EV Zug: Legenden spielen zum 50-Jahr-Jubiläum

Nostalgie und Anarchie herrschen auf dem Eis

Die EVZ-Spieler von früher massen sich im Nostalgiespiel am Sonntagnachmittag.

(Bild: EVZ)

Wie erwartet bot das Nostalgiespiel des EVZ am Sonntagnachmittag die ultimative Plattform, um das erste halbe Jahrhundert Klubgeschichte zu zelebrieren. Legenden aus den Gründungsjahren gaben sich ebenso die Ehre wie Meisterspieler, der heutige Nationalmannschaftstrainer und einige Stars der letzten Jahre.

EVZ-Legenden aus 50 Jahren Klubgeschichte unterhielten während verkürzter Spielzeit von zweimal 20 Minuten bei gemächlichem Tempo, vielen Kabinettstücken und speziellen Einlagen das Publikum. Für besondere Begeisterung sorgte die Teilnahme von Kultspielern wie Misko Antisin, Ken Yaremchuk und Wes Walz, die eigens für dieses Spiel aus Nordamerika angereist waren und bei der Spielerpräsentation entsprechend gefeiert wurden. Ebenfalls speziell: Lino Martschini traf bei diesem ausserordentlichen Match auf seinen Vater Peter (zentralplus berichtete).

Neben den zahlreichen brillanten Ausländern der Vergangenheit spielten viele Zuger, die in den letzten Jahrzehnten den Sprung aus dem eigenen Nachwuchs geschafft und die erste Mannschaft anschliessend jahrelang angeführt haben – wie dies der heutigen Klubphilosophie entspricht. Passend zum Setting gab der langjährige Zuger Schiedsrichter Danny Kurmann – während seiner Aktivzeit nicht unbedingt ein Liebling des Zuger Publikums – ein einmaliges Comeback, wobei er vom ehemaligen Zuger Spieler Andreas Fischer assistiert wurde.

Dem ehemaligen kanadischen Hockeyspieler Wes Walz gefällts offenbar auf dem Eis.

Dem ehemaligen kanadischen Hockeyspieler Wes Walz gefällts offenbar auf dem Eis.

(Bild: EVZ)

Alte Stadionuhr für neues Stadion

Mit einem fraglichen Entscheid, der allerdings kaum zu Diskussionen führen wird, ermöglichte Kurmann Yaremchuk einen Penalty, den dieser allzu leger ausführte. Vielleicht hätte er damit Brian Boucher bezwungen, doch am hervorragenden Rolf Simmen führte kein Weg vorbei. Überhaupt die Torhüter: Simmen wie Lars Weibel begeisterten ebenso mit Big saves wie die beiden Elite-Torhüter Robin Meyer und Luca Hollenstein. Insbesondere Letzterer zeigte im spontan inszenierten Penaltyschiessen in der Mitte des zweiten Drittels, pardon der zweiten Hälfte, dass sich der EVZ künftig kaum Sorgen auf dieser Position machen muss.

Das Penaltyschiessen wurde während eines Spielunterbruchs spontan einberufen und gehörte ebenso zu den Höhepunkten wie die anderen Aktivitäten, die während der Spielunterbrüche vollzogen wurden. Davor wurde die alte Stadionuhr des Hertistadions auf das Eis gefahren, welche EVZ-Legende René Schädler eigens vor dem Abbruch des Stadions abmontiert hatte und nun dem EVZ für die Bossardarena schenkt, da sie «für die Küche zu gross» sei, wie Schädler mit Schalk begründete.

Walz setzt spielerischen Glanzpunkt

Während des Unterbruchs in der ersten Spielhälfte wurde die letzte EVZ-Legende gebührend geehrt. Pierre-Marc Bouchard, der während seinen zwei Jahren das Zuger Publikum mit seiner Spielübersicht und Zuckerpässen verzauberte, bevor er 2016 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig zurücktreten musste, wurde auf der Wall of Fame verewigt.

Entsprach dies dem angekündigten Verlauf der Festlichkeiten, sorgte sein ehemaliger NHL-Teamkollege, Wes Walz, mit seinem Treffer zum 6:5 für den spielerischen Höhepunkt. Der Kanadier, der Blau-Weiss vor 19 Jahren zum bis heute einzigen Meistertitel der Klubgeschichte geführt hat, stellte eindrücklich unter Beweis, dass er nichts von seiner spielerischen Klasse eingebüsst hat.

Hier werden die Nostalgiespieler am EVZ-Fest vorgestellt.

Hier werden die Nostalgiespieler am EVZ-Fest vorgestellt.

(Bild: EVZ)

Und plötzlich herrscht Anarchie

Nach diesem Glanzpunkt rief Aufstiegstrainer Andy Murray die Anarchie aus, indem er sämtliche Spieler aufs Eis schickte. In den letzten beiden Minuten überschlugen sich die Ereignisse, womit auch das vermutlich angestrebte Ergebnis von 6:7 knapp verpasst wurde. Immerhin auf Kosten eines diplomatischen 7:7, wobei sich selbst der Speaker nicht mehr sicher war, ob das das effektive Ergebnis war.

Sei’s drum. Das Spiel bildete einen gelungenen Abschluss des Jubiläumswochenendes. Bedauernswert ist allerdings, dass das Nostalgiespiel weit länger als geplant dauerte und das Konzert der Abschlussband Hecht bei Spielschluss deshalb bereits zur Hälfte vorüber war.

Patrick Hager (l.) mit Peter Stadler, zweiterer blutverschmiert und/aber zufrieden.

Patrick Hager (l.) mit Peter Stadler, zweiterer blutverschmiert und/aber zufrieden.

(Bild: EVZ)

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