Die Stadt Zug wird die «Einfache Gesellschaft Waldheim» mit 1,18 Millionen Franken beim Bau von alters- und behindertengerechten Wohnungen unterstützen. Das beschloss der Grosse Gemeinderat mit grosser Mehrheit und nach eingehender Diskussion an seiner Sitzung vom Dienstag.
Die «Einfache Gesellschaft Waldheim» besteht aus der Stiftung Alterszentren Zug (AZZ) und der Bürgergemeinde Zug. Sie will mit dem Bau von 48 alters- und behindertengerechten Wohnungen im Waldheim für älteren Menschen ein Wohnangebot realisieren; das ehemalige Altersheim wird abgebrochen.
Bei diesem Vorhaben muss die Stadt Zug die «Einfache Gesellschaft Waldheim» finanziell unterstützen. Und zwar mit 1,18 Millionen Franken, wie dies ein uraltes Reglement aus dem Jahr 1973 vorschreibt.
Sprecher aller GGR-Fraktionen, aber auch die Geschäftsprüfungskommission, äusserten sich positiv darüber, dass das Areal Waldheim endlich wieder genutzt werden soll. Kritisiert aber wurde der Vertrag zwischen der Bürgergemeinde Zug und der AZZ, wonach mindestens 51 Prozent der Wohnungen Eigentum der AZZ sein müssen und ihr bei geplantem Verkauf der restlichen Wohnungen der Bürgergemeinde ein Vorkaufsrecht zustehe.
Befürchtung, dass Wohnungen an Private verkauft werden
Würde die AZZ dieses Recht nicht wahrnehmen, könnten die Wohnungen an Dritte verkauft werden. Barbara Stäheli, SP, äusserte ihre Bedenken: «Die neuen Eigentümer werden zwar dringend verpflichtet der Einfachen Gesellschaft Waldheim beizutreten und sind somit zweckgebunden, es kann sich aber gemäss dem Vertrag auch um Private handeln. Wollen wir das?»
Urs Bertschi (SP) meinte, er wolle nicht dass «die Specks und die Moosens» im Waldheim ihren Lebensabend günstig verbringen könnten.
Karen Umbach, FDP, forderte Stadtrat Urs Raschle auf zu bestätigen, dass die Stadt ihre Wohnungen nicht verkaufen werde. Raschle und Stadtpräsident Dolfi Müller bekannten sich zwar zur Absicht der Stadt, das Stockwerkeigentum zu behalten, konnten aber kein Versprechen abgeben.
Der Diskussion ein Ende setzte schliesslich GPK-Präsident Philip C. Brunner. Er habe mit dem AZZ-Stiftungsratspräsident Hans Christen, welcher sich ebenfalls im Ratssaal befand, gesprochen und teilte mit, dass die AZZ mit der Bürgergemeinde den Vertrag anpassen werde, um die Bedenken des Rates aus der Welt zu schaffen. Diese Lösung wurde begrüsst und entsprechend nahm der Rat den Antrag mit 37 Stimmen zu 1 Stimme an und genehmigte den Investitionsbeitrag von 1,18 Millionen Franken.
Das Bauprojekt verzögert sich durch Einsprachen von Anwohnern. Diese haben auch eine Beschwerde an den Regierungsrat eingereicht, die jedoch abgelehnt wurde (zentralplus berichtete).
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