Stadtrat Sursee muss Klarheit schaffen

Noch zwei Varianten für Neubau des Spitals Sursee im Rennen

In der Stadt und doch halb im Grünen: Luzerner Kantonsspital Sursee.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Der Spitalrat des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) hat beschlossen, für den Neubau des Spitals Sursee zwei Standortvarianten weiterzuverfolgen. Mit diesem Vorgehen sollen Risiken minimiert und zusätzliche Sicherheit bezüglich des Standortentscheids erreicht werden. Mögliche Optionen bleiben der Standort «Schwyzermatt Schenkon» und der heutige Spitalstandort «Spitalstrasse Sursee».

Der Spitalrat hat aus ursprünglich 23 potenziellen Standorten anhand eines umfassenden Kriterienkatalogs jene zwei Standorte bestimmt, die für einen Neubau am besten geeignet sind. In der jüngsten Evaluationsphase ist auch die Variante «Sandgruebe» in Sursee ausgeschieden. Die betrieblichen und bewilligungstechnischen Hürden an diesem Standort erwiesen sich als zu hoch, heisst es in einer Mitteilung.

Somit befinden sich noch zwei mögliche Standorte für den Neubau im Auswahlverfahren:

  • Der Spitalrat beurteilt die Variante «Schwyzermatt Schenkon» aus betrieblicher Sicht als Optimalvariante. Für diesen Standort sprechen die zentrale Lage an der Autobahnausfahrt, die gute verkehrsmässige Erschliessung und die grosse Flexibilität, die das unbebaute Areal für die Planung und Realisierung des Neubaus und spätere Erweiterungen ermöglicht. Der laufende Spitalbetrieb am bisherigen Standort kann bis zum Bezug des Neubaus ohne Einschränkungen weitergeführt werden.
  • Demgegenüber weist die Variante «Spitalstrasse Sursee» planungsrechtliche Vorteile und tiefere politische Hürden auf. Konkret wären hier weder ein referendumsfähiger Kantonsratsbeschluss noch eine Ein- oder Umzonung nötig. Zudem ist die Aussichtslage mit Seeblick als attraktiv zu bewerten. Es sprechen aber bedeutende betriebliche Nachteile gegen diesen Standort, insbesondere die mangelhafte Verkehrserschliessung. So sind wichtige Zufahrtsstrassen und ihre Knoten heute schon zeitweise überlastet. In Zukunft ist mit einem deutlichen Verkehrswachstum zu rechnen aufgrund der steigenden Patientenzahlen und der Ergänzung der ambulanten Angebote.

Stadtrat Sursee zur Stellungnahme eingeladen

Aufgrund dieser Ausgangslage hat der Spitalrat beschlossen, beide Optionen offen zu halten und bis auf Weiteres beide Planungsvarianten weiterzuverfolgen. Dieses Vorgehen soll den Surseer Stadtbehörden die Möglichkeit geben, zur Behebung der betrieblichen Schwächen am Standort Spitalstrasse Stellung zu nehmen. Konkret soll in den nächsten drei Monaten insbesondere geklärt werden, wie sich die Erschliessung des bestehenden Spitalareals für Rettungsfahrzeuge, Privatfahrzeuge und den öffentlichen Verkehr verbessern lässt; ob der Neubau bei weiterlaufendem Spitalbetrieb und für den bestehenden Bau des Pflegeheims Seeblick eine Ersatzlösung realisiert werden kann; und ob die notwenige Parkplatzzahl während und nach der Bauphase zur Verfügung steht. In der «Schwyzermatte Schenkon» hat sich das LUKS das Land für einen allfälligen Kauf unter gewissen Rahmenbedingungen gesichert.

Die Aussicht spricht für den bisherigen Spitalstandort.

Die Aussicht spricht für den bisherigen Spitalstandort.

(Bild: zvg)

Weiteres Vorgehen

Nach erfolgter Stellungnahme der Surseer Stadtbehörden wird der Spitalrat bis spätestens im Herbst 2019 eine abschliessende Beurteilung der beiden Standorte vornehmen. Die Ergebnisse wird er danach erneut mit dem Regierungsrat besprechen. Anschliessend wird der definitive Standortentscheid gefällt.

Dr. Ulrich Fricker, Präsident des Spitalrates, erläutert dieses Vorgehen: «Es handelt sich um ein komplexes Planungsverfahren, das mit verschiedensten Risiken behaftet ist. Wir sind dem Kanton Luzern als Eigentümer des LUKS und der Bevölkerung gegenüber verpflichtet, diese Risiken zu minimieren, um zu einer betrieblich effizienten, finanziell tragbaren und politisch akzeptierten Lösung für den Neubau des Luzerner Kantonsspitals Sursee zu gelangen. Wir setzen deshalb nun alles daran, zusammen mit den Behörden eine gute Grundlage für den definitiven Standortentscheid zu erarbeiten.» Der Spitalrat werde nach der Aussprache mit dem Regierungsrat wiederum öffentlich über das weitere Vorgehen informieren.

Verschiedene Faktoren haben die Neubauplanung ausgelöst. Die Bevölkerungszunahme in der Region Sursee führt zu jährlich steigenden Patientenzahlen am LUKS Sursee. Um die wohnortsnahe, ausgezeichnete medizinische Versorgung weiterhin zu gewährleisten, braucht das LUKS mehr Platz. Zudem entspricht das heutige Gebäude auf lange Sicht nicht mehr den Standards eines modernen Spitalbetriebs und es nähert sich dem Ende seines Lebenszyklus.

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