dem Soll-Bestand von 45 entspricht. Erfahrene Mitglieder können unter gewissen Bedingungen über die Pensionsgrenze hinaus ihren Dienst leisten. Dazu wurde ein Fonds3 geschaffen, der durch Spenden, Legate und Kirchenkollekten unterstützt werden kann.

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