Alles zur Sicherheit am «Eidgenössischen»

Zuger Polizei fährt nun im Edelweiss-Gewand

Die Einsatzkräfte von Zug legten sich einen «ESAF-Konformen» Anstrich für ihre Fahrzeuge zu.

(Bild: ewy)

Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in der Stadt Zug werden über 300’000 Besucher erwartet – eine Herausforderung für die Zuger Blaulichtorganisationen, die sich von Streitereien bis zu schweren Unwettern auf alles vorbereitet haben. Ausserdem zeigen sich eigens für das Schwingfest einige Einsatzfahrzeuge mit einem neuen Anstrich.

Vom 23. bis 25. August 2019 findet mit dem Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) das bisher grösste Volksfest im Kanton Zug statt. Rund 300’000 Besucherinnen und Besucher werden an diesem Anlass erwartet – fast dreimal die Bevölkerungszahl des Kantons Zug. Und in dem hohen Personenaufkommen liegen für die Zuger Blaulichtorganisationen auch die Herausforderungen, denn neben dem ESAF müssen sie auch das normale Alltagsgeschäft bewältigen.

Für die Zuger Polizei ist das Verkehrsaufkommen eine dieser Herausforderungen. «Hierbei geht es einerseits darum, die Strassen offen zu halten für dringliche Einsätze der Blaulichtorganisationen. Gleichzeitig müssen wir andererseits mit einem hohen Verkehrsaufkommen des Individualverkehrs rechnen», sagt Gregor Bättig, Einsatzleiter der Polizei, anlässlich einer Medienkonferenz am Montagmorgen. Aufgrund der erwarteten hohen Besucherzahl sei in der Stadt Zug und auf den Einfallachsen am ganzen Wochenende mit grossen Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Eine Million Besucher?

Die Zuger Polizei wird auch im Bereich gefordert sein, die Besucherströme optimal zu lenken. Hier geht es vor allem darum, dichtes Gedränge, insbesondere im Festperimeter, zu vermeiden. «Auch auf die Bewältigung der anlasstypischen Phänomene bei Grossveranstaltungen – also Streitereien, Schlägereien, deliktische Phänomene wie Taschen- und Trickdiebstahl, Falschgeld, und weiterem – müssen wir uns vorbereiten.»

300’000 Personen sind viel, einige Stimmen gehen bei schönem Wetter aber gar von einer Million Besuchern aus. Bättig hält von einer derart hohen Zahl nicht viel. «Auf sicher sind die 56’000 Personen, die pro Tag in die Arena können. Die weiteren Besucherzahlen werden stark Wetterabhängig sein», so der Einsatzleiter. Er glaube aber mit 300’000 eine sehr gute Planungsgrundlage zu haben.

Feriensperre für das gesamte Korps

«Ein Attentat wäre das schlimmste Szenario. Bisher ist am ESAF aber von keiner erhöhten Terrorgefahr auszugehen», sagt Bättig. Wahrscheinlicher und auch sehr verherend wäre ein Sturm, wie am Turnfest in Biel 2013. Mögliche Umweltrisiken wie schwere Unwetter fliessen deshalb ebenfalls in die Anlassplanung der Polizei ein.

Bis es losgeht, müsse Bättig mit seinem Team auch noch ein paar logistische Aufgaben lösen und die Personalplanung machen: Alle Polizeiangehörigen werden während des Grossanlasses im Einsatz stehen beziehungsweise müssen verfügbar sein. «Für das ganze Korps gilt deshalb seit April 2017 eine Ferien-, Ruhetag- und Kompensationssperre», so Bättig.

Stützpunkte in Zug, Baar und im Ennetsee

Der Rettungsdienst Zug (RDZ) erwartet während dem ESAF ein dreimal höheres Einsatzaufkommen als an einem «gewöhnlichen» Wochenende. «Im Durchschnitt haben wir rund 14 Einsätze pro Tag. Ich rechne auf grund von Vergleichen mit Estavayer und Burgdorf und einer Anpassung an die erwartete Besucherzahl mit 40 Einsätzen pro Tag am ESAF in Zuf», so der Leiter des RDZ Andreas Müller.

Trotz dieser Zunahme an Einsätzen wird die Notfallversorgung im ganzen Kanton Zug auf dem gewohnten Niveau bleiben. «Die Bevölkerung des Kantons darf in dieser Zeit nicht schlechter versorgt werden», betont Müller. Auf dieser Maxime basiert das Einsatzkonzept des RDZ. Es sieht eine dezentrale Aufstellung mit Stützpunkten in Zug, Baar und im Ennetsee vor.

«2019 ist weitherum ein Jahr der Feste.»

Andreas Müller, Leiter Rettungsdienst Zug

Fahrzeuge aus den Kantonen Zürich und Schwyz unterstützen die Zuger Rettungsteams vor Ort. Innerhalb des Festareals stellt Schutz & Rettung Zürich im Auftrag des Organisationskomitees den Sanitätsdienst sicher. Andreas Müller ist froh über diese gut funktionierende Zusammenarbeit und meint: «2019 ist weitherum ein Jahr der Feste. Der RDZ hilft in den Zuger Nachbarkantonen solidarisch mit und bekommt am ESAF-Wochenende selber Unterstützung.»

Eine grosse Herausforderung für die Einsatzteams wird der Umgang mit der Informationsfülle sein. Spezielle Zufahrten, gesperrte Strassen sowie die Standorte der Festinfrastruktur müssen im Detail bekannt sein, damit es zu keinen Verzögerungen bei Einsätzen kommt. Auch die Zuger Bevölkerung kann dabei mithelfen, dies zu erreichen: Am Festwochenende benötigt der RDZ Raum und Wege, um helfen zu können. «Wenn alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer die Verkehrsregelungen und Umleitungen einhalten und bei Notfällen rasch eine Rettungsgasse bilden, erleichtert uns das die Arbeit enorm», betont Müller. «Nur so kann ein rasches Eintreffen am Einsatzort garantiert werden.»

Auch die Feuerwehr erhöht die Bereitschaft

Das ESAF-Organisationskomitee hat die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Zug (FFZ) beauftragt den Feuerwehrdienst während des Eidgenössischen zur organisieren und zu leisten. Dieser erfolgt in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren Baar und Steinhausen. An einem Weiterbildungskurs Ende März wurden den Kaderleuten der drei Feuerwehren im Gelände die Grundkenntnisse zum ESAF vermittelt. «Wir haben mögliche Ereignisse analysiert und durchgespielt. Als wahrscheinliche Szenarien kommen Brände (Fahrzeuge, Grill) oder Panikreaktionen in Frage», sagt Daniel Jauch, Kommandant der FFZ.

 

Von Freitag bis Montag während dem ESAF ist rund um die Uhr ein Tanklöschfahrzeug mit sechs Personen einsatzbereit. Darunter sind vier Atemschützer, ein Motorfahrer und ein Offizier. «Diese arbeiten im Schichtbetrieb und schlafen auch im FFZ-Stützpunkt. Sie sind rasch einsatzbereit», betont Jauch. Die Feuerwehren Baar und Steinhausen werden ihren Bereitschaftsgrad erhöhen.

Gleichzeitig mit dem ESAF hat die FFZ auch weiterhin den Auftrag als Ortsfeuerwehr der Stadt Zug und Stützpunktfeuerwehr im ganzen Kanton Zug. Zusammen mit den Partnerfeuerwehren ist sichergestellt, dass stets genügend Einsatzkräfte verfügbar sind.

«Bei den Vorbereitungen fürs ESAF lernen wir extrem viel.»

Daniel Jauch, Kommandant der FFZ

«Ich sehe nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für die Zukunft», so Jauch. Die FFZ könne sehr viel profitieren. «Wir sind keine Profis, bei den Vorbereitungen fürs ESAF lernen wir extrem viel», so der Einsatzleiter der freiwilligen Feuerwehr. Das mache sie bereit und stark für zukünftige Einsätze.

Schwingerhemd fürs Einsatzfahrzeug

Die drei Organisationen werfen sich eigens für das Schwingfest in Schale. Neben Badges und Abzeichen, welche die Uniformierten tragen werden, wurden auch Fahrzeuge um gestylt. Während der Rettungsdienst und die Feuerwehr jeweils schlicht einen Badge auf den Fahrzeugen haben, zeigt sich ein Einsatzfahrzeug der Polizei im «Schwinger-Kleid». Der Wagen ist in Edelweiss-Optik geschmückt.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Adi
    Adi, 20.05.2019, 20:34 Uhr

    Clown Nr?Bin oft mit Zug und Bus unterwegs,zu jeder Tageszeit habe ich keine Wahl.Von rechts,links meinem gegnüber..Musik Musik Musik.Sicher mit Kopfhörer trotzdem ich muss mithöhren..
    Im Ausland werden Stolz Schweizer Tratitionen gefeiert.In der Schweiz!!! jeder nennt sich Tolerant Grosszügig Weltoffen ha ha.Aber doch nicht für dieses Land wo der grosse Zahltag kommt.Was kosten uns Steuerzahler die Fans von gewissen Sportarten?
    Geniesst doch einfach Schweizer Tratition..DIE Welt ohne Kopfhörer.

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  • Profilfoto von TRE
    TRE, 20.05.2019, 17:18 Uhr

    Eine Clown-Nummer mehr auf unseren Strassen. Verbrecherjagt in Schwingerhosen? Dies mit unseren Steuergeldern? Schwer zu verstehen, ich hoffe das ist ein Scherz!!

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  • Profilfoto von E. Seger
    E. Seger, 20.05.2019, 15:29 Uhr

    Letzte Woche musste ich erstmals im Alphüttli-Bus zusammen mit muhenden Kühen, Glockengebimmel und juchzenden Aelplern nach Zug fahren, jetzt zieht auch noch die Polizei mit dem Edelweiss-Look mit. Gibt’s dann bald noch eine Edelweisshemd- und Trachtentragempfehlung für die Bevölkerung mit vergünstigten Bezugsmöglichkeiten? Bin gespannt (aber nicht freudig) was für «lustige» Ideen die nächsten drei Monate noch ausgebrütet werden.

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