Das passierte wirklich

Zuger Polizei zu «versuchtem Kidnapping» eines Kindes

Insbesondere Kinder laufen an der Zuger Gotthardstrasse Gefahr, in Verkehrsunfälle verwickelt zu werden. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

In den sozialen Medien kursieren Gerüchte über einen angeblichen Entführungsversuch eines Zuger Schulkinds. Die Zuger Polizei stellt klar, was an den Gerüchten dran ist, und was wohl dazugedichtet wurde.

zentralplus erreichte die Zuger Polizei am Donnerstagmorgen telefonisch. Noch könne man nichts zu den Gerüchten auf Social Media sagen, hiess es seitens der Pressestelle. Inzwischen ist die Information der Zuger Polizei raus. Und so viel schonmal vorne weg: Zu einer versuchten Entführung ist es in Zug nicht gekommen.

Dabei behaupteten Nutzerinnen auf Facebook ebendies: Dass am letzten Freitag ein älterer Mann versucht habe, im Zuger Lüssirainquartier, nahe beim Schulhaus Hänggeli, ein Kind in sein Auto zu locken. Als dies auf Anhieb nicht gelungen sei, soll der Mann dem Kind sogar nachgerannt sein.

Mit diesem Facebook-Post wollte eine Nutzerin am Mittwochnachmittag Zuger Eltern vor einem älteren Mann warnen. (Bild: Screenshot: Facebook)

Der Facebook-Post löste Bestürzung aus, wie ein Blick in die Kommentarspalten zeigte. Gleichzeitig zeigten sich viele Nutzer erleichtert darüber, dass das Kind sich selber in Sicherheit bringen konnte. Inzwischen ist der Post verschwunden. Doch das Unbehagen dürfte bei den Nutzerinnen anhalten.

Das passierte gemäss der Zuger Polizei wirklich

Die Geschichte, die im Facebook-Post erzählt wurde, entspricht gemäss der Zuger Polizei aber nicht gänzlich der Wahrheit. Einen Tag nach dem Post wendet sich die Polizei – ebenfalls via Social Media – an die Zuger Bevölkerung.

Sie schreibt von einem Vorfall, der sich letzte Woche, am Dienstag – und nicht, wie im Facebook-Post behauptet, am letzten Freitag – zugetragen hat. In der Stat Zug habe ein Mann ein Kind auf dem Schulweg angesprochen. Über die Ansprache hinaus sei es aber zu keinerlei Handlungen des Mannes gekommen.

Das Kind sei nach Hause gerannt und habe den Vorfall seiner Mutter erzählt. Die Mutter habe daraufhin die Schule wie auch die Zuger Polizei informiert.

Zuger Schulkind handelte vorbildlich

Genau so sollen sich Kinder verhalten, schreibt die Zuger Polizei auf Social Media. Eltern empfiehlt sie, ihre Kinder entsprechend auf derartige Situationen vorbereiten.

Ohne ihnen Angst zu machen, sei den Kindern zu erklären, dass sie nicht mit Fremden sprechen oder gar mitgehen sollen. Kinder sollen laut «Nein!» rufen, wenn jemand etwas tut, was nicht in Ordnung ist. Dann sollen sie weglaufen und bei einer vertrauenswürdigen erwachsenen Person um Hilfe bitten.

Weitere Tipps sind im Post der Zuger Polizei aufgeführt.

Das Gerücht, das auf Social Media kursierte, ist nicht das erste seiner Art. In letzter Zeit kam es immer wieder zu wahrscheinlich gut gemeinten Warnungen, die sich aber auf Geschichten bezogen, die sich so nicht zugetragen haben.

«Uns ist bekannt, dass immer wieder solche Sachverhalte über die sozialen Medien verbreitet werden, ohne dass die Vorfälle polizeilich bestätigt und abgeklärt sind», schreibt die Zuger Polizei. Dies könne zu Missverständnissen und Verunsicherungen führen. Bevor solche Nachrichten verbreitet oder weitergeleitet würden, bitte sie Nutzerinnen von Social Media, sich auf den offiziellen Kanälen der Polizei zu informieren.

Verwendete Quellen
  • Facebook-Post zur angeblichen «versuchten Entführung» eines Kindes in der Stadt Zug
  • Kommunikation der Zuger Polizei auf Social Media
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